Der Ausbau des Glasfasernetzes für die Nachbarkommunen Aach und Volkertshausen hat begonnen. Das ambitionierte Vorhaben der Firma Unser Grünes Glasfaser (UGG) in Volkertshausen und Aach, der schnelle Internetausbau, ist im Werden. Das Gebäude für die Haupteinspeisung und Verteilung steht inzwischen auch in Volkertshausen und die ersten Kilometer der Leerrohre sind verlegt.
Den nun in die Wege geleiteten, privat-wirtschaftlichen Ausbau bezeichnet Aachs Bürgermeister Manfred Ossola als echten Glücksfall, denn um in die Breitbandförderung des Landes aufgenommen zu werden, müssten Gemeinden eine verfügbare Anschlussgeschwindigkeit von weniger als 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) vorweisen. Aach liegt mit Ausnahme zweier weißer Flecken im Bereich Auf dem Ösch und Im Grund darüber. „Wir hätten die Kosten für den Glasfaserausbau von rund vier Millionen Euro alleine stemmen müssen. Mit eigenen Finanzmitteln wäre dies nicht möglich gewesen“, sagte er.
Den Ausbau bekommen Aach und Volkertshausen nun quasi zum Nulltarif. Die Kommunen stellen Gehwege und Straßen zur Verfügung, die Firma übernimmt die Kosten. Zwei- bis drei Millionen Euro investiert UGG um durch den Ausbau direkten Glasfaseranschluss nicht nur für jedes Haus, sondern für jede Wohnung anbieten zu können.
Um dies zu erreichen, werde derzeit ordentlich auf das Tempo gedrückt. Nach dem Auftakt im Aacher Industriegebiet, wo bereits die Leitungen unterirdisch verlegt wurden, geht es jetzt in Volkertshausen weiter. Über einen Hauptverteiler sollen nach Fertigstellung weitere Unterverteiler angeschlossen werden. Der POP genannte Haupteinspeisepunkt in Volkertshausen befindet sich am Sankt Verena-Platz. Das Gebäude steht bereits und von hier aus werden zunächst die Leerrohre sternförmig in den Bürgersteig bis zu den Unterstationen verlegt. In sogenannter Stichleitung werden dann die einzelnen Gebäude angefahren. Schon in zwei Wochen sollen die Glasfaserkabel in die Leerrohre eingeblasen werden, heißt es seitens des Unternehmens. Für den Anschluss ins Haus oder die Wohnung müsse jedoch ein Vertrag abgeschlossen werden.
Die Gesamt-Investitionen sollen über die sechsjährige Bauphase verteilt werden– das Kommunikationsunternehmen Telefónica werde bis zu 500 Millionen Euro als Eigenkapital und der Versicherungskonzern Allianz bis zu eine Milliarde Euro über verschiedene Instrumente investieren. Davon werde der Löwenanteil – gut 700 Millionen Euro – für das gemeinsame Projekt von der Lebensversicherungssparte in Deutschland kommen. Hier werde im Auftrag der Versicherungskunden investiert, so die Stellungnahme der UGG.
Von den Unterverteilern werden die Wohneinheiten bedient. Den jeweiligen Betreiber können die Bürger anschließend selbst auswählen. Die baulichen Arbeiten halten sich indes in Grenzen. Grund dafür ist das sogenannte Trench-Verfahren. Im Klartext heißt das: Statt die Straße mühselig mit Baggern aufzugraben, werden beim Trenching lediglich schmalere Kanäle direkt an der Bordsteinkante gefräst, um Glasfaserkabel zu verlegen. Daher auch der Name, denn Trench heißt auf Deutsch Graben.