Erneut war der Schutz des Meßkircher Naturdenkmals Birkenloch Thema in einer Sitzung des Gemeinderats. In der jüngsten Sitzung des Gremiums ging es um den Flächennutzungsplan, der eine Erweiterung des Industrieparks Nördlicher Bodensee in Richtung Süden vorsieht. Die möglichen Gewerbeflächen rücken damit näher an das Birkenloch heran. Und mit diesem Umstand hat sich eine große Zahl an Bürgern beschäftigt. Rund 30 schriftliche Stellungnahmen waren, teils sehr detailliert formuliert worden. Gefordert wurde ein besserer Schutz des bei den Meßkirchern sehr beliebten Naturdenkmals. Angela Andres, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat, sah in der großen Zahl an Einwendungen einen Spiegel des Interesses der Bevölkerung am Birkenloch. Nach ihrer Einschätzung seien die eingegangenen Stellungnahmen nur „die Spitze des Eisbergs“.
800 Unterschriften für Online-Petition
Die Fraktionssprecherin der Grünen hatte sich in vorausgegangenen Sitzungen des Gemeinderats immer für einen 200 Meter breiten Schutzstreifen ausgesprochen, der den Industriepark vom Birkenloch trennen solle. Seitens des Zweckverbandes ist ein solcher Streifen mit einer Breite von 75 Metern vorgesehen. Wenn der dort verlaufende Feldweg und die Fläche dazu gerechnet, für die ein Anbauverbot bestehe, so sei diese sogar 90 Meter breit, sagte Meßkirchs Stadtbaumeister Stephan Frickinger. Er schilderte dem Gemeinderat die von den Bürgern vorgebrachten Argumente und bezog gleichzeitig Stellung dazu. In diesem Zusammenhang ging er auch kurz auf die 800 Unterschriften einer Online-Petition ein, die zum Schutz des Birkenlochs gesammelt worden waren. In Teilen bezweifelte Frickinger aber die Relevanz der Unterschriften, da diese teils aus dem gesamten europäischen Raum stammen würden. Angela Andres hatte mit dem Beispiel eines Unterzeichners dagegen gehalten. Dieser studiere gerade in Amsterdam, habe aber dennoch ein großes Interesse an dem, was in seiner Heimatgemeinde geschehe.
Bürgermeister Arne Zwick konterte den Hinweis von Angela Andres, dass die Einwendungen zu wenig berücksichtigt worden seien. Diese seien ernst genommen worden. Aber wer davon ausgehe, dass solcher Einwendungen eins zu eins umgesetzt würden, der habe ein falsches Verständnis von Demokratie. Denn nach einer Prüfung des Anliegens folge immer eine Abwägung, ob und wie mit diesem Anliegen umgegangen werde. Grundsätzlich sagte Zwick, dass sich mit den aktuellen Planungen die Gesamtsituation am Birkenloch eher verbessere.
Nur Gegenstimmen von den Grünen
Am Ende der Debatte stimmte die große Mehrheit des Gemeinderats, bei drei Gegenstimmen aus der vierköpfigen Fraktion der Grünen, für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans. Das letzte Wort zum Thema Birkenloch ist damit noch nicht gesprochen. Denn die Breite des Schutzstreifens wird erst im Bebauungsplan festgelegt. Dieses Planwerk muss der Meßkircher Gemeinderat noch genehmigen. Nach den bisherigen Planungen der Verwaltung soll ein 75 Meter breiten Schutzstreifen zwischen der Erweiterungsfläche des Industrieparks und dem Birkenloch im Bebauungsplan verankert werden.
In der jüngsten Verbandsversammlung des Zweckverbandes des Industrieparks gab Bürgermeister Arne Zwick als dessen Vorsitzender bekannt, dass jetzt mit dem Pflanzen von Bäumen und Büschen auf dem größtenteils bebauten Areal des ersten Abschnitts des vor Heudorf liegenden Industrieparks begonnen werde. Kaminsteine würden in diesem Zug in den Banketten verbaut, das diese als Parkstreifen missbraucht würden.