Im Wald oberhalb des Ortsteils Buffenhofen steht zwar ein Funkmast, aber der sendet nicht. Hubertus Kischkewitz, Pressesprecher der Telekom, teilte auf Anfrage des SÜDKURIER vor wenigen Tagen mit, dass der Mast noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden soll. „Es sind noch aller letzte Arbeiten vor der Integration des neuen Standorts in unser Netz zu erledigen“. Auf eine bereits davor erfolgte Anfrage hatte es zunächst noch etwas hoffnungsvoller geklungen. Da schien eine frühere Inbetriebnahme möglich.
Auch andere Mobilfunkanbieter mit Problemen
Nach Informationen unserer Redaktion geht es auch anderen Mobilfunkanbietern so wie der Telekom, sprich Masten sind zwar mit der entsprechenden Sendetechnik ausgerüstet, aber noch nicht im Echtbetrieb. Die Ursachen seien vielfältig, so Branchenkenner. Diese reichen neben der von der Telekom geschilderten, nötigen Integration ins eigene Übertragungsnetz über eine schwierige Stromversorgung der Masten bis hin zu Verzögerungen, die durch den Ukrainekrieg ausgelöst worden waren. „Wir verstehen die Ungeduld. Der Mast steht, Antennen sind schon lange dran. Aber warum funkt‘s noch nicht? Das werden wir häufig gefragt“, so der Telekom-Sprecher. Dass vom Mast oberhalb von Buffenhofen immer noch kein Funksignal gesendet werde, liege daran, dass viele Arbeiten im Hintergrund passieren würden. Diese könnten von außen nicht wahrgenommen werden. Im Moment würden etwa noch die Feinarbeiten bei der Einstellung von Sendeleistungen und -ausrichtungen erfolgen, antwortete Kischkewitz am 7. September auf eine Anfrage des SÜDKURIER.
Turm muss in Funklandschaft eingepasst werden
Der neue Standort müsse sich beispielsweise optimal mit den Funktürmen in der Nachbarschaft verstehen und ins bestehende Netz eingepasst werden. Sonst würde etwa bei schnellen Autobahnfahrten der Zellwechsel nicht funktionieren, teilt der Telekom-Sprecher mit. Die Folge wären Gesprächsabbrüche oder stockender Datenfluss. Da im Netz bei einer solchen Netzintegration einige Soft- und Hardware-Anpassungen gemacht werden müssten, bündele die Telekom die Einbindung gleich mehrerer neuer Standorte an bestimmten Tagen. Dies erfolge etwa sechs Mal im Jahr. Erst dann würden die neuen Masten funken.
Betrieb möglicherweise im vierten Quartal
Der Standort in Buffenhofen sei für den nächsten dieser Tage der Netzintegration im vierten Quartal des Jahres vorgesehen. So lange müssten sich die Kunden noch in Geduld üben. Überhaupt keine Geduld mehr hat eine Frau, die in Buffenhofen wohnt. Ihren großen Ärger über den schweigenden Funkmast in ihrer Nachbarschaft hatte sie in der letzten Sitzung des Meßkircher Gemeinderats vor der Sommerpause sehr deutlich gemacht. Wenige Tage vor dieser Sitzung hatte ein Blitz in Buffenhofen eingeschlagen und das Festnetz lahmgelegt. Und damit war sie quasi von der Außenwelt abgeschnitten. Denn der nach ihren Angaben nur 500 Meter neben ihrem Haus stehende Funkmast nutze ihr nichts, da er ja noch gar nicht in Betrieb genommen war. An das Glasfasernetz ist ihr Haus auch noch nicht angeschlossen.
Glasfaser kommt erst in 2024
Erst im kommenden Jahr würde das Täle, zu dem Buffenhofen und Dietershofen gehören, ans Glasfasernetz angeschlossen, sagte Bürgermeister Arne Zwick während der Sitzung des Gemeinderats. Erst dann werde das sogenannte Graue-Flecken-Programm in diesem Bereich umgesetzt. „Schneller geht es leider nicht.“
Wegen der Rahmenbedingungen des Förderprogramms sei ein vorziehen nicht möglich. Zwick sagte, auch für die Stadtverwaltung sei es ein Rätsel, warum der Funkmast immer noch nicht in Betrieb ist. Auf entsprechende Anfragen habe es keine Reaktion gegeben, so Arne Zwick vor dem Meßkircher Gemeinderat. Aktuell stehe der Mast sinnlos rum.