Es war das erste Mal seit der Corona-Pandemie, dass an der Wildensteinschule wieder ein Schulfest zum Schuljahresabschluss gefeiert wurde. Auch einen Geburtstag galt es nachzuholen: Eigentlich wollte die Leibertinger Grundschule 2021 ihr 60-jähriges Bestehen feiern, aber das Fest musste ebenfalls wegen der Pandemie ausfallen. Umso mehr war das Schulfest der Wildensteinschule am Samstag gelungen, dessen Höhepunkt sicherlich die beiden Aufführungen des Kindermusicals „Der Löwenkönig“ waren. Doch galt es, während der Feierlichkeiten auch Abschied zu nehmen: Musiklehrer Dietmar Fliß-Falinski, der natürlich stark an der Realisierung des Musicals beteiligt war, wird nach Ende des Schuljahrs in den Ruhestand gehen.

Von der idyllischen Lage der Wildensteinschule am Rande des Donautals schwärmte Schulleiterin Petra Schweikart-Rebholz bei der Begrüßung der Zuschauer zur Aufführung des Musicals „Der Löwenkönig“. Die Schule sei aktuell dabei, sich als Naturpark-Schule zu zertifizieren, berichtete sie. „Wir wollen den Kindern den Wert des Oberen Donautals näher bringen und sie für die Natur sensibilisieren“, erklärte die Schulleiterin.

Das von den Schülerinnen und Schülern aufgeführte Musical handelte, wie der Titel bereits verrät, von einem Löwenkönig, der sich in seinem Rudel wie ein richtiger Pascha aufführt. Er ist faul, schläft den ganzen Tag, lässt sich von den Löwinnen bekochen und nimmt seine Aufgabe, die Löwenkinder zu beschützen nicht wahr. Mit einer List bringen die Löwenkinder ihren König, gespielt von Amelie Foehrbringen (und in der Zweitbesetzung von Felix Knoblauch), wieder dazu, ein verantwortungsbewusster Anführer zu werden.

Die Aufführung war – man kann es nicht anders sagen – äußert professionell inszeniert. Nichts fehlte, um nicht mit den Musical-Aufführungen von Erwachsenen mithalten zu können: eine Band, ein Chor und toll kostümierte und geschminkte Musical-Darsteller, die auf der Bühnen sangen und agierten. Die Schülerinnen Lenja Weiß und Lina Rist führten das Publikum profimäßig in das Musical ein. Zu erwähnen ist auch das Bühnenbild, das die Thalheimer Künstlerin Elisabeth von Schroeder in vielen Arbeitsstunden mit den Kindern gemalt hatte.

Als am Ende des Stücks die Löwenkinder tatsächlich erreichen, dass sie wieder einen verantwortungsbewussten und lieben König haben, gab es großen Applaus aus dem Publikum. Die Kinder dankten schließlich noch mit einer großen Tanznummer als Zugabe und verabschiedeten sich mit einem Lied, das sie eigens für ihren scheidenden Musiklehrer umgetextet hatten. Aus Andreas Bouranis „Ein Hoch auf uns!“ wurde „Ein Hoch auf Dich!“. Für Dietmar Fliß-Falinski ein sichtbar bewegender Moment.

Den beiden Musical-Aufführungen beim Schulfest war eine lange und anstrengende Probenzeit vorausgegangen. Die allesamt beteiligten Schüler der Wildensteinschule hatten seit Ostern freiwillig zahlreiche „Überstunden“ eingelegt. An einem Nachmittag in der Woche wurde jeweils geprobt – und zwar mit Doppelbesetzung, falls ein Kind wegen Krankheit ausfallen sollte. Das ganze Kollegium war in die Umsetzung des Musicals involviert. Der Schulchor und das Schulorchester, geleitet von Dietmar Fliß-Falinski, probten ebenfalls häufiger als sonst. Auch der Musikunterricht stand ganz im Zeichen der geplanten Musical-Aufführungen. Doch am Ende lohnte sich der Aufwand: „Ich bin ganz begeistert!“, kommentierte Muskilehrer Fliß-Falinski die Leistung seiner Schüler nach ihrem Auftritt.

Neben den Musical-Aufführungen bot das Schulfest aber auch Spiel und Spaß für groß und klein bei zahlreichen Spiel- und Kreativangeboten. Die Schüler präsentierten ihre Schulprojekte und natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.