Stefanie Lorenz und Sandra Häusler

Corona verhindert auch in Herdwangen-Schönach und Wald die traditionellen Veranstaltungen am 11.11. „Wir hatten zur traditionellen Martinisitzung auch geplant, die im April abgesagte Hauptversammlung nachzuholen. Dass im Winter die Infektionszahlen zunehmen werden, war uns allen klar. Dass uns aber nun schon im Oktober die Pandemie ein weiteres Mal überholt, damit haben wir nicht gerechnet und der wiederkehrende Lockdown trifft uns nun auch wieder mit voller Breite“, bedauert Stefan Blender, Chef der Dreizipfelritter Großschönach. Martinisitzung und Hauptversammlung fallen nun ins Wasser.

Verständnis für die einschneidenden Maßnahmen

Natürlich habe der Vorstand großes Verständnis dafür, dass in einer solchen Situation einschneidenden Maßnahmen notwendig seien, um eine größere Katastrophe zu verhindern. Für die Vereinsführung sei es aber sehr schwer, nun für die Zukunft zu planen, da man nicht einmal die ordentliche Mitgliederversammlung abhalten könne. Bei den Mitgliedern herrsche Verständnis für die Situation, aber auch großes Bedauern.

Dreizipfelritter: „Dorf närrisch schmücken, um ein Zeichen der Narretei zu setzen.“

Ganz genaue Pläne für die Fasnet habe der Verein noch keine. „Welches Brauchtum, wie zum Beispiel das Dreikönigsschnellen oder das Wecken oder Narrenbaumstellen, stattfinden kann, muss zeitnah abgeklärt werden. Das jetzt schon fest zu machen, macht keinen Sinn, wie man an der aktuellen Situation sehen kann“, meint der Zunftmeister. Aber vielleicht könnten die Dreizipfelritter doch noch die eine oder andere liebgewordene Tradition durchführen, zeigt Stefan Blender einen Funken Hoffnung „Und wenn es nur ist, das Dorf närrisch zu schmücken, um ein Zeichen der Narretei zu setzen“, meint Stefan Blender.

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Kindern die Geschichte von St. Martin näherbringen

Den traditionellen St. Martins-Umzug richten die Eselohren in Herdwangen in diesem Jahr nicht aus. Sie haben sich aber trotzdem etwas Tolles zum Martini-Tag einfallen lassen: „Da der Martini-Umzug leider auch abgesagt ist und wir dadurch auch nicht die Sankt-Martins-Geschichte nachstellen können, haben wir uns dieses Jahr die Mühe gemacht und vom Narrenverein aus die Martini-Geschichte verfilmt. Dieses Video wird momentan bearbeitet und dann an die Schule und den Kindergarten ausgehändigt, damit sie es am 11.11 den Kindern abspielen können“, verrät Maurice Amann, der mit Pascal Amann die Doppelspitze des Narrenvereins bildet. Gleichzeitig werde das Video voraussichtlich auf der Homepage und auf Facebook veröffentlicht. „Wir hoffen, dass wir wenigstens auf diesem Weg den Kindern eine kleine Freude machen können und die Tradition und das Brauchtum damit ein Stück aufrecht erhalten können“, freut sich Amann.

Vielleicht werden Einschränkungen bis zur Hauptfasnet gelockert

Die Vorstandschaft empfinde es als sehr dramatisch und traurig, dass die kommende Fasnet so gut wie nicht stattfinden könne und werde. Dennoch könne der Verein die Einschränkungen nachvollziehen, aber hoffe auch darauf, dass sich die Einschränkungen bis zur Hauptfasnet wieder etwas lockern werden.

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Traditionelles Fasnetsblättle wird herausgebracht und größer gestaltet

Einige Ideen für die Fasnet seien noch nicht spruchreif. Geplant sei auf jeden Fall, das traditionelle Fasnetsblättle herauszubringen und dieses größer zu gestalten. „Damit die Herdwanger immerhin zuhause etwas zu lachen haben, wenn sie das durchlesen“, stellt Maurice Amann in Aussicht. Alle Veranstaltungen, welche im Freien stattfinden, könnten möglicherweise ausgerichtet werden – je nach Corona-Lage. Die Saal-Veranstaltungen seien aber alle abgesagt, verkündet der Zunftmeister. Für den Bürgerball gebe es möglicherweise eine virtuelle Version. Diese sei aber noch nicht sicher und müsse erst auf die Beine gestellt werden.

Bei den Berggeistern in Aftholderberg wird in diesem Jahr an Martini keine Hauptversammlung abgehalten. „Leider kann die Versammlung, bei der ursprünglich auch immer der Narrenfahrplan vorgestellt wird, nicht stattfinden. Uns liegt dieser Termin auch deshalb am Herzen, weil wir dabei unseren Mitgliedern für Ihren Einsatz am Bergfest ein großes Dankeschön aussprechen“, bedauert Barbara Pudimat, Chefin der Geisterschar. Die Einschränkungen seien aufgrund der aktuellen Covid19-Situation nachvollziehbar. „Nichtsdestotrotz fehlt uns der soziale, persönliche Umgang innerhalb des Vereins mit allen Mitgliedern“, erläutert die Vorsitzende.

Vereine im Ort bleiben im Kontakt bei der Planung

Über die kommende Fasnet haben sich die Vereinsmitglieder schon Gedanken gemacht. „Die Berggeister haben sich mit den Narrenvereinen der Gemeinde und Bürgermeister Ralph Gerster zusammengefunden. Wir haben vereinbart, dass wir uns Anfang des kommenden Jahres abstimmen und aufgrund der dann gegebenen Möglichkeiten über weitere Aktivitäten beraten und entscheiden“, verrät Barbara Pudimat. Fasnet, Brauchtum und Tradition sollen natürlich erhalten bleiben, aber die Gesundheit aller stehe im Vordergrund. Bislang seien der närrische Frühschoppen und auch der bunte Abend noch nicht abgesagt. „Aber nach dem jetzigen Kenntnisstand werden wir beide Veranstaltungen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben nicht durchführen können“, bedauert Pudimat.

Waldgoischter Wald verschieben ihre Hauptversammlung

In Wald war die Hauptversammlung des Narrenvereins für Freitag, 13. November, geplant. Wie Robin Fox, Vorsitzender der Waldgoischter Wald, mitteilte, werde diese auf unbestimmte Zeit verschoben. Der große Narrenumzug am Fasnetssamstag in Wald wird alljährlich vom Narrenverein Waldgoischter Wald, dem Turn-und Sportverein und der Gemeinde Wald ausgerichtet. Nach einer Beratung mit dem TSV Wald sagten die Organisatoren aufgrund der Pandemie-Situation die Walder Narrennacht 2021 und den Samstagsumzug ab. Gründe für die Absage sind nicht nur das aktuelle Veranstaltungsverbot, sondern auch die Befürchtung, dass gerade an der Fasnacht die Hygieneregeln und das Hygienekonzept nicht umgesetzt werden können. Somit gehe die Gesundheit aller Helfer und Narren vor, geben die Vorstandsteams des TSV Wald und des Narrenvereins Waldgoischter Wald an.

2021 kann es den gewohnten Großen Umzug am Fasnets-Samstag mit närrischem Treiben rund um die Zehn-Dörfer-Halle in Wald aufgrund der ...
2021 kann es den gewohnten Großen Umzug am Fasnets-Samstag mit närrischem Treiben rund um die Zehn-Dörfer-Halle in Wald aufgrund der Corona-Pandemie nicht geben. Unser Archivbild zeigt von links Steffi Dukart, Robin Fox und Edgar Utz vom Organisationsteam. | Bild: Sandra Häusler

Kleiner Umzug mit örtlichen Narrenvereinen möglich?

Das Organisationsteam plant, sich vier Wochen vor der Fastnacht erneut zu treffen. Je nach aktueller Corona-Situation, erwägen die Vereine eine Alternative, eventuell kommt ein kleinerer Umzug infrage, an dem lediglich Narrenvereine aus der Gemeinde Wald teilnehmen werden. Dabei könnte auch ein kleines Narrenbaumstellen möglich sein. „Das wird sich vier Wochen vorher entscheiden“, betont Narrenvereinsvorsitzender Robin Fox. Über die Schülerbefreiung am „Schmotzigen Dunschtig“ habe man sich bislang noch keine Gedanken gemacht.