30 Schüler haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, um im Rahmen eines Wettbewerbs ein Logo für die kommende Miró-Ausstellung im Stadtmuseum Stockach zu entwerfen. Die vierköpfige Jury aus Museumsleiter Johannes Waldschütz, Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier, Lehrerin Martina Kölsch und Grafikdesigner Rainer Vollmer war von allen Einsendungen begeistert. Die Auswahl sei nicht einfach gewesen, sagte Waldschütz während der Siegerprämierung, bei der Selina Sauter die Urkunde für den ersten Platz erhielt.

Waldschütz schilderte, der Wettbewerb sei aus den Überlegungen geboren worden, wie das Plakat für die im Mai beginnende Miró-Ausstellung gestaltet werden könnte. Da das Logo etwas Stockach-Spezifisches werden sollte, habe die Wettbewerbsaufgabe gelautet, das S des Stadt-Logos im Stil von Joan Miró zu gestalten. Der Wettbewerb sei im November in den Stockacher Schulen ausgeschrieben worden. Um Weihnachten herum habe die Jury dann die eingereichten Werke angeschaut.

Solche Sitzkissen mit dem Ausstellungs-Logo von Selina Sauter soll es im Sommer für die Stufen vor dem Forstamt geben.
Solche Sitzkissen mit dem Ausstellungs-Logo von Selina Sauter soll es im Sommer für die Stufen vor dem Forstamt geben. | Bild: Löffler, Ramona

Mehr Preise als ursprünglich geplant

„Es gab viele tolle Einsendungen“, erzählte er. Das Gremium sei daher zu dem Schluss gekommen, dass die drei geplanten Plätze und Preise im Wettbewerb nicht ausreichend seien. So sei der dritte Platz doppelt belegt worden und es gab noch zwei weitere Preise (siehe ganz unten). Trotzdem sei es schade, dass nicht noch mehr Logos prämiert werden hätten können. Aber: „Alle Entwürfe werden in einem Extra-Bereich der Ausstellung zu sehen sein“, erklärte er weiter.

Waldschütz bedankte sich bei den Teilnehmern und lobte die Kreativität der Schüler. Es sei spannend, so unterschiedliche Entwürfe zu sehen. Die Größen und verwendeten Materialien unterscheiden sich: Manches war digital am Computer entstanden, anderes klassisch mit Filz, Aquarell oder anderen Farben.

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Sieger-Logo ist bereits auf Kulturkalender

Corinna Bruggaier und Martina Kölsch schlossen sich Waldschütz‘ Lob an. „Wir haben uns sehr gefreut, dass die Idee so gut angenommen wurde und so viele Entwürfe kamen“, sagte Bruggaier. Sie erklärte, der Kulturwandkalender zeige bereits das Sieger-Logo. Und sie zeigte den Anwesenden ein flaches Sitzkissen mit dem Motiv. Solche Kissen sollen im Sommer auf den Stufen vor dem Kulturamt zum Sitzen ausgelegt werden.

Aber wie genau kam die Jury zu ihrer Entscheidung? Rainer Vollmer erklärte, es sei nicht nur auf das Bauchgefühl und den Geschmack angekommen, sondern es seien auch weitere Kriterien eingeflossen. Denn das Logo müsse technisch gut verwendbar sein und Miró entsprechend aufgreifen. So sei schließlich die Wahl auf den Entwurf von Selina Sauter gefallen. Er griff auch bei anderen Logos auf, was an diesen besonders schön sei und erläuterte, warum sie es nicht geschafft hatten. Er sagte aber auch: „Jeder in der Jury hatte einen anderen Favoriten.“

Rainer Vollmer erklärt, wie die Jury ausgewählt hat.
Rainer Vollmer erklärt, wie die Jury ausgewählt hat. | Bild: Löffler, Ramona

Was die Schüler über ihre Ideen erzählen

Selina Sauter sprach über die Entstehung ihres Sieger-Logos. Sie habe es digital gestaltet, weil man da mehr Möglichkeiten umsetzen könne. Sie habe geschaut, was ihr am Stil von Miró und seinen Figuren gefalle. „Ich habe dann eigene Motive ausgesucht und in seinem Stil umgesetzt“, erklärte sie über das Logo, bei dem das S mit Formen gefüllt ist. Der Hintergrund drum herum ist hell und beinhaltet zarte Formen sowie zwei Augen-Symbole.

Von links: Corinna Bruggaier, Johannes Waldschütz und Selina Sauter, die ihre Urkunde erhält.
Von links: Corinna Bruggaier, Johannes Waldschütz und Selina Sauter, die ihre Urkunde erhält. | Bild: Löffler, Ramona

Die Zweitplatzierte Julia Schuler arbeitete ebenfalls digital. Sie habe im Internet geschaut, was ihr von Miró gefalle. Es seien zehn Entwürfe entstanden, die sie dann zu einem zusammengewürfelt habe. „Ich wollte das S relativ präsent halten“, sagte sie zu dem Entwurf mit dem weißen S und dem von rot geprägten Hintergrund.

Auch die anderen Schüler gaben zum Teil Einblicke. So erzählte Christian Zander zu seinem bunten Logo, er habe Aquarellfarben genutzt und Tusche-Ränder gezogen. Dazu seien typische Elemente wie Sterne gekommen. Charlotte Sommer erklärte, sie habe sich einfach inspirieren lassen und versucht, dies ins Logo zu übertragen.

So viele unterschiedliche Logos haben die Schüler entworfen und beim Wettbewerb für das Miró-Logo eingereicht.
So viele unterschiedliche Logos haben die Schüler entworfen und beim Wettbewerb für das Miró-Logo eingereicht. | Bild: Löffler, Ramona

Im Hinblick auf die Ausstellung, die unter dem Titel „Magie der Zeichen“ am 13. Mai beginnt und rund ein halbes Jahr dauern soll, sagte Waldschütz, es werde Führungen für Schulklassen geben. Er hoffe, dass viele Schulen dieses Angebot nutzen. Die rund 80 Werke von Miró in der Ausstellung sollen jeden anregen, kreativ zu werden. Im Wettbewerb sei dies bereits gelungen: „Das ist ein super Auftakt ins Miró-Jahr“, so Waldschütz.