Die Gemeinde Volkertshausen hat ein Urgestein verloren. Kurt Vogler ist in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag nach langer Krankheit im Alter von 71 Jahren verstorben.
Bekannt war der Metzgermeister in der Gemeinde vor allem mit seinen Wurstwaren. Als Kurt Vogler 1976 mit seiner Frau Margot in die Gemeinde zog, übernahmen sie dort das Gasthaus Zum Sternen.
Zwischen Wirtschaft und Metzgerei
Während seine Frau sich in Küche und Wirtschaft wohlfühlte, strebte es Kurt Vogler mehr zur Metzgerei. Denn viele der Gäste fragten nach Wurst. Zunächst schaffte sich Vogler einen Verkaufswagen an, in dem er Wurst und Fleischprodukte anbot. Das war aber nicht die Lösung. So kauften die Eheleute auch das nebenstehende Gebäude und bauten die Scheuer zur Metzgerei um. Jetzt war der Metzger wieder in seinem Element.
Die Familie mit einer Tochter und zwei Söhnen etablierte sich in Volkertshausen. Kurt Vogler war aktiv im Dorfgeschehen. Er wurde förderndes Mitglied im Radsportverein, im Angelverein und in der Narrenzunft. Der gesellige Metzger konnte schon einmal die ganze Wirtschaft unterhalten, wird über ihn berichtet.
Liebe zur Musik
1980 gründete er einen Fanfarenzug der bis 2012 bestand hatte, Vogler übernahm zunächst auch den Vorsitz. Das war aber nicht sein einziger Kontakt zur Musik. Von 1993 bis 1995 war Vogler Gitarrist und Sänger der von ihm gegründeten Hausband Sternensinger. Mit Schlagern und Stimmungsliedern gestaltete die Gruppe so manchen unvergesslichen Abend.
Der Mann mit der weißen Mütze
Die langjährige Kellnerin im Gasthaus Hedwig Salamon bezeichnet ihn als guten Chef. Sie gehörte eigentlich fast schon zur Familie und kümmerte sich viel um die Kinder. Denn Mutter Margot hatte mit der Wirtschaft viel zu tun und der arbeitseifrige Vater Kurt fand wenig Zeit für die Familie, zumal er noch die Metzgerei in Radolfzell übernommen hatte.
Kurt Vogler wird als umgänglicher Mensch beschrieben, konnte sehr humorvoll sein, aber wenn es nicht nach seiner Nase lief, auch austeilen. Sein Markenzeichen war die weiße Mütze, ohne die Kurt Vogler nie anzutreffen war. Der Mann, der in seiner weißen Mütze auch gerne mal gefestet hat, wird in Volkertshausen fehlen.