Was ihr Wald der Gemeinde Leibertingen im vergangenen Jahr eingebracht hat und was im aktuellen Jahr an Einnahmen zu erwarten ist, darüber informierten Revierförster Christoph Möhrle und Josef Großmann vom Fachbereich Forst am Landratsamt in Sigmaringen den Gemeinderat während dessen jüngsten Sitzung. Großmann präsentierte außerdem ein neues Konzept für den in die Jahre gekommen Walderlebnispfad an der Burg Wildenstein.

Holzpreis 2021 wider Erwarten hoch

Im Gegensatz zum gesamten Trend im Landkreis Sigmaringen ist im Gemeindewald von Leibertingen im vergangenen Jahr relativ viel Sturm- und Käferholz angefallen. „Besonders mit dem Käferholz waren die Waldarbeiter stark beschäftigt“, stellte Revierförster Christoph Möhrle die Situation dar. Positives hingegen konnte Möhrle über den Holzpreis für 2021 berichten, der sei wider erwarten stark angestiegen, sagte der Revierleiter. Der Holzpreis für hochwertiges Fichtenholz lag zeitweise bei 125 Euro pro Festmeter, wie Möhrles Präsentation zu entnehmen war. Für das ersten Halbjahr 2022 erwarte man, dass die Preise auf hohem Niveau blieben, erklärte Möhrle.

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Anstatt der geplanten 6000 Festmeter wurden 2021 rund 7000 Festmeter Holz eingeschlagen. Am Ende werden wohl rund 155 000 Euro in der Gemeindekasse landen, besagt die aktuelle Prognose zu den Einnahmen aus dem Forst. Man habe vorsichtig geplant für das Jahr 2021, es sei aber möglich gewesen, deutlich mehr „Holz zu machen“, erläuterte Möhrle. Auch für 2022 ist ein Gewinn für die Gemeinde Leibertingen zu erwarten. Für 2022 plant Möhrle wieder 7000 Festmeter einzuschlagen, was auch dem 2021 für den Leibertiger Gemeindewald erstellten Zehn-Jahresplan entspricht. Zusätzlich will der Leibertinger Revierförster im Jahr 2022 1300 Festmeter Holz aus den Ökokonto-Maßnahmen eingeschlagen. Die Gemeinde erwartet für 2022 insgesamt ein Betriebsergebnis aus seinem Forst von rund 130 000 Euro.

Leibertingens Revierförster Christoph Möhrle präsentierte die Prognose für 2021 und Planung für 2022 für den Gemeindeforst.
Leibertingens Revierförster Christoph Möhrle präsentierte die Prognose für 2021 und Planung für 2022 für den Gemeindeforst. | Bild: Heinrich Sturm

Walderlebnispfad wird modernisiert

Ein Gewinn für die Bewohner und Besucher der Gemeinde soll auch der Walderlebnispfad nahe der Burg Wildenstein bleiben. Der 2,5 Kilometer lange Rundweg, auf dem Kinder aber auch Erwachsene an verschiedenen Stationen etwas über den Wald und seine Bewohner erfahren können, besteht seit 2001. Die Einrichtung ist in die Jahre gekommen und soll modernisiert werden. Ziel sei es, den Walderlebnispfad zu überdenken, zu aktualisieren und neu zu konzipieren, hieß es in der Präsentation von Josef Großmann, der beim Fachbereich Forst des Landratsamt Sigmaringen für das neue Konzept verantwortlich ist. „Der aktuelle Zustand ist nicht mehr attraktiv, das soll sich in Zukunft ändern“, meinte Großmann.

Die Modernisierung des Walderlebnispfads ist bereits an der Spielburg sichtbar.
Die Modernisierung des Walderlebnispfads ist bereits an der Spielburg sichtbar. | Bild: Heinrich Sturm

Der modernisierte Pfad soll aus verschiedenen „Bausteinen“ zu einzelnen Themenbereichen bestehen. Nach aktuellem Stand der Konzeption gehört dazu ein sogenannter Achtsamkeitspfad, aktualisierte Baumtafeln sowie der bestehende, modernisierte Erlebnispfad. Dieser soll sich wie bisher an Kinder und Jugendliche wenden, aber umstrukturiert und um Stationen ergänzt werden. Die Neukonzeption des Erlebnispfads ist mit Aufwand und die Umsetzung mit entsprechende Kosten kosten verbunden, weshalb eine Finanzierung über Fördermittel geplant ist, war Großmanns Präsentation zu entnehmen.

Josef Großmann ist beim Fachbereich Forst des Landratsamts ist für das neue Konzept des Walderlebnispfads verantwortlich.
Josef Großmann ist beim Fachbereich Forst des Landratsamts ist für das neue Konzept des Walderlebnispfads verantwortlich. | Bild: Heinrich Sturm

Über den Achtsamkeitspfad hingegen werden sich die Leibertinger und die Besucher der Gemeinde recht bald freuen können, denn Bürgermeister Stephan Frickinger hat die 300 Euro dafür bereits freigeben. Das Modul Achtsamkeitspfad basiert auf einem fertigen Konzept und Tafeln der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, weshalb die Realisation vergleichsweise günstig ausfällt. Zur Feier des 100-jährigen Bestehens der Jugendherberge auf der Burg Wildstein in diesem Jahr solle die „Ecke auch von Seiten der Gemeinde optisch positiv herausgeputzt sein“, begründete der Bürgermeister die schnelle Freigabe der Mittel.