Schluss mit Klarsichtfolie oder Alufolie: Bienenwachstücher sind eine plastikfreie und natürliche Alternative zum Verpacken vieler Lebensmittel. Bienenwachstücher bestehen aus reinem, vorgewaschenem Baumwollstoff, auf den eine Schicht aus Bienenwachs aufgetragen wird.
Formbar durch die Wärme der Hände
Durch die Wärme der Hände werden die Bienenwachstücher geschmeidig und formbar und passen sich an die Lebensmittel oder die zu verschließenden Behälter an. Durch die antibakterielle Wirkung des Bienenwachses bleiben die eingepackten Lebensmittel länger frisch. Die umweltfreundliche Alternative zu Plastikverpackungen oder Frischhalte- und Alufolie eignet sich zum Verpacken, Einfrieren, Abdecken oder Mitnehmen von Lebensmitteln.
Maritta Wittke stellt die Tücher mittlerweile selbst her
Maritta Wittke aus Hausen am Andelsbach hat ihre Bienenwachstücher täglich und intensiv in Gebrauch und stellt sie mittlerweile selbst her. Die 60-Jährige war immer schon auf gesunde Ernährung aus dem eignen großen Biogarten bedacht. Ihre Cremes, Kosmetik und Seifen stellt sie selbst her.
Weg von den Plastikverpackungen
Im Internet sei sie vor einem Jahr auf die Bienenwachstücher gestoßen, wie sie erzählt. Bald darauf habe sie einen Entschluss gefasst. „Die innere Unruhe war da, das möchte ich ausprobieren“, erinnert sie sich. Das Umdenken weg von den Plastikverpackungen zur Plastikvermeidung habe in dieser Zeit ebenfalls gerade begonnen.
Säubern mit Wasser und Spülmittel
Die dreifache Mutter und Hausfrau ist überzeugt: „Der Kunde muss ein Verständnis für das Produkt haben, dann verwendet er es auch.“ Nach der Verwendung kann das Bienenwachstuch mit einem Lappen mit lauwarmem oder kaltem Wasser und etwas Spülmittel gesäubert werden. Es sollte vor dem nächsten Gebrauch gut trocknen. Bienenwachstücher dürfen nicht in die Spülmaschine gegeben werden, aufgrund der Hitze, die im Gerät entsteht. Die Bienenwachsschicht kann bei Bedarf erneut aufgefrischt werden.
Reste der Tücher können zum Anfeuern eines Ofens genutzt werden
Die Wertschöpfung des Bienenwachstuchs reicht sogar bis zu dessen Ende. Hat das Tuch nach vielfacher Verwendung schließlich ausgedient, kann es in Streifen geschnitten und beispielsweise zum Anfeuern eines Kachelofens verwendet werden. Am liebsten verwendet Maritta Wittke für ihre Tücher ältere Stoffe, wie den Vorhangstoff der Nachbarin, der sonst den Weg in den Altkleidersack gefunden hätte.
So geht‘s: In wenigen Arbeitsschritten zum Bienenwachstuch
- Zuschneiden: Der Baumwollstoff wird gewaschen, getrocknet und mit der Zackenschere zugeschnitten. Dank des Wachses fransen die Kanten später nicht aus.
- Wachsen: Auf einen alten Bügelbrettbezug wird Backpapier gelegt, darauf kommt der Stoff. Auf diesem werden Wachspastillen oder wie hier das von Fremdstoffen gereinigte Wachs eines regionalen Imkers verteilt.
- Abdecken: Auf den Stoff wird erneut ein Backpapier gelegt und das Bügeleisen auf Baumwoll-Stufe aufgeheizt.
- Bügeln: Nun wird vorsichtig über das Backpapier gebügelt. Das Wachs beginnt zu schmelzen und dringt in den Baumwollstoff ein.
- Fertigstellung: Das noch warme Bienenwachstuch wird sorgsam an den Ecken angefasst.
- Abkühlen: Zum Abkühlen wird das Tuch auf ein Kuchengitter gelegt. Und schon ist das Bienenwachstuch einsetzbar.
- Vespertüten: Stoffbeutel können als Vespertüten dienen. Das Bienenwachs wird aufgetragen und der Beutel nach dem Auftragen geöffnet.