Ein verheerender Großbrand vernichtete in der Nacht auf Freitag die Lagerhalle der Globusfabrik Columbus in Krauchenwies. Gegen 23 Uhr wurde die Feuerwehr Krauchenwies wegen eines Containerbrand im Außenbereich der Firma alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatte der massive Brand im Außenbereich der Lagerhalle bereits auf die Halle übergegriffen.
„In kürzester Zeit zündete die komplette Lagerhalle durch und stand in Vollbrand“, heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle des Kreisfeuerwehrbandes Sigmaringen. Die in der Lagerhalle befindlichen Kunststoffe sorgten für eine sehr starke und intensive Brandentwicklung. Bei der Firma Columbus sind derzeit etwa 40 Mitarbeiter beschäftigt, und jährlich werden rund 100 000 Globen hergestellt, was das Unternehmen zu einer der führenden Globusmanufakturen der Welt macht.

Die schnelle Nachalarmierung durch den Kommandanten der Krauchenwieser Feuerwehr, Robin Damast, und das schnelle Reagieren der Einsatzkräfte, die eine massive Riegelstellung einnahmen, verhinderten die Brandausbreitung auf die unmittelbar angrenzenden Nachbargebäude.
Insgesamt waren Kameraden aus neun verschiedenen Feuerwehren im Einsatz, darunter die Führungsgruppe der Feuerwehr Sigmaringen, die Feuerwehr Krauchenwies, die Feuerwehren aus Bad Saulgau, Pfullendorf und Sigmaringendorf. Die Notfallseelsorge, Kräfte der Polizei und des Rettungsdienstes waren ebenfalls vor Ort. Auch die Drehleitern aus Sigmaringen, Meßkirch und Pfullendorf wurden eingesetzt. Die Löscharbeiten waren sehr schwierig, da ein Innenangriff aufgrund des Vollbrandes nicht mehr möglich war.
Zeitweise musste die B311 für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt werden. Eine Warnmeldung an die Bevölkerung über die Warn-App „NINA“ wurde ebenfalls ausgelöst. Gegen 1.45 Uhr konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Die Feuerwehr Krauchenwies ist unter Zuhilfenahme eines Baggers immer noch mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt. Die Halle wurde vollständig zerstört.

Die Löscharbeiten in der Nacht waren enorm schwierig, besonders die Kälte machte den Einsatzkräften zu schaffen. Das Wasser in den Schläuchen gefror, und die in der Lagerhalle befindlichen Plastikgloben entfachten das Feuer immer mehr. Deshalb entschloss sich Krauchenwies Feuerwehrkommandant und Einsatzleiter Robin Damast, die Drehleiter einzusetzen und von oben die Brandstelle mit Löschschaum einzudecken.

Vor dem Gebäude waren mehrere Fahrzeuge abgestellt, die komplett ausbrannten.

Ermittlungen laufen
„So etwas habe ich noch nie gesehen“, schildert Bürgermeister Jochen Spieß die Feuersbrunst. Der Rathauschef war nach der Alarmierung an die Brandstelle geeilt und hatte die Löscharbeiten mehrere Stunden verfolgt. „Sie müssen sich einen Bunsenbrenner mit starker Flamme vorstellen und diesen dann waagrecht nehmen.
So schoss das Feuer aus dem Gebäude“, berichtet der sichtlich schockierte Bürgermeister. Nach mehreren Bränden in Krauchenwies binnen weniger Tage, beantwortet Spieß die SÜDKURIER-Frage „Geht ein Feuerteufel in Krauchenwies um?“ mit einem „Ja“. Zuletzt hatte es in der Nacht auf den 11. Januar gleich zwei Mal gebrannt, wobei die Staatsanwaltschaft wegen Brandstiftung ermittelt.
Der Schaden geht in die Millionen, denn in der Lagerhalle waren hunderte Globen. Zerstört wurde auch eine Malerwerkstätte.