Alle Kinder der Grundschule Stockach schauten gespannt zu, was auf dem Baufeld des abgerissenen Zwischengebäudes vor sich ging. Es war wohl ihr erster Spatenstich und sie durften ihn sogar gesanglich mit dem Schullied begleiten – ein spannender Schulvormittag für die Schüler. Und ein „besonderer Tag“, wie Bürgermeisterin Susen Katter in ihrer Rede betonte.
Die Bürgermeisterin zählte für die Kinder, Lehrer, Gemeinderäte, Rathausmitarbeiter und anwesenden Baubeteiligten auf, was für den neuen Zwischenbau geplant ist, der die beiden historischen Schulgebäude, die bereits saniert seien, wieder verbinden soll. Der Zwischenbau soll zwei Inklusions-Mehrzweckräume erhalten, moderne Toiletten-Anlagen, ein Lehrerzimmer und Verwaltungsräume. Außerdem wird es dort einen Aufzug geben, der das Gebäude barrierefrei machen wird. Alle Räume würden mit der modernsten Lichttechnik und Wärmedämmung ausgestattet.
Lange Planungs- und Bauzeit
Weiter erklärte sie, auf dem Dach werde eine Photovoltaik-Anlage montiert, die über einen Batteriespeicher verfüge. Die Grundschule ist bereits seit zwei Jahren an die Heizzentrale des Krankenhauses angeschlossen, das neue Gebäude werde dies ebenfalls.
„Aber dafür braucht es einen langen Atem“, sagte sie zum Gesamtprojekt. Das ist nochmal in etwa so lange, wie die Entscheidung zum Abriss und Neubau her ist, denn sie blickte auf den Juni 2020 zurück: Damals stimmte der Gemeinderat dem Vorentwurf für das neue Zwischengebäude zu. Diese rund dreieinhalb Jahre seien fast eine ganze Grundschullaufbahn, verglich Katter.
Das Richtfest sei für diesen Sommer anvisiert, sagte Stadtbaumeister Lars Heinzl auf SÜDKURIER-Nachfrage. Zum Schuljahr 2025/26 soll der Zwischenbau in Betrieb gehen.
Dank an Beteiligte und die Kinder
Susen Katter dankte den Beteiligten: „Damit solche Projekte gelingen, braucht es eine gute Zusammenarbeit zwischen den Akteuren.“ Und sie dankte auch den Kindern, da ihre Geduld mit der Baustelle und den Einschränkungen während der Bauzeit den nachfolgenden Generationen zugute komme. Als Überraschung teilten später alle Klassenlehrer Schokolade an die Kinder aus.
Schulleiterin Sonja Hartmann mit Gitarre und zwei Lehrerinnen stimmten mit allen Schülern das Schullied der Grundschule an. Der Refrain lautet: „Grundschule Stockach – das sind wir, egal ob groß, ob klein. Kommen hier zusammen Tag für Tag bei Schnee und Sonnenschein.“
Verbindung ist das große Thema
In ihrer Rede hob Sonja Hartmann hervor, dass der Spatenstich als wichtiges Ereignis alle miteinander verbinde und auch das Bauvorhaben selbst verbinden solle. Momentan trenne die Baustelle die beiden Schulgebäude. „Wir freuen uns, dass der Bau die Schule wieder verbinden wird“, sagte sie. Sie zog einen Vergleich zum Schullied, in dem vom gemeinsamen Lernen und Leben die Rede ist. Sie hoffe beim Neubau auf „ein harmonisches, unfallfreies und rasches Gelingen“.

Aber was kostet das neue Zwischengebäude eigentlich? Auf SÜDKURIER-Nachfrage erklärte Stadtbaumeister Lars Heinzl, die Kosten für die Erd- und Rohbauarbeiten lägen bei rund 1 Million Euro – etwas weniger als zunächst angenommen. „Man merkt, dass die Konjunktur wieder abgenommen hat“, sagt Heinzl. Die Gesamtkosten würden etwa 1,8 Millionen Euro betragen.
Die Erdarbeiten sollen nun zügig starten. Als Erstes müsse die teilweise unterkellerte Fläche ausgebaggert werden. Ein vorhandener Gang zwischen den Gebäuden, in dem Versorgungsrohre für die Wärmeversorgung verlaufen, bleibe und werde mit einer 20 Zentimeter dicken Betonschicht ummantelt.