War da nicht mal eine Straße? Ja, wo heute das Aach-Center steht, verlief einmal die Bahnhofstraße geradeaus durch. Sie würde heute mitten durch die den Gang vom Joghurt-Kühlregal zur Kasse und durch den Sitzbereich der Bäckerei führen. Und wo heute neben dem Gebäude Autos parken, hielten bis um Jahr 2000 noch Busse. Der Busbahnhof zog auf die andere der Seite der Schienen an seinen heutigen Platz. Die alte Fläche wurde nach dem Jahrtausendwechsel samt Straße zum Bauplatz.

Die Vorgeschichte

Bereits 1996 berichtete der SÜDKURIER von den Plänen, dass der Busbahnhof für einen Bau weichen soll. Zunächst war die Rede von einen Kaufhaus mit Lebensmittel- und Fachmärkten. In den folgenden Jahren gab es große Diskussionen um die Dimensionen des Projekts. Der Gemeinderat fasste Ende Juli 1998 schließlich den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan.

Im August 1999 begann schließlich die Verlegung des Busbahnhof mit dem Bau den neuen Anlaufpunkts an der Heinrich-Fahr-Straße auf der anderen Seite der Schienen parallel zum Bahnhof.

Das Aach-Center mir drei Gebäudeteilen steht dort, wo früher durchgängig die Bahnhofstraße verlief. Der Busbahnhof ist parallel zum ...
Das Aach-Center mir drei Gebäudeteilen steht dort, wo früher durchgängig die Bahnhofstraße verlief. Der Busbahnhof ist parallel zum Bahnhof auf der anderen Seite der Schienen an der Heinrich-Fahr-Straße. Das Foto entstand im April dieses Jahres. | Bild: Gerhard Plessing

Im Jahr 2000 kann es losgehen

Mitte Februar 2000 nahm das Projekt Einkaufszentrum eine weitere Hürde im Gemeinderat: Der Bebauungsplan wurde als Satzung beschlossen. Es war bereits klar, wie das Gebäude positioniert sein würde. Doch „das Rätselraten, wer den Supermarkt betreiben wird, dauert unterdessen an“, hieß es am 17. Februar 2000. Der Gebäudekomplex der Post, die derselbe Investor ersteigert hatte, wurde eingebunden. Das historische Post-Gebäude blieb stehen, aber ein Flachdachanbau fiel dem Bau des späteren Aach-Centers zum Opfer.

Der Busbahnhof war bis zum Jahr 2000 an der Bahnhofstraße. Er und ein Teil der Straße wichen für das Aach-Center. Das Foto ist etwa 1999 ...
Der Busbahnhof war bis zum Jahr 2000 an der Bahnhofstraße. Er und ein Teil der Straße wichen für das Aach-Center. Das Foto ist etwa 1999 entstanden. | Bild: SK-Archiv

Parallel zu den Bauplänen ging es auch um das alte, leerstehende Bahnhofsgebäude. Der Supermarkt-Investor kaufte es im Frühling 2000 ebenfalls. „Bahnhof, Post und Einkaufszentrum werden eine städtebauliche Einheit bilden“, fasste ein Artikel am 14. April 2000 zusammen.

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Pläne im Wandel

Die Eröffnung des neuen Busbahnhofs fand im April 2000 statt. Im selben Monat waren die Pläne für das Einkaufszentrum fertig, dessen Bau rund neun Millionen D-Mark kosten sollte: 5000 Quadratmeter Fläche, davon 2500 für den Verkaufsraum und davon wiederum 1600 für den Supermarkt. Im Mai wurde schließlich bekannt, dass der Supermarkt ein Edeka wird. Erste Pläne sahen den Eingang am mittleren der drei Gebäudeteile vor.

Stück für Stück verschwand der alte Busbahnhof an der Bahnhofstraße. Im Hintergrund ist die Post.
Stück für Stück verschwand der alte Busbahnhof an der Bahnhofstraße. Im Hintergrund ist die Post. | Bild: SK-Archiv

Ende Juni 2000 rückten die Abrissbagger am alten Busbahnhof an, um Platz für den Neubau zu machen. Im Sommer begann zudem die Sanierung des leeren Bahnhofsgebäudes. Schließlich rollten auf dem gesamten Areal die Baumaschinen. Im Dezember konnte das Sportgeschäft Baumli in den alten Bahnhof einziehen. Gleichzeitig wurden beim Einkaufsmarkt die Dachteile aufgesetzt. Zwischenzeitlich hatte es noch Probleme mit der Gründung gegeben, da der Baugrund schwierig war.

Eröffnung und ein Schock kurz darauf

Im Juli 2001 konnte einigermaßen planmäßig die Eröffnung stattfinden – mit letztendlich 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Nur drei Monate später ein Schock: Das Dach über dem Lager war instabil und musste wegen Einsturzgefahr repariert werden.

Als das Aach-Center öffnete, schloss der Preisfux an der Einmündung Dillstraße/Talstraße.
Als das Aach-Center öffnete, schloss der Preisfux an der Einmündung Dillstraße/Talstraße. | Bild: SK-Archiv

Mit der Eröffnung des Aach-Centers schloss der Preisfux an der Einmündung Dillstraße/Talstraße. Es folgte in den Jahren darauf eine großes Stühlerücken in der Branche: Norma zog von der Oberstadt in einen Teil des altes Preisfuxes. Aldi riss an Ort und Stelle die alte Filiale für einen Neubau ab. Lidl zog von der Bodanstraße in einen Neubau. Auf dem Sportplatz am Dillplatz entstand ein zweiter Rewe.

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