Zu Besuch bei den großen Vögeln: Ein Rundgang über die Straußenfarm Airach
Wie leben Strauße? Wie entwickeln sie sich? Einen Einblick in das Leben der großen Laufvögel sowie verblüffende Erkenntnisse konnten 25 Kinder und Erwachsene bei einer Führung auf der Straußenfarm Airach erhalten. Constanze Wyneken machte bei der Veranstaltung der Volkshochschule die Teilnehmer mit den Tieren bekannt.
Diese Straußenküken sind drei bis vier Wochen alt. Neugierig strecken sie ihre Köpfe durch den Zaun und versuchen, nach den Schuhbändeln der Gäste zu schnappen.
| Bild: Claudia Ladwig
Seit 2012 halten Ingrid und Georg Frick Strauße. 27 Hektar Land ermöglichen in Stockach eine artgerechte Tierhaltung. Bei der Führung begeisterten schon die Küken die Gäste. „Sie wachsen pro Woche bis zu zehn Zentimeter“, erklärte Wyneken.
Constanze Wyneken, die auf der Straußenfarm Hegau-Bodensee in Airach für die Führungen zuständig ist und auch im Hofladen Straußenprodukte verkauft, zeigt ein Straußenei. Der Inhalt entspricht rund 26 Hühnereiern. Es wiegt bis zu 1,8 Kilogramm und ist äußerst robust.
| Bild: Claudia Ladwig
Strauße fressen hauptsächlich Gras, nur ein Fünftel ihrer Nahrung besteht aus Getreide. Größere Tiere erhalten zur Getreidemischung noch Mineralien und Calcium – vor allem die Hennen brauchen es, um Eier entstehen zu lassen.
Was einer macht, machen alle, hatte Constanze Wyneken gesagt. Die neugierigen Laufvögel versammeln sich als Gruppe am Zaun und es ist unklar, wer hier wen beobachtet.
| Bild: Claudia Ladwig
Die Vögel zeigten sich neugierig und nahmen auch die Gruppe in den Blick. „Hier sind die Jugendlichen unter unseren Straußen. Das waren die Küken vom letzten Jahr“, sagte die Expertin. Noch erkenne man nicht, ob es sich um weibliche oder männliche Tiere handle. Erst mit etwa 14 Monaten haben die Hähne endgültig schwarze Federn und sind etwas größer als die Hennen, die ein graues Federkleid tragen.
Der Hahn Waldi ist mitten in seiner ersten Brunft. Der rote Schnabel und die roten Beine signalisieren seine Paarungsbereitschaft.
| Bild: Claudia Ladwig
Dann lernten die Gäste Hahn Waldi kennen. Den Kindern erklärte Wyneken: „Waldi ist ganz verliebt in seine Hennen und die in ihn.“ Sie machte auf den roten Schnabel und die roten Beine aufmerksam, eindeutige Zeichen seiner Paarungsbereitschaft.
Eine Henne sitzt auf dem Nest, einer Kuhle im Boden, eine zweite wartet, bis sie an der Reihe ist. In dem Nest befinden sich die Eier aller Hennen der Gruppe, die nicht mehr für die professionelle Brut benötigt werden. Jede Henne brütet ihre eigenen Eier aus, die sie an dem individuellen Muster der Schale erkennt. Sie bewegt alle Eier im Nest, bis sie ihre oben liegen hat und brütet dann zwei Stunden lang.
Eine Henne legt pro Jahr 60 bis 65 Eier. Die Eier, die rund 1,8 Kilogramm schwer sein können, werden aus den Gehegen geholt und, wenn sie befruchtet sind, im Brutofen 40 Tage lang ausgebrütet. Denn am Ende geht es auf der Straußenfarm darum, den Bestand zu halten, obwohl alle vier Wochen zehn Tiere geschlachtet werden. Dies geschehe so schnell und schmerzlos wie möglich, versicherte Constanze Wyneken. Was ein Straußenei aushält, wurde bei einem Experiment deutlich: Ein Vater stellte sich auf das Ei – es zerbrach nicht.
Schon deutlich größer als die Küken am Anfang der Runde, aber immer noch flauschig und niedlich: Diese Strauße sind drei bis sechs Monate alt. Ein Blick in den Hintergrund des Bildes zeigt, wie viel Platz die Laufvögel auf der Straußenfarm Hegau-Bodensee zur Verfügung haben.
| Bild: Claudia Ladwig
Auch die Besucher nähern sich den Vögeln und streicheln sie vorsichtig.
| Bild: Claudia Ladwig
Im Gehege rechts befinden sich zwei Hähne und einige Hennen. Nachdem es mit der Befruchtung durch den einen Hahn nicht so gut geklappt habe, habe man für Konkurrenz gesorgt, die bekanntlich das Geschäft belebe, erklärte Constanze Wyneken mit einem Augenzwinkern.
| Bild: Claudia Ladwig
Wer kann diesem Anblick widerstehen? Mit ihren großen Augen beobachten die Strauße die Menschen vor sich.
| Bild: Claudia Ladwig
Den Tieren eine Faust entgegen zu strecken sei ungefährlich, so Constanze Wyneken. Die Vögel schnappen höchsten leicht danach.
| Bild: Claudia Ladwig