Äußerst schmerzhaft war es für die Meßkircher, sich von ihrem Krankenhaus Ende der 1970er Jahre zu trennen. An dessen Stelle entstand das Altenpflegeheim Conrad-Gröber-Haus. Bei seinem 20-jährigen Jubiläum im Jahr 2000 erinnerte sich Gastredner Dietmar Schlee an die großen Probleme, welche die Umwandlung vom kleinen Krankenhaus in das Pflegeheim mit sich gebracht habe. Der Widerstand in der Bevölkerung gegen die Auflösung sei sehr groß gewesen. Nach Schlees Auffassung, der 1980 als Sigmaringer Landrat in Verantwortung stand, sei eine andere Entscheidung wegen der geringen Auslastung des Hauses nicht möglich gewesen.

Schlee, der später in den Bundestag einzog, konnte nach intensiven Gesprächen mit Erzbischof Hermann Schäufele den Caritasverband der Erzdiözese Freiburg dazu gewinnen, die Trägerschaft des neu zu schaffenden Altenpflegeheims zu übernehmen. Wie Schlee erläuterte, habe bei der Zusage der Erzdiözese die Befürchtung eine Rolle gespielt, Schweizer Geschäftsleute könnten im Gebäude eine Abtreibungsklinik einrichten.

Den Betrieb des Altenpflegeheims übernahm bei dessen Eröffnung im November 1980 der Caritasverband Sigmaringen. Zur feierlichen Eröffnungen waren unter anderem Clemens Walz, Geschäftsführer des Caritasverbands Sigmaringen, Martin Briechle, der erste Leiter des Pflegeheims, Waltraud Rothkapp, Verwaltungsmitarbeiterin, Winfried Herrmann, stellvertretender Bürgermeister, Carola Knäpple, Vorstandsmitglied des Caritasverbands, Hubert Zink in seiner Funktion als Gemeinderat, der Prälat Karl-Alexander Schwer, Direktor des Caritasverbands Freiburg, sowie Franz Vees, der spätere Verwaltungsleiter gekommen. Nach Martin Briechle übernahm Gabriele Schiller die Leitung des Hauses. Auf sie folgte die jetzige Leiterin Evelin Lehmann.

Beim 20-jährigen Jubiläum erhielt das Altenpflegeheim viel Lob. „Hier wird die Pflege besser gemacht, als man es selbst hätte tun können“, bestätigte die Gastrednerin Luzia Braun, TV-Moderatorin und TV-Redakteurin. Ihr Vater, der Architekt Friedrich Braun, hat das Gebäude zum Altenpflegeheim umgebaut und verbrachte seine letzten Jahre selbst darin. Heute sind im modernen Nachfolgebau, dem Caritas-Zentrum St. Martin, neben dem Altenpflegeheim die Sozialstation St. Heimerad, die Tagespflege sowie die Außenstelle des Caritas Sozialdienstes untergebracht.