Monatelanges Homeschooling, Präsenzunterricht nur im Schichtbetrieb, immer wieder neue Richtlinien für Schüler, Lehrer und Eltern: Nach über 18 Monaten Corona-Pandemie wünschen sich alle ein Stück Normalität zurück. Ingenieur Uwe Dieter Weigele, dessen Kinder das Heidegger-Gymnasium in Meßkirch besuchen, ist auch mit seiner Familie davon betroffen. Seine Erfahrungen bewegten ihn dazu, sich an der Entwicklung eines Gerätes zu beteiligen, das die Raumluft im Klassenzimmer reinigt.
Corona-Viren werden deaktiviert
Vergangene Woche stellte er den Prototyps „Vientum“ vor. Das Gerät wurde gemeinsam mit der Firma Eltroplan in Endingen entwickelt. „Unser Vorbild ist die Mutter Natur“, sagt Weigele. Die Technologie dahinter basiere auf der Deaktivierung der Corona-Viren.“Die Idee hinter unserem Raumluftreinigungsgerät ist so einfach wie genial. Die Viren werden im Klassenraum deaktiviert, bevor sie Menschen infizieren können. Das unterscheidet unseren Ansatz von anderen klassischen Raumluftreinigungsgeräten mit Filtern, UV-C und deren Technologien“, sagt er.
Gerät ionisiert die Raumluft
Die mitgelieferten kompakten Messgeräte würden die Wirksamkeit messbar machen und schnell anzeigen, wann und ob die Luft wirklich rein ist. „Die in unseren Geräten eingesetzte Technologie ist von der Natur inspiriert“, erklärt der Ingenieur weiter. Den erfrischenden Effekt der Ionisierung würden die Menschen von der Nähe zu Wasserfällen oder nach einem Gewitterregen kennen. Dann sei die Luft spürbar frischer.
Viren, Keime und Bakterien werden unschädlich gemacht
„Physikalisch erklärt werden Wasser- und Sauerstoffmoleküle in der Luft ionisiert“, erklärt Uwe Dieter Weigele. „Und genau diesen Effekt nutzen wir mit unserem Gerät, um die Corona-Viren zu deaktivieren“. Die Geräte werden äußerlich mit einer schlichten Holzverkleidung geliefert und werden in drei verschieden Typengrößen AC 400, (für Raumgröße 50 Quadratmeter), AC 800 (100) und AC 1200 (150) hergestellt. Die Vorteile seien, dass bis zu 99 Prozent aller Viren, Keime und Bakterien unschädlich gemacht werden. Das Gerät arbeite dabei leise, ressourcenschonend und nachhaltig.
Uwe Dieter Weigele hat bereits mehr als 20 Patente angemeldet
Seit 2012 ist Weigele mit seinem Unternehmen im Gründungs- und Innovationszentrum in Meßkirch ansässig. Als Unternehmer hat er schon mehr als 20 Patente erfolgreich angemeldet, berichtet er. Das Aufgabenfeld seines Ingenieurbüros, das er 1997 gegründet hat, sei vielfältig, erklärt er Bürgermeister Arne Zwick und Wirtschaftsförderin Anna-Maria Merz bei ihrem Besuch. „Wir begleiten Unternehmen im Herstellungsprozess mit den erforderlichen Dokumentationen sowie den Tests in den Laboren. Dabei arbeiten wir mit bekannten Firmen und Ingenieurbüros in Baden-Württemberg, Hessen und Bayern zusammen, außerdem mit dem Fraunhofer Institut Stuttgart-Vaihingen, dem Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik an der Universität Ulm (ILM) und dem TÜV-Süd“.
Von Meßkirch in die Welt: Technologien für große Unternehmen
Im badischen Geniewinkel fühle er sich wohl, so seine Darstellungen zu seinem Umfeld, das er und seine Familie sehr schätzen. Auch sein ältester Sohn Leonardo, der am Gymnasium im Meßkirch das Abitur ablegte, ist in die täglichen Arbeiten eingebunden. Die „Vientum“-Geräte werden gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Michael Pawellek, Manager bei Eltoplan in Endingen, entwickelt und gebaut. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Uwe Dieter Weigele mit Technologien, die ihm und seinem Unternehmen Aerospace den Kontakt zu den Weltfirmen wie Lufthansa-Technik, Boeing und Airbus ermöglichte. Dadurch können seine Produkte weltweit hergestellt und vertrieben werden. Doch seine neueste Entwicklung, das „Vientum“-Raumluftreinigungsgerät, soll nach seinem Ermessen in Baden-Württemberg hergestellt werden. Sein Unternehmen soll weiterhin in Meßkirch angesiedelt bleiben, denn hier fühle er sich wohl.
Glückwünsche von Bürgermeister Arne Zwick
Bürgermeister Arne Zwick zeigte sich erfreut und beglückwünschte Uwe Dieter Weigele. Er freue sich, dass im Gründungs- und –Innovationszentrum der Stadt Meßkirch ein gelungenes Gerät als Patent angemeldet ist und alsbald in die Produktion gehen wird.