Christl Eberlein

Am 4. Mai soll es in Baden-Württemberg weitergehen mit dem Präsenzunterricht, auch in der Heimschule Kloster Wald. Sowohl die Schülerinnen der elften und zwölften Klassen als auch die Ausbildungsklassen der neunten und zehnten Jahrgangsstufen kommen dann wieder in die Schule. Für die einen geht es um das Abitur, für die anderen um die handwerkliche Ausbildung in den Werkstätten.

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Die meisten haben weiterhin Online-Unterricht via Lernplattform

Paulina Weinert aus Sigmaringen ist seit eineinhalb Jahren Schulsprecherin des Gymnasiums für Mädchen und besucht die elfte Klasse. „Ich wünsche mir, ehrlich gesagt, schnellstmöglich meinen normalen Schulalltag zurück“, sagt die Schülerin der Kursstufe. Doch daraus wird wohl so schnell nichts werden, denn auch, wenn für sie und einige Mitschülerinnen der Unterricht wieder vor Ort in der Schule stattfinden wird, müssen die meisten Schülerinnen weiterhin mit dem Online-Unterricht via Lernplattform auskommen.

Paulina Weinert ist Schülerinnenvertreterin an der Heimschule Kloster Wald.
Paulina Weinert ist Schülerinnenvertreterin an der Heimschule Kloster Wald. | Bild: privat

„Zu Beginn des Online-Unterrichts mussten einige Familien die Computertechnik aufrüsten, neue PCs mussten angeschafft werden, weil bei mehreren Kindern alle gleichzeitig daran arbeiten mussten“, berichtet Schulleiter Hartwig Hils über die Situation in den drei Wochen vor den Osterferien. Insgesamt seien die Erfahrungen, die die Schule mit dem Online-Unterricht gemacht habe, aber nicht schlecht. Das bestätigt auch die Schulsprecherin: „Im Allgemeinen haben wir alle den Online-Unterricht bisher sehr gut gemeistert. Natürlich bringt er sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Einerseits können wir unseren Zeitplan selbst strukturieren und für uns selber entscheiden, wann wir uns welchem Fach widmen wollen, solange wir die Abgabefristen einhalten. Aber ich vermisse meine Freunde, meine tägliche Routine und das Arbeiten in der Schule“, sagt Paulina Weinert.

Internats-Bewohnerinnen können zurückkehren

Eine Rückkehr zum normalen Schulbetrieb sieht Schulleiter Hils für das laufende Schuljahr nicht. Fest steht jedoch, dass 22 Schülerinnen, die aus dem Ausland kommen und im Internat wohnen, nun zurückkehren können. Alles ist für den Wiedereinstieg der ausländischen Internatsschülerinnen vorbereitet. Sogar eine Quarantänemöglichkeit für die Schülerinnen aus der Schweiz, Österreich, Spanien, Belgien und anderen Ländern wurde in den Außenhäusern der Schule eingerichtet, um die bis vor Kurzem vorgeschriebene Quarantänezeit von 14 Tagen einhalten zu können. Diese ist mittlerweile nicht mehr nötig, da die Vorschrift am Anfang der Woche aufgehoben wurde.

Die Schülerinnen der Heimschule Kloster Wald kommen teilweise aus dem Ausland. Nun wohnen dort wieder Schülerinnen im Internat.
Die Schülerinnen der Heimschule Kloster Wald kommen teilweise aus dem Ausland. Nun wohnen dort wieder Schülerinnen im Internat. | Bild: Christl Eberlein

Verstärkte Reinigungs- und Hygienemaßnahmen

Aber die Schule war und ist weiterhin vorbereitet, um den Schülerinnen den Präsenzunterricht zu ermöglichen. „Dieser ist vor allem für die Abiturientinnen, die kurz vor den Prüfungen stehen, sehr wichtig. Wir sind uns sicher, dass unsere Kursstufenschülerinnen die Hygienevorschriften einhalten werden und sich damit gesundheitlich schützen“, sagt der Schulleiter. Zusammen mit den hauseigenen Krankenschwestern, den Biologielehrkräften und Sicherheitsbeauftragten werde ein spezieller Hygieneplan erstellt. Verstärkte Reinigungs- und Hygienemaßnahmen für die Ankunft der Schülerinnen seien bereits im Gange.

Schneiderwerkstatt näht mehr als 2000 Alltagsmasken

Alle Verantwortlichen arbeiteten auf Hochtouren. Außerdem werden die Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt, sodass die Sicherheitsabstände in den Unterrichtsräumen eingehalten werden können. Das Gleiche gelte für die Lehrwerkstätten, bestätigt Diana Kempf, Leiterin der Werkstätten an der Heimschule Kloster Wald. Auch die Ausstattung mit Alltagsmasken ist für die Schule in Wald kein Problem, denn in der eigenen Schneiderwerkstatt wurde bereits vor Wochen mit der Produktion begonnen. Über 2000 Alltagsmasken, die Mund und Nase bedecken, sind bereits genäht. Jede Schülerin soll mit zwei dieser Masken ausgestattet werden.

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Es ist also alles vorbereitet in der Heimschule, was auch immer die kommenden Wochen bringen werden. Die Prognose von Schulleiter Hartwig Hils: „Die verschärften Hygienevorschriften werden uns noch monatelang beschäftigen. Wie die schrittweise Öffnung der Schulen abläuft, hängt von den Infektionszahlen ab. Wie die Entwicklung hier weitergeht, weiß noch niemand.“

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