Das Donautal zwischen der Klostergemeinde Beuron und Hausen im Tal gleicht derzeit einer einzigen Baustelle. Grund sind mehrere parallel verlaufende Arbeiten. Zuletzt hat die Bahn zwei Eisenbahnbrücken bei St. Maurus und im Weiler Langenbrunn erneuert. Gleichzeitig verlegen die Gemeinden Irndorf und Beuron die gemeinsame Abwasserleitung in die Kläranlage Neidingen.
Zusätzlich kommt in den gleichen Graben die Trinkwasserzuleitung vom Großschmiedebrunnen zum neuen Wasserwerk der Wasserversorgungsgruppe Hohenberg beim Talhof. Die Bauarbeiten für das rund 8 Millionen Euro teure Wasserwerk haben ebenfalls bereits begonnen. Wie Daniel Bayer, der Meßstettener Kämmerer und Geschäftsführer der Wasserversorgungsgruppe im SÜDKURIER-Gespräch bilanziert, laufen die Arbeiten für das Millionenprojekt derzeit normal. Bayer geht deshalb davon aus, dass die Anlage wie geplant 2022 in Betrieb gehen kann. Von hier aus werden rund 100 000 Menschen mit Trinkwasser versorgt.
Die Bodenplatte ist bereits gegossen. Die Arbeiter sind derzeit dabei, die Verschalungen für die Seitenwände aufzubauen. Matthias Dreher ist der für das Projekt zuständige Planer und Bauleiter. Er schlüsselt die Kosten weiter auf: „Die 8,3 Millionen Euro sind die reinen Baukosten für das Wasserwerk. Dazu kommen noch die Investitionen für eine neue Enthärtungsanlage.“
Kosten von 9,5 Millionen Euro
Alles in allem rechnet der Wasserzweckverband mit Kosten von 9,5 Millionen Euro. Das neue Wasserwerk entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zur bereits bestehenden Wasseraufbereitungsanlage der Heuberg-Wasserversorgung rechts der Donau. Dreher erklärt: „Wir werden im Betriebsalltag natürlich so eng wie möglich zusammenarbeiten, um mögliche Synergieeffekte zu nutzen.“
Neue Reinigungsstufe
Bisher wurde für die Hohenberg-Gruppe das Rohwasser aus dem Großschmiedebrunnen über einen Hochbehälter bei Irndorf ins Bäratal, ins Wasserwerk Hammer, gepumpt. Das ist jetzt wegen einer neuen Reinigungsstufe nicht mehr möglich. Der Ingenieur erklärt: „Von der Albhochfläche kommt das Wasser im freien Fall im Wasserwerk Hammer an. Der dadurch entstehende Druck würde die notwendige Ultrafiltrationsanlage zerstören.“ Das im Donautal gewonnene Trinkwasser wird im Talhof-Wasserwerk komplett aufbereitet, zurück zum Großschmiedebrunnen gepumpt und von dort wie bisher über Irndorf zum Wasserwerk Hammer geliefert.