Zunehmend mehr Züge werden in naher Zukunft auf der Strecke der Ablachtalbahn verkehren. Darauf müssen sich auch Autofahrer einstellen, die die Bahnstrecke am Meßkircher Stachus überqueren. Am Dienstagmorgen hatte es eine Panne in der Signaltechnik geben: Die Schranken blieben unten, obwohl kein Zug durchfuhr. Staus in Richtung Innenstadt aber auch in der Mengener Straße waren die Folge. Nach einer guten halben Stunde hatten Techniker die Störung behoben.

Probebetrieb mit Triebwagen startet ab Donnerstag

Auf der lange Zeit brach liegenden Strecke der Ablachtalbahn wird diese Woche nach 49 Jahren des Stillstands erstmals wieder ein Personenzug fahren. Im Rahmen eines Probebetriebs wird am Donnerstag, 1. Juli, ab 13.45 Uhr ein Triebwagen der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) von Mengen nach Stockach unterwegs sein. Ausbilder der SWEG und Meßkirchs Eisenbahnbetriebsleiter Frank von Meißner werden an Bord sein. Gegen 15 Uhr wird der Zug in Meßkirch erwartet. Eine Haltestelle gibt es nahe des ehemaligen Bahnhofs.

Güterzüge fahren bereits auf der Strecke der Ablachtalbahn. Unser Bild entstand am Montag am Stachus in Meßkirch.
Güterzüge fahren bereits auf der Strecke der Ablachtalbahn. Unser Bild entstand am Montag am Stachus in Meßkirch. | Bild: Patricia Burth

Neben dieser Fahrt sind zwei weitere Probefahrten geplant: Am Samstag, 3. Juli fährt ein Triebwagen der SWEG um 11 Uhr in Stockach ab. Der Triebwagen fährt bis Mengen und dann wieder zurück nach Stockach. Dieses Mal werden Helfer an Bord sein, die später als Zugbegleiter eingesetzt werden. Diese werden auch den Verkehr an den unbeschrankten Bahnübergängen regeln müssen. Eine ähnliche Fahrt gibt es am Sonntag, 4. Juli. Dann startet der Zug um 9 Uhr in Mengen, fährt nach Stockach und wieder zurück nach Mengen. „Gefahren wird mit bis zu 60 km/h Höchstgeschwindigkeit“, sagt Frank von Meißner.

Freigabe durch Landeseisenbahnaufsicht steht noch aus

Die Freigabe der Strecke für einen regelmäßigen Betrieb durch die Landeseisenbahnaufsicht sei beantragt und dort in Arbeit. „Wir stehen in engem und konstruktiven Fachaustausch mit der Landeseisenbahnaufsicht“, so von Meißner gegenüber dem SÜDKURIER. Die Daten der Fahrt eines Messzuges Ende April hatten nach den Angaben des Eisenbahnbetriebsleiters ergeben, dass die Gleisanlage auf weiten Abschnitten in Ordnung sei. „Wir haben einzelne punktuelle Gleislagefehler, die wir mit nochmaligen Stopfmaschinen-Einsätzen beheben werden.“ Die Stopfmaschinen waren Montag und Dienstag im Einsatz.

Touristische Fahrten sind sonn- und feiertags ab 18. Juli geplant

Für die geplanten touristischen Fahrten, die es ab 18. Juli immer sonn- und feiertags geben soll, wurden Haltestellen geschaffen. Die nahe des Meßkircher Bahnhofs ist fertig, hier fehlen nur noch die Informationstafeln. Die Haltestelle in Sauldorf ist nach den Angaben des Eisenbahnbetriebsleiters kurz vor der Fertigstellung. Da die Haltestelle im Sauldorfer Ortsteil Bichtlingen ein kompletter Neubau sei, müsse noch bis zur Plangenehmigung gewartet werden. Weitgehend fertiggestellt ist dagegen die Haltestelle im Meßkircher Ortsteil Menningen. Diese schufen zahlreiche Mitglieder aus Menninger Vereinen auf dem ehemaligen Gelände des Menninger Bahnhofs. Über das große Engagement der Ehrenamtlichen freute sich Ortsvorsteher Tobias Schatz. Er selbst war beim Bau auch aktiv und konnte seine beruflichen Erfahrungen aus dem Bereich Tief- und Straßenbau einbringen.

Helfer des Fördervereins Ablachtalbahn setzten die Bahnübergänge in Stand.
Helfer des Fördervereins Ablachtalbahn setzten die Bahnübergänge in Stand. | Bild: Förderverein Ablachtalbahn

Nach vorausgehenden Arbeiten, wie dem Einbetonieren entsprechender Betonelemente und dem Planieren von Grobkies sowie dem Setzen eines Kontrollschachts gab es am vergangenen Samstag bei schwülwarmer Witterung einen Großeinsatz. Das Betonpflaster für die neue Haltestelle wurde verlegt. Vom Gasthaus Adler wurde den Helferinnen und Helfern eine kulinarische Stärkung gespendet. Hand in Hand arbeiteten die Freiwilligen beim Verlegen der Pflastersteine. So konnte die Gesamtfläche von 150 Quadratmetern quasi in einem Arbeitsgang fertig verlegt werden, wie Ortsvorsteher Tobias Schatz lobend hervorhob.

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