Rund vier Stunden buntes Bühnenprogramm haben die zahlreichen Akteuere beim Frauenrabatz im Herz-Jesu-Heim geboten. Zuletzt hatte die Katholische Frauengemeinschaft Meßkirch (KFD) den Frauenrabatz im Jahr 2019 veranstaltet. Nach dieser langen Durststrecke fieberten die Frauen aus dem Städtle und dem Umland sehnsuchtsvoll einer Neuauflage entgegen. Innerhalb von zehn Minuten waren alle Karten für den diesjährigen Frauenrabatz ausverkauft.

Gold und Glitzer

Die KFD Deutschland feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen, die KFD Meßkirch feierte dies unter dem Motto „Gala“ mit einem glamourösen Abend beim Frauenrabatz. Mit je einem Erinnerungsfoto und einem Glas Sekt wurden die Besucherinnen im Herz-Jesu-Heim als VIPs empfangen. Alle hatten sich dem Motto entsprechend fein herausgeputzt. Glanz und Glitzer, edles Schwarz und Gold waren Trumpf.

Das spritzige Bühnenprogramm beim Meßkircher Frauenrabatz zündete beim närrischen Publikums viele Publikumsraketen.
Das spritzige Bühnenprogramm beim Meßkircher Frauenrabatz zündete beim närrischen Publikums viele Publikumsraketen. | Bild: Sandra Häusler

Männer in der Unterzahl

Dieser Fasnetsabend ist ausschließlich den Frauen vorbehalten: Frauen machen Fasnet für Frauen. Männer waren nur in homöopathischen Mengen erlaubt – nur, wenn sie eine wichtige Funktion ausübten, wie den Feuerwehrdienst, Bedienung der Technik, als Alleinunterhalter Reinhold Hospach oder aus der Kolpingfamilie, die beim Aufbau unterstützte. Wobei: Drei weitere Männer schlichen sich in Damenkleidern herein: Dekan Stefan Schmid, bekennender Fasnachtsnarr, Vikar Jörg Künning und Patrick Hanser, der neue Letzkopf, der bei „Letz dance“ mit der Frauenriege die Hüften kreisen lies.

Programm wie eine Wundertüte

Die KFD-Frauen wissen zwar, wer zum Programm des Frauenrabatz beiträgt, aber wie der jeweilige Beitrag letztendlich sein wird, bleibt auch für das Moderatoren-Duo, Carola Renn und Ulrike Blender, eine Wundertüte. Als tanzende Golden Girls eröffneten die KFD-Frauen das närrische Programm. Sparsame Schwaben sind Rosa Häberle und Ottilie Schmälzle (Melanie Keller und Gisela Schneider) aus dem „Täle“: Unter der Devise „weg gworfe wird nix, ‚s wird no mol gflickt“ machten sie auch vor dem Recycling von kaputten Regenschirmen und Unterhosen nicht Halt und zündeten die nächste Begeisterungsrakete im Publikum.

Wo ist das WLAN-Kabel?

Aus dem „Täle“, aus Ringgenbach, wirbelten die Dancing Queens zum Abba-Medley über die Bühne. Die singenden Teigschwestern aus dem Rohrdorfer Haus Mühlhauser stellten fest, dass sie seit der vergangenen Gala aufgegangen sind. Der Grund dafür: Die Hefe ist schuld, denn in jeder Frau steckt ein Stück Hefe. Oder Hefe-Teilchen oder Hefezopf? Dieser Gesangsbeitrag zündete wiederum drei Stimmungsraketen. Nikola Hahnke und „Barbie“ hatten allerhand Gründe, sich aufzuregen. Barbie wurde vom Friseur für Barbies, also dem Barbier, kurzerhand hinausgeworfen. Nikola Hahnke hatte Schwierigkeiten, ihre für die Fortbildung benötigte Drops-Box, ihre Gutsle-Schachtel, ins Handy zu bekommen, und zudem das WLAN-Kabel vergessen. So kann es wohl nix werden! Ein rasantes tänzerisches Autorennen lieferte die Garde Kreenheinstetten mit „Racing“.

Das könnte Sie auch interessieren

Dekan spielt Ukulele

Die bereits verabschiedete Narrenmutter, Isolde Lotzer, sprach in der Bütt von „nicht so schlauen Männern“ und überreichte im Namen der dankbaren Gäste dem KFD-Vorstand den Orden „You‘re simply the best“. Ein Alefanz, ein Mensch, dem der Schalk im Nacken sitzt, ist Dekan Stefan Schmid. Als „Maier Klärle“ war er aus Konstanz nach Meßkirch gereist. „Klärle“ suchte unter dieser großen katholischen Frauenschar eine Frau für „ihren“ Bruder. „Am besta, er kommt heut noch nach Meßkirch. Oine schäner als die andere“, stellte das „Klärle“ beim Blick in die Runde fest. Schmid begleitete seinen Gesang auf der Ukulele und sorgte mit „Hot Hongkong koin Kamm für mi“, dem „Ratzegickeler vo de Dullegass“ und „sei‘m Hundele“ für viel Gelächter. Knallbunt begeisterten die Konfettis aus Sigmaringen mit eigener Band und alten Gassenhauern wie „Eviva España“, „Nur nicht aus Liebe weinen“ und „Marie, der letzte Tanz ist nur für dich“ die närrische Frauenschar.

Als Frau verkleidet kam Dekan Stefan Schmid zum Frauenrabatz und sorgte mit seinem Gesangsbeitrag für viel Gelächter.
Als Frau verkleidet kam Dekan Stefan Schmid zum Frauenrabatz und sorgte mit seinem Gesangsbeitrag für viel Gelächter. | Bild: Sandra Häusler

Der Letzkopf tanzt

„Letz dance“ – in diese Tanzdarbietung schmuggelte sich der Peter Letzkopf. Mit schwingenden Hüften brachte er die Damenschar zum Johlen. Begeistert forderten sie eine Zugabe. Mit ihren kuriosen Urlaubserlebnissen aus dem sonnigen Süden trieb Anita Greiter dem Publikum die Lachtränen in die Augen. Vor dem Bühnenbild der Biberbahn zündete der Tanz der Kolpingfamilie „Der Zug hat keine Bremse“ ebenfalls drei Stimmungsraketen.

Petter Letzkopf (Mitte) schmuggelte sich verkleidet zum Frauenrabatz. Mit seinem gekonnten Hüftschwung konnte er es mit den tanzenden ...
Petter Letzkopf (Mitte) schmuggelte sich verkleidet zum Frauenrabatz. Mit seinem gekonnten Hüftschwung konnte er es mit den tanzenden Frauen locker aufnehmen und brachte die Frauen zum Johlen. | Bild: Sandra Häusler

Melania Trump ist auch dabei

Der Internationale Frauengipfel tagte in Meßkirch. Eingeladen von Gerlinde Kretschmann, gaben sich „Melania Trump“ und „Alexandra Hofmann“ die Ehre, moderiert von Rita Hafner-Degen. Mit den ständigen Meßkircherinnen Gaby Hauff und der „Lore vom Café“ wollten sie bei einer Wanderung im Donautal die Probleme lösen. Sie kamen letztlich überein: „Lokal, regional, global, scheiß egal“. „Das gibt‘s doch nur z‘ Meßkirch“, befand Carola Renn. Die beiden „Mariele“ aus Köln holten sich fünf weitere Namenskolleginnen auf die Bühne und weihten sie ins Funkenmariechen-Brauchtum ein. Ein dringendes Bedürfnis und die Suche nach einem Örtchen im Städtchen brachte Ramona Specker zum Schwitzen.

Der Internationale Frauengipfel tagt in Meßkirch, „dawos am schönsten ist!“.
Der Internationale Frauengipfel tagt in Meßkirch, „dawos am schönsten ist!“. | Bild: Sandra Häusler

Kurz vor Mitternacht endete das Programm. Es gab viel Lob für die Akteurinnen und die KFD-Frauen für die Vorbereitung. Einen Wermutstropfen mussten die Gäste allerdings verkraften: Für Carola Renn und Ulrike Blender sei das der letzte Frauenrabatz gewesen. Sie suchen nach jungen Nachfolgerinnen.