Die Leibertinger Ortsteile Altheim und Thalheim können bald auf besseren Mobilfunk-Empfang hoffen. Gleich zwei Mobilfunkanbieter sind unlängst mit dem Vorhaben auf die Gemeinde Leibertinger zugekommen, zwischen Altheim und Thalheim einen Mobilfunkmast errichten zu wollen. Derzeit verhandelt die Verwaltung mit der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG). Die DFMG ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG. Sie plant und realisiert für die Mobilfunksparte der Telekom die Funkmasten. Am Dienstag diskutierte der Leibertinger Gemeinderat den Standort für den geplanten Funkmast sowie den Entwurf zum Mietvertrag für das gemeindeeigene Grundstück, auf dem der Mast aufgestellt werden soll.
Standort nahe am Campingplatz und Naturbad
Als aktueller Standort für den Mobilfunkmast ist ein Grundstück am Waldrand zwischen Altheim und Thalheim vorgesehen. Das Gebiet ist unter dem Namen „Gäßle“ bekannt. Gemeinderat Egon Hafner merkte an, dass der Standort für den Mast nahe beim Thalheimer Campingplatz und Naturbad liege und von dort aus sichtbar sei. Daraufhin erklärte Thalheims Ortsvorsteher Hubert Stekeler, dass es sich bei diesem Grundstück bereits um einen alternativen Standort handele. Ursprünglich habe die DFMG den Mast von allen Seiten sichtbar auf den höchsten Punkt zwischen Altheim und Thalheim setzen wollen, fügte er hinzu.

Bürgermeister Stephan Frickinger, der am Dienstag seine erste Gemeinderatssitzung seit seiner Amtseinführung leitete, machte einer erneuten Standortdiskussion wenig Hoffnung. Rechtlich sei die Errichtung eines Mobilfunkmastes im Außenbereich ein privilegiertes Bauvorhaben, meinte er. Auch im Altheimer Ortschaftsrat war der Mast bereits Thema. „Wir finden den Standort sehr gut“, erklärte Altheims Ortsvorsteher Helmut Straub. Er sei froh, dass der Mast komme, sagte er weiter. Gemeinderat Guido Amann meinte, der Mast verschönere nicht gerade das Landschaftsbild, aber es überwögen die Vorteile. Am Ende der Diskussion schien der Gemeinderat bei der Standortwahl für den Funkmast weitgehend einig. Die Altheimer und Thalheimer können davon ausgehen, dass sie durch den Mast am geplanten Standort, in Zukunft in beiden Ortschaften störungsfrei mobiltelefonieren können. In der Regel prüften die Mobilfunkunternehmen sehr genau, wo die beste Netzabdeckung sei, legte Frickinger gegenüber dem Gemeinderat dar.
Vermutlich auch für Vodafone und Telefonica
Voraussichtlich können Thalheim und Altheim durch den neuen Mobilfunkmast auch mit besserem Mobilfunk-Empfang in den Netzen der Mobilfunkanbieter Vodafone und Telefonica rechnen. Der geplante Mast soll ausdrücklich weiteren Mobilfunkanbietern und nicht nur der Deutschen Telekom zur Verfügung stehen. Die Mehrfachnutzung sieht der Vertragsentwurf zwischen DFMG und der Gemeinde Leibertingen ausdrücklich vor. Damit soll auch ausgeschlossen werden, dass ein anderer Mobilfunkanbieter einen weiteren Mast bauen möchte.
Gestaffelte Mieterhöhung gewünscht
Thematisiert wurde außerdem die Höhe der Miete für das Grundstück. Knapp 2900 Euro an Einnahmen wird die Gemeinde im Jahr aus der Vermietung erhalten. Derzeit sieht der Vertrag Mieterhöhungen nur dann vor, wenn sich der sogenannte Verbraucherpreisindex, der vom Statistischen Bundesamt errechnet wird, signifikant sinkt oder steigt. Die Gemeinderäte baten Bürgermeister Frickinger bei der DFMG nachzuhaken, ob eine gestaffelte Mieterhöhung möglich sei.
Die Räte Armin Beck und Tobias Stekeler merkten außerdem an, dass im Vertragsentwurf aus ihrer Sicht nicht ausreichend festgeschrieben sei, wie das Grundstück nach Vertragsbeendigung zu hinterlassen sei. Armin Beck forderte festzuschreiben, dass die DFMG nach Beendigung des Mietverhältnisses, das Fundament für den Mast komplett zurückbauen müsse. Bürgermeister Frickinger versprach, mit der DFMG – wenn möglich – eine Sicherheitsleistung zu vereinbaren, damit gewährleistet sei, dass nach Beendigung des Vertrages der Ist-Zustand des Grundstücks wieder hergestellt wird.
Funkmast kann voraussichtlich 2022 in Betrieb gehen
Der Mast könnte bereits Mitte nächsten Jahres in Betrieb gehen, erklärte Ortschaftsrat Hubert Stekeler auf Nachfrage gegenüber dem SÜDKURIER. Diese Auskunft habe er von der DFMG erhalten, meinte er. Wie hoch der Mast wird, wird erst aus dem Bauantrag ersichtlich sein, denn die DFMG im nächsten Schritt zu stellen hat. Mit mindestens 30 Metern und maximal 45 Metern Höhe ist zu rechnen.