Der Hauptfeind des Campus-Galli-Projekts heißt Corona. Das wurde am Samstag bei der Jahreshauptversammlung des Freundesvereins deutlich. Zu der unter Corona-Bedingungen stattfindenden Versammlung waren 50 der aktuell 329 Mitglieder in die Meßkircher Stadthalle gekommen. Genau diese Mitgliederzahl ist einer der beiden positivsten Punkte in der Jahresbilanz des Freundesvereins. Schriftführerin Jana Schnall erläuterte im Gespräch: „Wir hatten bei der Jahreshauptversammlung 2019 250 Mitglieder und konnten in etwas mehr als einem Jahr diese Zahl um 79 Personen erhöhen.“

Trotz der Corona-Ausnahmelage gehen die Arbeiten auf der Meßkircher Klosterbaustelle unter den Augen zahlreicher Besucher unbeirrt weiter.
Trotz der Corona-Ausnahmelage gehen die Arbeiten auf der Meßkircher Klosterbaustelle unter den Augen zahlreicher Besucher unbeirrt weiter. | Bild: Steinmüller, Hermann-Peter

Dirk Gaerte lobte in seinem Rechenschaftsbericht, dass diese Mitglieder nicht nur ihren Jahresbeitrag bezahlten und es damit gut sein ließen. Der Vorsitzende unterstrich die hohe Bereitschaft, sich als ehrenamtliche Helfer in verschiedenen Bereichen des Baustellenbetriebs einzubringen. Diese Bereitschaft hat aus Sicht des ehemaligen Landrats mit der Corona-Krise eher zu- als abgenommen. Natürlich hat das Virus den Jahresablauf auf der Klosterbaustelle erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Gaerte nannte dazu eine Vergleichszahl. Während der normalen Saison 2019 bewältigten die vom Verein organisierten geschulten Mitglieder 1400 geführte Rundgänge über das Gelände. In der verkürzten Öffnungszeit des Corona-Jahres waren es aber bereits wieder 500 Führungen.

Bis Ende August schon wieder 36 000 Besucher

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Noch eindrücklicher sehen die Besucherzahlen aus, die Geschäftsführer Hannes Napierala vortrug. 2019 kamen 95 000 Besucher auf die Baustelle. Napierala: „Eigentlich hatten wir geplant, in diesem Jahr die 100 000er-Grenze zu brechen.“ Das scheiterte wie erwähnt an der verkürzten Saison. Trotzdem seien bis Ende August bereits wieder 36 000 Interessierte gezählt worden. Selbst wenn sich die Pandemiesituation bis zum Beginn der Saison 2021 normalisiert haben sollte, rechnet der Geschäftsführer damit, dass erst das Jahr 2022 wieder normal verlaufen werde.

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Arbeiten an der großen Scheune müssen weitergehen

Dennoch gehen die Arbeiten wie vorgesehen weiter. Das betrifft besonders den Bau der großen Scheune, der rund 590 000 Euro kosten soll und aus Zuschussgründen bis Ende 2021 abgeschlossen sein muss. Der Förderverein beteiligt sich nicht nur mit 19 000 Euro an den Gesamtkosten. Ehrenamtliche Helfer aus dem Verein haben sich in diesem Sommer fünf Wochen lang an der Strohgewinnung für das Gebäudedach beteiligt. Woher dieses starke Engagement kommt, wird vielleicht am besten aus dem Redebeitrag von Heinrich Güntner deutlich. Der ehemalige Bürgermeister von Leibertingen begründete seinen Einsatz als Gruppenleiter bei den Führungen mit dem einfachen Satz: „Ich bin von dem Projekt begeistert.“

Vorstandswahlen verlaufen problemlos

Ex-Landrat Dirk Gaerte wurde in seinem Amt als Vorsitzender des Freundesvereins einstimmig bestätigt, hier im Gespräch mit der ebenfalls ...
Ex-Landrat Dirk Gaerte wurde in seinem Amt als Vorsitzender des Freundesvereins einstimmig bestätigt, hier im Gespräch mit der ebenfalls wieder gewählten Schriftführerin Jana Schnall. | Bild: Steinmüller, Hermann-Peter

Die Vorstandswahlen liefen reibungslos über die Bühne. Die einzige Veränderung gab es bei den Stellvertretern von Dirk Gaerte. Verena Scondo, die zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Bert Geurten zu den Gründern des Projekts gehört, ist aus Altersgründen aus dem neben dem Freundeskreis bestehenden Trägerverein ausgeschieden. Deshalb konnte sie nicht mehr als Stellvertreterin im Freundesverein gewählt werden. Sie wird dem Verein allerdings weiterhin als Beisitzerin zur Verfügung stehen. Für Scondo rückte als neue Stellvertreterin Alexandra Gößl nach.

Satzung wird überprüft

Wie stark der Wille der Mitglieder zur Mitarbeit ist, wurde bei der Wahl der Beisitzer deutlich. Für die sieben Plätze hatten sich acht Kandidaten beworben. Weil die Satzung für einen derartigen Fall keine Regelung vorsieht, entspann sich eine zeitaufwendige Diskussion. Das Ergebnis war schließlich, dass der Kandidat mit der geringsten Stimmenzahl eben nicht gewählt ist. Dirk Gaerte kündigte an, in den kommenden Monaten die Satzung zu überprüfen.