Am vergangenen Wochenende waren Personenzüge zu Testfahrten auf der Strecke der Ablachtalbahn, die wieder reaktiviert werden soll, unterwegs. Bereits da zogen die Wagen der Biberbahn viele Blicke auf sich. Am Sonntag, 18. Juli beginnt der offizielle Betrieb der Touristenzüge unter dem Namen Biberbahn, die den Bodensee und den Naturpark Obere Donau durch ein weiteres Angebot im Öffentlichen Personen-Nahverkehr autofrei verbindet.
Eröffnungsfahrt mit Ehrengästen geplant
Es war eine neue Situation für den Meßkircher Teilort Menningen am Sonntag. Der erst tags zuvor fertig gewordene Bau des Haltepunkts für die wieder ertüchtigte Zugverbindung der Ablachtalbahn zwischen Mengen und Stockach war Gastgeber für den Dieselzug im Testbetrieb und um Fotos für den Förderverein erstellen zu können. Es gab einige Bürger, die bereits jetzt dabei sein wollten, obwohl der Zug erst ab 18. Juli für den Publikumsverkehr freigegeben ist. Tags zuvor wird es eine Eröffnungsfahrt mit Ehrengästen geben, auch Verkehrsminister Winfried Hermann wird vor Ort erwartet.
Der Haltepunkt in Menningen/Leitishofen ist von Ehrenamtlichen aus der Bevölkerung gebaut worden. „Eine Punktlandung und eine tolle Aktion“, kommentiert Betriebsleiter Frank von Meißner, „das beweist, dass die Bürger hinter der Biberbahn stehen“.
Ausbildung der Lokführer und Zugbegleiter

Der Zwischenstopp war Teil des Tagesprogramms, bei dem die Ausbildung der Lokführer und Zugbegleiter im Mittelpunkt stand. Während es bei den Lokführern darum ging, die neue Strecke kennenzulernen, werden die ehrenamtlich tätigen Zugbegleiter aus dem Kreis des Fördervereins Ablachtalbahn in Zukunft vielfältige Aufgaben übernehmen. Sie werden nicht nur die Tickets mit Best Price-Garantie verkaufen, sondern auch beim Verladen der Fahrräder helfen und an den unbeschränkten Bahnübergängen den Verkehr regeln.
Der Kontakt zu den Gästen wird intensiver als üblich sein, denn es geht auch darum, auf die zahlreichen Attraktionen entlang der Strecke hinzuweisen. „Unser Ziel ist, Tagesausflüge sowohl an den Bodensee als auch ins Hinterland und in den Naturpark Obere Donau zu ermöglichen. Und das ohne Auto und fahrradfreundlich“, betont Betriebsleiter Frank von Meißner.
Laufende Instandsetzungen an der Strecke

Für einen reibungslosen Betrieb müssen die Zugbegleiter auch eine sichere Überfahrt an einzelnen Bahnübergängen gewährleisten. Diese Postensicherung ist dort notwendig, wo keine funktionierende Blinkanlage oder Schranke vorhanden ist. Beim Start der Biberbahn wird es vier solcher Übergänge geben. Dazu werden laufend Instandsetzungsarbeiten vorgenommen. „An den Bahnübergängen haben wir mit den Vereinsmitgliedern die Andreaskreuze und die Optiken der Blinklichter neu beklebt und lackiert“, führt Severin Rommeler, Vorsitzender des Fördervereins, aus. Das Fazit von Frank von Meißner zum Ausbildungswochenende ist durchweg positiv: „Die Generalprobe ist gut gelungen, es hat sich gelohnt. Wir sind sehr zufrieden“.

Fahrplan
Am Sonntag, 18. Juli, tritt der Fahrplan der Biberbahn in Kraft. Dann wird es bis 17. Oktober an Sonn- und Feiertagen alle drei bis vier Stunden je drei Fahrten zwischen Mengen und Stockach geben. Der erste Zug startet um 9.13 Uhr in Mengen, der letzte um 19.16 Uhr in Stockach. Die Ticketpreise liegen zwischen etwa 9 Euro für Einzelpersonen und rund 20 Euro für Gruppen mit bis zu fünf Personen. Die Fahrkarten können im Zug gelöst werden. Im Preis enthalten ist die Anschlussfahrt nach Radolfzell bzw. nach Stockach. Kostenfreie Fahrradmitnahme ist möglich. Größere Radgruppen werden gebeten, sich beim Förderverein zu melden.
Kontakt und weitere Informationen: www.biberbahn.de