2019 war es Marc Chagall, 2022 wird es der Künstler Joan Miró sein, um den sich eine mehrmonatige Ausstellung im Stadtmuseum Stockach dreht. Und dieses Mal sogar länger, erklärt Museumsleiter Johannes Waldschütz: „Die Ausstellung dauert sechs Monate.“ Bei Marc Chagall waren es damals rund drei Monate.

Eigentlich hätten die Werke von Miró aus der Kunstsammlung Heinrich Wagner schon im vergangenen Jahr die Wände des Stadtmuseums zieren sollen. Wie bei vielen anderen Dingen machte hier jedoch die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Nun ist es nun aber soweit. Bis Ende März läuft zunächst noch die Fasnachts-Ausstellung, dann kommt der Umbau zu Miró.

„Ich gehe von einer Eröffnung im Mai aus,“ sagt Waldschütz. Am Freitag, 13. Mai, sollen sich die Türen öffnen. Die Dauer sei bis Sonntag, 13. November, mit breiten Öffnungszeiten geplant: Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr. Anders als bei Chagall werde es keine Schließung über die Mittagspause geben. „Das ist für unser kleines Stadtmuseum attraktiv. Wir sind stolz darauf. Es wird den Eintritt auf jeden Fall wert sein mit allem, was wir ringsherum bieten.“

Die Wahl sei auf Joan Miró gefallen, da es eine monografische Ausstellung sein sollte. Neben Marc Chagall stellen die Werke von Miró sowie auch Salvator Dali den größten Teil der Wagner-Sammlung dar, erläutert Waldschütz. Ein weiterer Grund für Miró: Der bewährte Leihgeber, der auch Bilder für die Ausstellung „Marc Chagall – Poesie und Farbe“ zur Verfügung gestellt hatte, besitze viel von diesem Künstler. „Wir arbeiten wieder zusammen“, sagt Johannes Waldschütz.

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Ein Spiel mit Farben und Formen

Er selbst sei von Miró sehr fasziniert, erzählt der Museumsleiter. Er sei im Alter von 18 Jahren in Barcelona in der Fundació Joan Miró gewesen. Dort die Werke zu sehen, habe sein Interesse an diesem Künstler geweckt. Er liebe Mirós Spiel der Farben und Formen. Der Künstler arbeite mit bestimmten Symboliken. „Man kann sich toll inspirieren lassen“, sagt Waldschütz. „Miró regt dazu an, darüber nachzudenken, was Kunst ist. Wer eindeutig will, ist bei Miró falsch.“ Der Titel der Ausstellung werde „Magie der Zeichen“ lauten und greife all dies auf.

Einige Werke für die Ausstellung stehen bereits fest, aber Waldschütz ist noch an der Zusammenstellung. Da alles noch im Fluss ist, sagt er: „Wenn jemand einen schönen Miró zuhause hat, nehmen wir ihn gerne.“ Er suche noch Besonderheiten. Von den bereits ausgesuchten Werken müssten noch einige Rahmen erhalten, erklärt er und verrät bereits, dass auch untypische Miró-Bilder zu sehen sein werden: „Wir wollen die Vielfalt hervorheben.“ Es solle sich ein wunderbarer Überblick über das Gesamtwerk ergeben. Die Besucher sollen auch über die literarischen Hintergründe oder die Technik der Werke erfahren.

Großes Begleitprogramm für Kinder und Erwachsene

Wie bei der Chagall-Ausstellung werde es ein umfangreiches Begleitkonzept geben. Laut Waldschütz erstellt und bietet Mitarbeiterin Sybille Trefflich ein Angebot für Kinder. Es werde Mitmach-Stationen und eine Kinder-Ecke im Museum geben. Auch spezielle Führungen für Kinder seien geplant. Gleichzeitig sollen die Erwachsenen stärker eingebunden werden und für Jung und Alt werde ein Audio-Media-Guide zur Verfügung stehen.

Alle Besucher sollen die Werke mit den unterschiedlichen Sinnen erleben können, so Waldschütz, der erfolgreich 9000 Euro Fördermittel bei der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg beantragt hat. Die Gesamtkosten für das Projekt lägen bei 10.000 Euro, so dass noch 1000 Euro Eigenleistung zu erbringen seien. Zwei freiberufliche Kunsthistorikerinnen würden eingebunden und es werde im Begleitprogramm zur Miró-Ausstellung Workshops, Vorträge und mehr geben.

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