Der Leibertinger Ortsteil Thalheim ist seit vergangenem Freitag um einen Verein reicher. Zweck des neu gegründeten Vereins „Kulturfreunde Thalheim“ ist die Förderung von Kunst und Kultur, unter anderem des ländlichen Laientheaterspiels durch das Einstudieren und Aufführen von Theater- und Bühnenstücken, sowie der Organisation und Durchführung von Kulturveranstaltungen. Der Verein möchte einen wirkungsvollen Beitrag zur Erhaltung und Verbreitung von Kunst vermitteln und somit zum allgemeinen kulturellen Leben der Gemeinde beitragen. Die Kulturfreunde Thalheim möchten Thalheim und die Gemeinde mit Ideen voranbringen und ein recht breites Spektrum ausfüllen, bei dem die Mitglieder ihre Talente und Begabungen einbringen können, führte Versammlungsleiter Rainer Liehner in der Gründungsversammlung im neuen Haus der Vereine in Thalheim aus.

Ausgangspunkt ist das Wendelinitheater

Der Ursprung der Thalheimer Theaterleidenschaft sei das Wendelinitheater gewesen, berichtete Michael Reuter. Trotz dem Ernst des Stückes hätten die Proben sehr viel Spaß gemacht und es sei die Idee entstanden, auch „sonst einmal Theater zu spielen“. Alle zwei Jahre fanden daraufhin Theateraufführungen statt und in den Jahren dazwischen Kabarettabende. Es sei doch manches in dieser Zeit bewegt worden, so Reuter. Um nun für die Gruppe einen rechtssicheren Rahmen mit festgelegten Ansprechpartnern zu schaffen, hatte die Gruppe die spielfreie Coronazeit genutzt um die Vereinsgründung voranzubringen. Die Kulturfreunde Thalheim möchten Theaterspiel bieten, Kabarett und Vorträge ins Dorf bringen, das Wendelinitheater aufführen. Michael Reuter unterstrich: „Wir möchten die Kultur im Dorf generationsübergreifend fördern!“ Nicht jedes Vereinsmitglied müsse Theater spielen, sondern könne den Verein auch durch seinen Jahresbeitrag, Mithilfe bei der Bewirtung bei Veranstaltung oder der Gestaltung des Bühnenbildes unterstützen. Rainer Liehner hob hervor: „Herzblut sollte man in den Verein einbringen.“ Der von Silke Liehner vorgetragenen Vereinssatzung stimmten die Mitglieder einstimmig zu. Die Stimmberechtigten wählten anschließend Rainer Liehner zum Vorsitzenden. Sein Stellvertreter ist Rainer Hafner. Beide Vorsitzenden sind gleichberechtigt. Die Kasse führt Michael Reuter. Susanne Liehner ist Schriftführerin und Silke Liehner Beisitzerin. Zu Kassenprüfern bestimmten die Anwesenden Ruth Bleile und Veronika Renner.

Stephan Frickinger und Hubert Stekeler erfreut

Bürgermeister Stephan Frickinger, der als Wahlleiter fungierte, dankte für die Initiative und das Engagement zum Kulturerhalt. Wie schnell man Kultur verlieren könne, habe man in den vergangenen beiden Jahren erfahren. Das Gemeindeoberhaupt wünschte dem Vorstand viel Erfolg und Geduld. „Es freut mich, dass wir diesen Schritt gegangen sind“, wandte sich der Vereinsvorsitzende an die Mitglieder, „Corona hat uns in Sachen Theater ausgebremst, für 2023 wird jedoch wieder eine Aufführung angepeilt.“ Rainer Liehner würde sich über die Gewinnung weiterer Mitglieder freuen. Auch Ortsvorsteher Hubert Stekeler freut sich über die Vereinsgründung. „Die Wurzeln gehen 20 bis 30 Jahre zurück.“ Lebendige Dorfgemeinschaft müsse man leben, so Stekeler. Eva-Maria Schalk würde sich heute sicher freuen, dass sich aus dem Wendelinitheater ein Theaterverein mit festem Standbein im Theaterspiel gebildet und einen Anker in der Geschichte von Thalheim gesetzt habe.

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Das Wendelinitheater, ein 1984 von Eva-Maria Schalk verfasstes Mundartspiel über das Thalheimer Wendelinigelübde aus dem Jahr 1780, wird immer dann am Wendelinitag (20. Oktober) aufgeführt, wenn dieser auf einen Sonntag fällt. Insgesamt wurde das Wendelinitheater schon sechs Mal aufgeführt. Die Autorin ist 2018 verstorben.

Kontakt: Vorsitzender Rainer Liehner, Leitachhang 10, 88637 Leibertingen-Thalheim, E-Mail: kulturfreunde-thalheim@gmx.de.