Der Lehrgangsbetrieb im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen der Bundeswehr in Pfullendorf war wegen der Corona-Krise im März zunächst eingestellt worden. Nun wurden alle Bereiche intern auf zweckmäßige Einsatzmöglichkeiten der hochqualifizierten Ausbilder geprüft, informiert Pressesprecher Frank Moser in einer Mitteilung. Während verschiedene Lehrgänge unter Corona-Bedingungen schlicht nicht ausgeführt werden können, hat sich für die V. Inspektion ein neues Betätigungsfeld ergeben.

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Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm hatte eine Anfrage auf Unterstützung mit Fachpersonal direkt an den Inspektionschef Oberfeldarzt Gerhard Kremers gestellt. Er war bis Mai 2019 selbst 15 Jahre im Bundeswehrkrankenhaus tätig. Zuletzt als Oberarzt der Abteilung Anästhesie und Notfallmedizin in Ulm, hat er auch in Pfullendorf das notwendige, medizinische Fachpersonal zur Verfügung, das für eine solche Unterstützung geeignet ist. Es handelt sich um Ärzte, Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Einsatzsanitäter, die normalerweise die Ausbildung der Combat First Responder übernehmen. Das bedeutet eine Sanitätsausbildung, durch die Spezialkräfte befähigt werden, die Versorgung von Verwundeten im Gefecht sicherzustellen. Durch den Wegfall des Ausbildungsauftrags konnten insgesamt 17 Soldaten, darunter vier Ärzte, schnell und unbürokratisch nach Ulm zur Unterstützung kommandiert werden, die mindestens bis Ende April dort bleiben.

Ärzte in den Fachambulanzen eingesetzt

Nachdem die Ärzte ihren Dienst in den Fachambulanzen aufnehmen konnten, wurde das weitere Fachpersonal in die Bereiche Rettungsmedizin, Notfallaufnahme und Intensivmedizin eingewiesen. Durch den glücklichen Umstand, dass die Soldaten entsprechende Führerscheinklassen mitbrachten, war ab diesem Zeitpunkt auch die dauerhafte Nutzung des Intensivtransportwagens möglich. Mit diesem bundeswehreigenen Spezialfahrzeug, das für verletzte oder erkrankte Soldaten konzipiert wurde, werden jetzt intensivmedizinische Transporte von Corona-Erkrankten und anderen Patienten ausgeführt, für die eine Spezialbehandlung notwendig ist. Für die Verlegung eines Corona-Patienten trägt die vierköpfige Besatzung, der immer ein Arzt und ein Intensivpfleger angehören, ausnahmslos Vollschutz. Derzeit werden zwei Besatzungen durch die Soldaten aus Pfullendorf vorgehalten, die abwechselnd im Einsatz sind.