Es ist eine große Überraschung und zugleich auch eine Seltenheit: eine Drillingsgeburt bei Kühen. Doch nun haben gleich zwei Milchviehbetriebe aus dem Raum Stockach dieses Glück erlebt. Auf dem Hof von Familie Käppeler in Seelfingen, die auch Kuh Kiel für die Kuhschisslotterie stellte, und bei Familie Renner aus Mühlingen gab es Drillinge.
Zwillinge, erzählen Simon und Franz Käppeler im Gespräch mit dem SÜDKURIER, gebe es immer wieder. Ihre Familie führt inzwischen in der dritten Generation den Siedlungshof bei Seelfingen, sie halten und züchten dort Kühe. Besonders Senior Franz habe sich intensiv um die Züchtung von Fleckvieh gekümmert und über viele Jahre Deckbullen bis auf die entlegensten Schwarzwaldhöfe transportiert. Doch lebend geborene Drillinge, die allesamt körperlich ausgereift und stark genug sind, um zu überleben, seien auch für ihn eine kleine Sensation.
Denn Drillingsgeburten sind statistisch eine Seltenheit. Im Jahr 2023 gab es bei Kühen in Baden-Württemberg laut Landeskontrollverband LKV Baden-Württemberg 265.510 Geburten. Durchschnittlich passiert eine Drillingsgeburt laut NDR nur einmal bei 500.000 Geburten.
Alle drei Kälber sind wohlauf
Käppelers Frau Luzia versorgt die drei Kälber nun. Groß war auch bei ihr die Freude, dass es allen drei Kälbern gleich nach der Geburt gut ging, sie einen munteren Eindruck machten und eine regelmäßige Atmung hatten, berichtet sie. „Sie haben schnell gut getrunken, was für uns weiter die Hoffnung bestärkte, alle drei Kälber durchzubekommen“ fügt Sohn Simon hinzu, der den Betrieb führt.
An dem Abend der Drillingsgeburt habe er gegen 18 Uhr bemerkt, dass Kuh Emy offensichtlich innerhalb der nächsten ein bis zwei Stunden ihr Kalb bekommen wird. „Es gab für uns keinerlei Anzeichen auf eine Mehrlingsgeburt“, berichtet Simon Käppeler. Gegen 19.30 Uhr hätten dann aber gleich drei Kälber auf einmal das Licht der Welt erblickt. Trotzdem sei wenig Geburtshilfe nötig gewesen. Ihre Mutter Emy habe die drei, die noch keine Namen haben, sofort angenommen und trockengeleckt. Auch ihr gehe es gut, worüber man sehr froh sei.
Die zwei Bullenkälber würden nun ebenso wie das Kuhkalb auf dem Betrieb aufgezogen. Die Bullen werden Deckbullen, das Kuhkalb wird zur Milchkuh auf dem Betrieb. Sie könnte schon in rund drei Jahren, wie schon einige vor ihr, als Glücksfee mit Glocke und ruhigem Wesen bei der Kuhschisslotterie in Seelfingen einer Person einen kleinen Geldsegen bescheren.
Hof Renner ging zunächst von Zwillingen aus
Doch Familie Käppeler ist aktuell nicht der einzige Betrieb in der Region, der sich über Drillinge im Kuhstall freuen darf. Auch die Familie Thomas Renner aus Gallmannsweil hatte jüngst Drillingsglück. Ihre drei Kälber kamen morgens gegen 10 Uhr zur Welt und erweckten zunächst den Anschein einer Zwillingsgeburt – bis dann nur wenige Minuten später völlig überraschend noch ein drittes Kalb geboren wurde, berichtet die Familie.
Thomas Renners Tochter Alisa erzählt, dass es ebenso wie bei den Käppelers seit über 60 Jahren in der Milchviehherde noch nie Drillinge auf dem Hof gegeben habe. Die Drillinge der Familie Renner seien allesamt männlich und bereits getauft. Sie heißen Caspar, Charly und Cäsar – und seien ebenso wie die Mutter Christa wohlauf.
