Schlosscafé, Kinoabende und Hofkonzerte. Adventsmarkt, Nachbarschaftstreffen und laue Sommerabende an der Feuerschale. Gästezimmer, gemeinsame Arbeitsräume und Netzwerken im Schloss. Vor drei Jahren hätte wohl niemand gedacht, dass das Schloss Blumenfeld in den folgenden Jahren so oft zum Kinosaal, zur Bühne oder zum erweiterten Wohnzimmer des Dorfes werden würde. Möglich gemacht haben dies die Teilnehmenden des Projekts „Summer of Pioneers“, der Bürgerverein Schloss Blumenfeld – und nun gibt es noch eine Arbeitsgruppe, die die verschiedenen agierenden Personen und Gruppen stets auf den gleichen Informationsstand bringen soll.

Tengens noch amtierender Bürgermeister Marian Schreier, der das Schloss-Projekt angestoßen hat, fasst die Ergebnisse aus der jüngsten Sitzung des Gemeinderats zusammen: „Die Eckpunkte für einen Übergangsbetrieb wurden noch einmal überarbeitet. Auf dieser Basis startet der Betrieb im Schloss wieder im März.“
Wahltag ist Saisonstart fürs Schloss
Am Tag der Bürgermeisterwahl, Sonntag 5. März, öffnet das Schlosscafé nach der Winterpause erstmals wieder, berichtet Schlossbewohnerin Nadja Kögel. Sie ist von Anfang an bei dem Projekt dabei und hat bereits an zwei Pioniersommern teilgenommen. „Das Schlosscafé öffnet zunächst vierzehntägig und dann bald auch wieder wöchentlich“, so Kögel. Außerdem gebe es ein großes Veranstaltungsprogramm von Mai bis September, beispielsweise sollen die beliebten Hofkonzerte ab Mai in eine neue Runde gehen.
Außerdem gehe es den verbliebenen Schlossbewohnern nicht nur um den reinen Schlossbetrieb. Die große Vision sei es, die Stadt Tengen gemeinsam zukunftsfähig zu machen. Das Schloss Blumenfeld als Ort für Wohnen, Leben, Arbeiten und Begegnung könne auf dem Weg dahin eine Keimzelle des Wandels und der Innovation sein.

Der Gemeinderat hat den Übergangszeitraum bis zum 30. September geregelt. Darin ist unter anderem definiert, auf welcher Basis die vier aktuellen Schlossbewohner vergütet werden und wieviel Miete sie bezahlen. Auch von gemeinsamen Ziele und einem gemeinsamen Verständnis des Projektes ist die Rede.
Arbeitsgruppe soll ein tragfähiges Konzept erarbeiten
Blumenfelds Ortsvorsteher Thomas Wezstein hebt hervor, dass es nun auch eine Arbeitsgruppe gibt. In der Arbeitsgruppe befindet sich jeweils eine Person, die im Schloss lebt, ein Vertreter aller drei Fraktionen des Gemeinderats und der Ortsvorsteher. „Die Arbeitsgruppe soll dafür sorgen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Informationsstand sind. Und es soll ein sauberes Konzept für die nächsten Jahre erarbeitet werden“, fasst Wezstein die Ziele zusammen.
„Überbrückungslösung ist ein guter Kompromiss“
Schlossbewohnerin Nadja Kögel betont: „Die jetzige Überbrückungslösung ist ein guter Kompromiss, damit es keinen Stillstand gibt.“ Ziel müsse aber sein, schon im Sommer eine Lösung für die Zeit nach Ende September zu finden. Nochmal so eine Unklarheit über die persönliche Situation der Schlossbewohner wie im vergangenen Winter dürfe es nicht mehr geben, so Kögel. Das Übergangskonzept wurde notwendig, da in Tengen ein neuer Bürgermeister gewählt wird – und die Weiterbelebung des Schlosses maßgeblich mit der Person und dem Engagement der künftigen Bürgermeisterin oder dem Bürgermeister zusammenhängt.