Am ersten Eröffnungstag von Campus Galli klappte alles wie am Schnürchen: Zwei Teststationen standen bereit, Besuche waren gebucht und jeder verhielt sich Corona-konform. Sowohl Gäste als auch das Team von Campus Galli freuten sich außerordentlich, dass die Klosterbaustelle an Christi Himmelfahrt in die Saison starten durfte. Damit ist die Baustelle die erste Freizeiteinrichtung in Baden-Württemberg, die sich die Öffnung gerichtlich erstritt. Das positive Urteil traf am Montag in Meßkirch ein. Dann musste es schnell gehen, um die aktuellsten Corona-Maßnahmen für Donnerstag vorzubereiten.

Zwei Teststationen auf dem Parkplatz

An jedem Öffnungstag baut das Team um Anton Oschwald auf dem Parkplatz zwei Stationen auf, an denen die Besucher einen kostenlosen ...
An jedem Öffnungstag baut das Team um Anton Oschwald auf dem Parkplatz zwei Stationen auf, an denen die Besucher einen kostenlosen Corona-Schnelltest machen lassen können. | Bild: Michelberger, Isabell

Gleich auf dem Parkplatz von Campus Galli stehen zwei Teststationen bereit, an denen sich die Besucher auf Covid-19 testen lassen können. Hat man die Kasse passiert, darf der Mundschutz abgenommen werden, allerdings werden alle Gäste gebeten, auf den nötigen Abstand zu achten. Dies funktionierte an diesem ersten Tag sehr gut. In Zweier- und Dreigruppen sowie als Familien schlenderten die Besucher entspannt über das Gelände. Die Schwestern Ulrike und Sybille Schmid waren aus Tuttlingen gekommen. Am Vortag hatten sie die Landesgartenschau besucht und nutzten nun das dadurch verbilligte Ticket für Campus Galli. „Ich bin öfters auf der Klosterbaustelle“, erzählte Ulrike Schmid gut gelaunt. Ihre Schwester, die aus Stralsund angereist war, zeigte sich begeistert von den Kulturangeboten in der Region und der besonderen Atmosphäre auf Campus Galli.

Handwerker erfreut über die Öffnung

Wenn Jens Lautenschlager den Hammer ansetzt, fliegen die Steinchen davon.
Wenn Jens Lautenschlager den Hammer ansetzt, fliegen die Steinchen davon. | Bild: Michelberger, Isabell

Dass die Besucher nicht nur aus dem Sigmaringer Landkreis und seinen Nachbarlandkreisen kamen, darauf verwiesen die Autokennzeichen. Eine Dreiergruppe aus Mössingen entschied sich spontan für einen Ausflug nach Meßkirch, als sie im Radio hörten, dass Campus Galli öffnet. Auch das Team an den Stationen freute sich über die Besucher. Auf die Frage, wie er die Eröffnung der Saison finde, antwortete Steinmetz Jens Lautenschlager mit strahlenden Augen: „Super!“ Darauf hätten alle gewartet. Er habe schon einige bekannte Gesichter und Freunde unter den Besuchern entdeckt.

Hansjörg Ranker wetzte an der Station bei Roman Mirsaliw seine Axt.
Hansjörg Ranker wetzte an der Station bei Roman Mirsaliw seine Axt. | Bild: Michelberger, Isabell

Manche Besucher haben der Eröffnung entgegengefiebert

Im Wald auf der Klosterbaustelle duftete es würzig und frisch, überall sind die typischen rhythmischen Klopfgeräusche der Handwerker zu hören. Noch hatte sich der Regen an diesem Morgen zurückgehalten. Doch ein plötzlicher lauter Donner kündigte an, was über den gesamten Nachmittag anhalten sollte: dauerhafter Regen. Mit Schirmen und Regenjacken geschützt ließ sich jedoch niemand die Laune verderben. „Wir wären heute auch mit Gummistiefeln gekommen, wenn es nötig gewesen wäre“, erzählte das Ehepaar Bankle aus Bingen, die es lieben, die Fortschritte auf der Baustelle zu verfolgen. Es sei einfach schöner, etwas im Entstehen zu beobachten als nachher das fertige Produkt zu bestaunen. Gunther Stempel reiste mit seinem Sohn aus Walddorfhäslach an. „Ich fieberte schon darauf, dass Campus Galli öffnet“, bekennt der Bankkaufmann, der jedes Jahr zwei Wochen als Freiwilliger auf dem Campus verbringt – außer zu Corona-Zeiten, in denen keine Freiwilligen mithelfen dürfen. Stolz zeigt er auf den Altar in der Holzkirche. Bei der ersten Lage Steine habe er mitgeholfen.

Voller Elan erklärte Ernst Schwarz (links) den Schwestern Sybille (von rechts) und Ulrike Schmid, wie die Holzeimer hergestellt werden ...
Voller Elan erklärte Ernst Schwarz (links) den Schwestern Sybille (von rechts) und Ulrike Schmid, wie die Holzeimer hergestellt werden und wie lange sie halten. | Bild: Michelberger, Isabell

Rund 180 Besucher am ersten Tag

„Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten Saisontag. Er war sozusagen eine Hauptprobe“, berichtete der Vorsitzende des Trägervereins Campus Galli Anton Oschwald, der täglich im Vierer-Team Covid-19-Schnelltests durchführt. Bis zur Mittagszeit waren bereits 120 Besucher auf der Baustelle, im strömenden Regen kamen nochmals über 60. Die meisten waren bereits angemeldet. „Wenn jemand jedoch Schwierigkeiten mit der Online-Anmeldung hatte, helfen wir vor Ort gerne weiter“, erklärte Oschwald.

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