Die Rundloipe oberhalb von Tengen ist nach den heftigen Schneefällen Ende der vergangenen Woche nun wieder präpariert und für Skilangläufer zugänglich. Sie führt auch über die Gemarkung des Blumberger Stadtteils Riedöschingen. Dort wohnt Dieter Reichle, der seit 20 Jahren die Loipe zieht und präpariert. „Aktuell verläuft sie nur auf freiem Gelände, weil in den Wäldern die Gefahr von unter Schneelast umknickenden Bäumen besteht“, erklärt Reichle. Das Gebiet rund um die Lochhütte, die ausgeschildert, nahe an der Bundesstraße 314 steht, hat der Deutsche Skiverband auch als Nordic-Aktiv-Langlaufzentrum ausgewiesen.

Ein Loipen-Start an der Lochhütte ist wegen der genannten Gefahren im anliegenden Wald derzeit aber nicht möglich. „Einen geeigneten Einstieg in die etwa acht Kilometer lange Loipe gibt es am Berghof. Dort ist auch ein geräumter, großer Parkplatz vorhanden“, sagt Reichle. „In diesem Winter liegen auf der Höhe etwa 50 bis 60 Zentimeter Schnee, soviel wie seit 1964 nicht mehr“, berichtet Dieter Reichle.
Beliebter Ort für Wintersport
Seit Jahrzehnten ist der Luftkurort Tengen auch ein beliebter Wintersportort, sofern eine ausreichende Schneemenge vorhanden ist. Vor etwa 50 Jahren hat der damalige Wassermeister des Zweckverbandes Wasserversorgung Hoher Randen, Manfred Weber, mit Unterstützung seiner Ehefrau Eleonore den Grundstein für verschiedene Sportangebote an der Lochhütte gelegt. Ausschlaggebend waren für die Webers Kinder und Jugendliche, Erwachsene fanden zunehmend Freude an den Angeboten. Nachdem der Lochgraben in den Wintermonaten fast keine Sonneneinstrahlung hat, bot sich dieser Hang für Schlitten aber auch für „Skiabfahrten“ an. Die Kinder und Jugendlichen erlernten unter der Anleitung des Ehepaares Weber dann auch, Skiabfahrten zu meistern.
Umgebautes Motorrad als Loipenbob
Mit einem alten, von Manfred Weber umgebauten Motorrad – das Vorderrad war ein Ski – und einem, auch selbst gebauten Loipenspurgerät als Anhänger wurden die Langlaufloipen gespurt. Eine gute Unterstützung erhielt er von seinem Sportkameraden Dieter Reichle aus Riedöschingen.
Die Lochhütte wurde vor über 40 Jahren in freiwilligen Arbeitsleistungen durch die Initiative von Manfred Weber errichtet, zuerst als Aufenthaltsraum für den Wintersport. Später nutzten Ausflügler und Wintersportler die Lochhütte als Freizeitenrichtung ganzjährig.
Mit einem in den Wintermonaten unter einem Schutzdach abgestellten, umgebauten Traktor wurde dann ein Schlepplift für die Skifahrer betrieben. Wegen Sicherheitsauflagen konnte dann vor etwa zehn Jahren diese Anlage nicht mehr aufgebaut werden. Nach der Erkrankung von Manfred Weber hat vor etwa 20 Jahren Dieter Reichle die von der Stadt Tengen ausgeschilderten Loipenspuren bei genügend Schnee gelegt. Seit Jahrzehnten zieht er die Loipen mit seinem Bob. Das von Manfred Weber gebaute Spurgerät ist dafür noch immer im Betrieb.

Die hohe Schneelage führt zu einer akuten Schneebruchgefahr in den umliegenden Wäldern. Die nun wieder geöffnete Kreisstraße Tengen – Leipferdingen war über eine Woche gesperrt und nur bis zu den Berghöfen befahrbar. „Die Straßenmeisterei Engen musste dies veranlassen, da überwiegend die Privatwälder entlang der Kreisstraße unter der Schneelast zu brechen drohen“, schildert der Tengener Revierförster Tobias Müller. Er führt weiter aus, dass im vergangenen Jahr die privaten Besitzer zur Baumfällung entlang der Straße aufgefordert wurden, in den meisten Fällen sei dies aber leider nicht geschehen.
„Im Wege der Amtshilfe wurden diese Arbeiten nun von Unternehmern vorgenommen, damit die Verbindung Tengen-Leipferdingen wieder für den Verkehr frei gegeben werden konnte“, erklärt Müller. Sollten die derzeitigen Wettervorhersagen mit Nassschnee und starkem Wind oder Sturm in den nächsten Tagen eintreffen, so könne dies zu Schneebruch und Sturmwurf führen.