Die Politik hat ihn schon immer interessiert, nun darf Marcel Reiser selbst mitbestimmen. Bei der Kommunalwahl wurde der 37-Jährige zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt. Doch verfolgt hat er die kommunalpolitischen Themen schon lange, wie er im Gespräch mit dem SÜDKURIER berichtet.
Mit der Bewerbung für den Gemeinderat hat es trotzdem erst im zweiten Anlauf geklappt. „Schon vor fünf Jahren wurde ich darauf angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, bei der Kommunalwahl anzutreten. Damals war ich aber noch auf Wohnungssuche und wusste nicht, ob ich in Stockach etwas Passendes finde, daher konnte ich nicht antreten.“
Nach dem Studium zurück in die Heimat
„Diesmal hat aber alles gepasst“, erklärt Reiser, der am Nellenburg Gymnasium Gemeinschaftskunde, Deutsch, Geschichte und das Fach Wirtschaft-, Beruf und Studienorientierung (WBS) unterrichtet. Er ist in Stockach aufgewachsen und hat die Stadt nur für drei Jahre zum Politik-Studium in Göppingen verlassen.
Verwurzelt ist er hier trotzdem geblieben. Nicht zuletzt über die Fasnacht. Beim Narrengericht hat er die Rolle des Archivars und Narrenschreibers inne. Er ist indes nicht der einzige Gerichtsnarr im Gemeinderat. Auch Christoph Stetter und Martin Bosch (beide CDU) und Markus Vollmer (Freie Wähler) gehören beiden Gremien an.
Die Stockacher Jugend liegt ihm am Herzen
Besonders am Herzen liege Reiser die Förderung des sozialen Zusammenlebens in der Stadt. Auch für die Stockacher Jugend wolle er sich im Gemeinderat besonders starkmachen. „Ich fände es gut, eine Art Jugendforum einzurichten, das idealerweise auch selbst Beschlüsse fassen darf“, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
In Vorbereitung auf sein neues Amt habe er sich intensiv mit den alten Gemeinderatsprotokollen auseinandergesetzt. „Sicherlich wird es aber noch eine Zeit lang dauern, bis man richtig eingearbeitet ist“, sagt Reiser. Er freue sich, dass die Stockacher ihm ihr Vertrauen geschenkt haben und er nun in der Kommunalpolitik mitbestimmen darf.
Vor manchen Entscheidungen hat er Respekt
„Es war ein tolles Gefühl, zum ersten Mal am Ratstisch Platz nehmen zu dürfen“, betont er. Großen Respekt hat er davor, dass der Gemeinderat manchmal auch unbequeme Entscheidungen zu treffen habe, und diese danach auch gegenüber den Mitbürgern vertreten muss. „Beispielsweise, wenn es um die Erhöhung von Kindergartengebühren geht. Trotzdem glaube ich, dass die meisten Leute auch dafür Verständnis haben, wenn man es ihnen gut erklären kann. Das wäre mein Ziel“, so Reiser.