Wenn man als Besucher des Naherholungsgebiets Osterholz seine gewohnten Spaziergänge machen möchte, bietet sich einem seit neuestem ein ungewohntes Bild. Nachdem die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Hauptspielfeld des VfR Stockach so gut wie abgeschlossen sind, wurde jetzt das Stadionrund mit einem übermannshohen Zaun umgeben.
Innerhalb kürzester Zeit wurden Pfosten einbetoniert und Gitterzäune angebracht, und damit sind das Spielfeld und die neu gebaute Aschenbahn nicht mehr frei zugänglich. Genau das ist laut Siegfried Endres, erster Vorsitzender des Stockacher Traditionsvereins, beabsichtigt.
Schutz vor Zerstörung
„Das Stadtbauamt hat diese Maßnahme angeordnet, und wir als VfR haben auch dafür plädiert“, erklärt Endres, der diese Maßnahmen als notwendig erachtet, denn das unbefugte Betreten der Anlage durch Fußgänger, Radfahrer, Skater und Hunde habe Überhandgenommen. „Schon auf dem alten Platz hatten wir mit diesen Problemen zu kämpfen“. Es sei deshalb nur konsequent, den neuen Platz von Anfang an zu schützen.
Willi Schirmeister, Amtsleiter des Stadtbauamts, unterstreicht die: „Wir müssen die Anlage vor Zerstörung, Verunreinigung und Vandalismus schützen, damit der Rasen nicht schon kaputt gemacht wird, bevor er richtig gewachsen ist“, betont er.
Keine Stehplätze für Fans mehr
Die Bau- und Sanierungsarbeiten am Stadion kosten zwischen 900.000 und einer Million Euro, die Umzäunung rund 30.000 Euro. Schirmeister betont, dass die Zusammenarbeit mit der Schweizer Firma, die die Bauleitung innehatte, vorzüglich geklappt habe. Für die Eröffnung und Freigabe des Stadions könne er aber noch kein Datum nennen. „Das hängt unter anderem sehr stark vom Wetter ab“, erklärt der Amtsleiter.
Und was sagen die VfR-Fans zu der Umzäunung? Endres hat noch nichts gehört. Allerdings frage sich: Wo stelle ich mich jetzt hin, um meine Mannschaft bei Heimspielen anzufeuern? Tatsächlich seien alle Stehplätze entlang des Stadionrunds weggefallen, Zuschauer müssten künftig auf die Tribüne, was sicher nicht jedem gefalle.