Ein aggressiver sogenannter Reichsbürger hat im Landkreis Sigmaringen einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst und Beamte gefährdet. Auf der Flucht vor der Polizei rammte er mit seinem Auto unter anderem einen Streifenwagen, wie die Einsatzkräfte in Konstanz am Donnerstag mitteilte. Wegen Drohungen mit dem Einsatz militärischer Gewalt durchsuchten Spezialkräfte danach außerdem sein Haus.
Der Mann wurde in Bad Saulgau gestoppt
Eine Streifenwagenbesatzung hatte den 59-Jährigen demnach am Mittwoch in Bad Saulgau gestoppt, weil er in einem Auto unterwegs war, das er aus der Konkursmasse einer Schweizer Firma unterschlagen hatte. Dabei berief sich Mann auf einen angeblichen „Diplomatenstatus“ und fuhr unvermittelt los, als ein Beamter den Zündschlüssel beschlagnahmen wollte. Der Polizist konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen.
Bei der anschließenden Verfolgungsjagd wich der Reichsbürger an einer Polizeisperre auf den Bürgersteig aus und versuchte ein Polizeiauto abzudrängen, das sich neben seinen Wagen setzte. Schließlich wurde der polizeibekannte Mann laut Behörden aber gestoppt und festgenommen.
Gegen ihn laufen in Deutschland und der Schweiz nach Polizeiangaben ohnehin bereits Ermittlungsverfahren wegen Erpressung und Bedrohung. Da er in diesem Zusammenhang mit einem Militäreinsatz zur gewaltsamen Durchsetzung seiner Interessen gedroht hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft bei Gericht eine Hausdurchsuchung. Spezialkräfte überprüften vorsichtshalber das Haus und Geschäftsräume.
(dpa)