Hubert Stekeler

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Gemeinderat Leibertingen Architekt Reinhold Gindele beauftragt, die Ausschreibung von Einzelgewerken zu Sanierung und Umbau des Thalheimer Rathauses zum „Haus der Vereine“ zur Freigabe vorzubereiten. Detailliert hatte der Planer zuvor dargestellt, wie er durch präzise Materialvorgaben, enge Ausschreibungsangaben und weitere Ausschreibungsmodalitäten die Kosten trotz derzeit erhöhter Baupreise im Blick hat. Kalkuliert wurden für die notwendige Sanierungsmaßnahme des 175 Jahre alten Rathauses bei der Kirche rund 1,9 Millionen Euro. An öffentlichen Zuschüssen sind der Gemeinde neben 500 000 Euro aus Mitteln des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) auch 400 000 Eurao us dem Ausgleichsstock zugesagt, was insgesamt eine Zuschussquote von 53 Prozent bedeutet.

Im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erhielt Thalheim für das bürgerschaftlich getragene Sanierungs-Projekt den Sonderpreis für eine „herausragende Einzelleistung bei der Entwicklung einer zukunftsfähigen dörflichen Heimat“. Die Kommission attestierte der Dorfgemeinschaft „ein ausgesprochen hohes Maß an Gemeinschaftssinn und bürgerliches Engagement“ und erkannte „die Wiederherstellung des alten Rathauses zum Haus der Vereine als sehr zukunftsweisend für Thalheim“. Auch im Antrag der Gemeinde Leibertingen zur Bewerbung als ELR-Schwerpunktgemeinde war das „Haus der Vereine“ das Hauptprojekt und fand ebenso den Gefallen des Regierungspräsidiums Tübingen durch den erfolgten Zuschlag an Leibertingen.

In Eigenleistung wurden die Lehmwickel in den Decken herunter geholt.
In Eigenleistung wurden die Lehmwickel in den Decken herunter geholt. | Bild: Hubert Stekeler

Eigenleister der Vereins- und Dorfgemeinschaft sind zurzeit damit beschäftigt, das Gebäude leer zu räumen und zu entkernen. Mit viel Elan, Kraft und Engagement wurden dabei die meisten der insgesamt rund 400 Quadratmeter umfassenden mit Lehmwickel und Spreu gefüllten Deckenaufbauten entfernt. Weitere Arbeiten stehen an.

Bereits im Herbst könnten die ersten Handwerksfirmen anrücken, die intensive Bauphase der Handwerker wird dann aber wohl hauptsächlich im kommenden Jahr stattfinden. Bis dahin sind alle Vereine einschließlich Backhaus, welches ab September dort seinen Betrieb beginnt und ab Oktober eine neue Bäckerin oder Bäcker sucht, im alten Schulhaus im Brunnengässle untergebracht. Dieses Gebäude soll nach Inbetriebnahme des „Haus der Vereine“ in der Dorfmitte veräußert werden.