"Es ist mir wichtig, dass es die Tradition dieses Empfanges auch weiterhin gibt." Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Jochen Spieß beim alljährlichen Neujahrsempfang in der Ablacher Festhalle viele ehrenamtlich tätige Bürger aus der Gemeinde.
Schwungvoll hatten zuvor die Musiker der Musikkapelle Ablach unter Leitung von Dirigent Matthias Fink die Veranstaltung mit dem Stück "A little Opening" eröffnet. Jochen Spieß gab einen kurzen Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr 2016. Da war zum Beispiel die lang ersehnte Entscheidung für den Bau der Nordtrasse. In diesem Zusammenhang dankte er Rainer Ohmacht und Wolfgang Veser, stellvertretend für die "Bürgerinitiative Lebenswertes Göggingen und Umgebung", für ihren großartigen Einsatz für die Nordtrasse. Das Thema Windkraft erregte die Gemüter. "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst", machte Jochen Spieß deutlich. Niemand brauche jedoch unqualifizierte Belehrungen. Und dann konnte Spieß noch stolz verkünden: "Seit dem 1. Januar 2017 sind wir schuldenfrei". An die Bürger im Ehrenamt wandte sich der Bürgermeister mit besonders herzlichen Worten: "Sie sind Teil dieses Glücks, dass es uns hier gut geht – was haben wir für ein Glück, dass wir Sie haben!"
Mit den Worten "Was wäre passiert, wenn es die Nordtrasse nicht geben würde? Dann hätte ich wahrscheinlich nicht kommen dürfen!", begrüßte Bundestagsabgeordneter Thomas Bareiß (CDU) das Publikum. Bürgermeister Spieß danke ihm schon zu Beginn für seinen großartigen Einsatz für die Nordtrasse. Auch Landrätin Stefanie Bürkle dankte Spieß, und sandte einen besonderen Gruß nach Sigmaringen. Es sei "wahnsinnig", was sie im Zuge der B311 an Arbeit geleistet habe. Man habe viel gekämpft, so Thomas Bareiß, ein Kampf bei dem das Ende nicht vorhersehbar war. Auch er lobte das Engagement der Bürgermeister, Landrätin, Kreisräte und Bürger vor Ort in dieser Sache. "Wir sind mitten in Europa! Theoretisch fährt ein LKW-Fahrer von Moskau auf dem Weg nach Lissabon – wenn er die Maut umgehen will – durch Göggingen", unterstrich Bareiß die Notwendigkeit der Trasse. Wenn man die jetzige Linienführung beibehalte, könnten in drei bis vier Jahren die Bagger anrollen. "Es dauert also noch", so Bareiß, "aber wir sind der Entlastung ein Stück näher gekommen.
Sehr persönliche Worte sprach Bareiß abschließend, als er meinte, "wir müssen stärker für Frieden und Freiheit einstehen, uns dafür stark machen." An die Bürger im Ehrenamt gewandt meinte er: "Sie bringen sich ein, sie sind das, was Deutschland und Baden-Württemberg stark macht". Und mit einem Augenzwinkern und einem Seitenhieb auf die viel geschmähte Bürokratie meinte er: "Die Bürokratie wird noch schlimmer werden, da kann ich ihnen keine Hoffnung machen. Bringen sie sich trotzdem weiterhin ein", so seine Bitte.
Als Geschenk überreichte Bürgermeister Joche Spieß einen Globus an Thomas Bareiß, der bekannte, dass er vor "vielen, vielen" Jahren schon mal bei einem Neujahrsempfang war, und auch einen Globus bekommen habe. Freute sich aber, dass er nun auch einem für sein Büro in Berlin habe. Findige Mitarbeiter hinter den Kulissen hatten ein "Fähnchen" mit dem Ablacher Wappen auf der Weltkugel platziert.
Zuletzt gab es noch eine Geburtstagstorte für die Musikkapelle Ablach, die in diesem Jahr ihren 135. Geburtstag feiert, der im Sommer mit der Ausrichtung des Kreismusikfestes gekrönt wird. Patrick Holl, Vorsitzender des Musikvereins, war der Erste, der die Torte anschneiden und das erste Stück verspeisen durfte. Für die Verpflegung der Gäste hatte die Feuerwehrabteilung Ablach die große Herausforderung angenommen und überraschte mit immer köstlicheren Leckereien.