Um 8 Uhr morgens sind die Häuslichen Pflegedienste bereits unterwegs, um Menschen, die sich im Alltag nicht mehr eigenständig versorgen können, zu betreuen und versorgen. Sekunda ist ein privater Pflegedienst aus Krauchenwies, der in der Region und Meßkirch Kunden betreut und pflegerische sowie hauswirtschaftlichen Versorgung und Betreuung im häuslichen Bereich aus einer Hand anbietet. Es sei der einzige Pflege- und Betreuungsdienst in Baden-Württemberg, sagt Geschäftsführer und Pflegedienstleiter Dennis Volz.

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Fernstudium und Ausbildung zur Betreuungsassistentin

Kira Wißmann ist um diese Zeit zum ersten Mal bei Centa Schmid in Meßkirch. „Wir lernen uns gerade erst kennen“, berichtet die 23-Jährige. Neben einem Fernstudium in Online-Marketing arbeitet sie zu 50 Prozent in Teilzeit in der Hauswirtschaft beim Sekunda Betreuungsdienst und absolviert derzeit die Ausbildung zur Betreuungsassistentin. Eine Stunde lang wird sie Centa Schmid im Haushalt unterstützen. Heute ist das Bügeln dran. „Ich mag gerne gebügelte Wäsche“, unterstreicht die 81-Jährige. Nach einem Sturz nahm die muntere 81-Jährige den Pflegedienst in Anspruch. „Ich war zeitlebens sehr gesund und aktiv und freue mich des Lebens“, berichtet die ehemalige Lehrerin. Vor drei Jahren ist sie von Esslingen nach Meßkirch gezogen, als sich ihr die Frage stellte: „Wie bin ich im Alter versorgt?“

Anna Seifritz genießt die Zeit

Anna Seifritz (91 Jahre) aus Menningen freut sich, wenn Susanne Barbagallo (rechts) mit ihr eine Runde „Rummy“ spielt.
Anna Seifritz (91 Jahre) aus Menningen freut sich, wenn Susanne Barbagallo (rechts) mit ihr eine Runde „Rummy“ spielt. | Bild: Sandra Häusler

Parallel zu Kira Wißmann sind weitere Sekunda-Mitarbeiter im Stadtgebiet unterwegs. Zweimal pro Woche für jeweils zwei Stunden bekommt die 91-jährige Anna Seifritz aus Menningen Besuch. Susanne Barbagallo, Hauswirtschaftliche Familienbetreuerin, ist seit zehneinhalb Jahren bei Sekunda beschäftigt. „Wir kennen uns schon ganz lange“, erklärt die Familienbetreuerin. Betten abziehen, Putzen, Fenster putzen, aber auch gemeinsames Spielen stehen auf dem Betreuungsplan. Anna Seifritz rätselt gerne und mag Sudoku. „Ich genieße die Zeit, wenn die Sekunda-Mitarbeiterin da ist“, unterstreicht Anna Seifritz und Susanne Barbagallo bestätigt: „Ich auch.“ Besonders gerne spielen sie das Zahlenspiel „Rummy“.

Leben im Haus

Die examinierte Altenpflegefachkraft Johanna Hipp (rechts) misst den Blutdruck bei Hermann Scheck (89 Jahre).
Die examinierte Altenpflegefachkraft Johanna Hipp (rechts) misst den Blutdruck bei Hermann Scheck (89 Jahre). | Bild: Sandra Häusler

Bei Hermann und Edeltraud Scheck in Menningen ist um diese Zeit die examinierte Altenpflegefachkraft Johanna Hipp (58 Jahre) tätig. Einmal in der Woche kommt sie, um Hermann Scheck (89 Jahre) beim Duschen zu unterstützen und bringt die vorbereiteten Medikamente vorbei. Bereits im Flur hört man Johanna Hipp lachen. „Wenn der Pflegedienst ins Haus kommt, ist Leben bei uns“, sagt Edeltraud Scheck. Sie freut sich, wenn es beim Besuch der Pflegekräfte lustig zugeht und gescherzt wird. Fahrten zum Arzt oder Unterstützung in der Hauswirtschaft kann das Paar nach Bedarf dazu buchen. „Wenn man regelmäßig zu jemanden kommt, lernt man die Kunden tiefer kennen“, sagt die 58-jährige Altenpflegefachkraft. Sie bezeichnet sich als „Spätberufene“, hat 2008 die Ausbildung zur examinierten Altenpflegefachkraft abgeschlossen. Edeltraud Scheck spricht ein wichtiges Thema in der Pflege an: „Das Vertrauen muss passen.“ Das bestätigt Johanna Hipp: „Eine Vertrauensbasis muss bei diesem Job sein.“

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Auf ihren Touren sind die Sekunda-Mitarbeiter alleine unterwegs. In Notfällen können sie Dennis Volz oder Kollegen zur Hilfe rufen. Bei Sekunda wird eine aktivierende Pflege angeboten, was bedeutet, Tätigkeiten, die die Pflegebedürftigen selbstständig ausführen können, werden nicht abgenommen.