Etwa 60 Menschen haben am Mittwoch vor dem Rathaus der Stadt Meßkirch ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet, darunter Bürgermeister Arne Zwick und etliche Gemeinderäte. Aufgerufen zur überparteilichen Kundgebung hatten die CDU, die Freien Wähler und die Sarah-Seenotrettung. Ebenfalls mit dabei war die Fraktion der Grünen, die SPD ließ sich wegen Corona entschuldigen. Obwohl die Initiatoren auch in den Sozialen Medien für die Kundgebung geworben hatten, waren nur wenig junge Menschen zu der Mahnwache gekommen. Viele der Anwesenden hatten Schilder in den ukrainischen Farben dabei mit Forderungen nach Frieden.
Protest gegen Putins Krieg
„Es ist nicht Russland und es ist nicht das russische Volk, es ist Wladimir Putin mit seinem Machtapparat, der diesen Krieg zu verantworten hat“, sagte CDU-Vorsitzende Susanne Bix zu Beginn der Kundgebung am Marktbrückle. „Wir sind hier, um die Sprachlosigkeit zu brechen“, betonte sie. Viele Menschen würden sich angesichts des brutalen Angriffskrieges gegenüber der Ukraine machtlos und sprachlos fühlen. Deshalb sei es gut, sich solidarisch zu zeigen und Protest und Solidarität zu zeigen. Die Stadtfarben der Stadt Meßkirch, blau und gelb, seien zugleich die Farben der Ukraine. „Das verbindet uns“, sagte die CDU-Vorsitzende.

Für den Frieden in Europa: Gemeinderäte schildern Gefühle
Joachim Bach, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, sprach von einer „massiven kriegerischen Auseinandersetzung“, die den Frieden in Europa zerstört habe: „Der letzte Kriegsbeginn in Europa ist 80 Jahre her“. Von einer kollektiven Ohnmacht sprach Helmut Weißhaupt von den Grünen: „Ein Angriffskrieg mitten in Europa, der nicht denkbar war, ist jetzt eine traurige Realität geworden“, schilderte Weißhaupt seine Gefühle. Es tue weh, diese Ohmacht gegenüber der „wahnsinnigen russischen Kriegsmaschinerie“ zu spüren.

Hoffnung auf Zusammenhalt der westlichen Länder
Scharf verurteilte er das skrupellose Patriarchat von Wladimir Putin und seinen Oligarchen, die die Politik von Putin möglich gemacht haben. Es bleibe die Hoffnung auf ein vereintes Europa, den Zusammenhalt der westlichen Länder und die rasche Wirkung der Sanktionen des Westens gegen Russland und Belarus. Alle Parteien in Meßkirch würden für Freiheit, unverletzliche Grenzen und Demokratie einstehen.
Transport fährt am Dienstag los
Thomas Nuding hielt eine kurze Ansprache zu der geplanten Sammelaktion am Sonntag. Es sei sehr wichtig, seine Solidarität zu bekennen und die Menschen zu unterstützen, die für diesen Krieg nichts können. „Tun ist aber Besser“, forderte er die Anwesenden auf, am Sonntag Sachgüter zu spenden. Inzwischen stehe der Ablauf fest. Die gesammelten Spenden aus Meßkirch und Pfullendorf werden am Sonntag nach Riedlingen gebracht. Dort werden sie sortiert, gepackt und am Dienstag an die Grenze zur Ukraine nach Polen gebracht. Geplant ist es, dass die Fahrer am kommenden Freitag wieder zurück sind.
24 Flüchtlinge sollen von Polen nach Meßkirch gebracht werden
Sie wollen 24 Flüchtlinge aus der Ukraine mit nach Meßkirch und in die Region bringen. Im Vorfeld hatten mehrere Bürger im Landkreis Ferienwohnungen zur Verfügung gestellt. Bislang sind nach offiziellen Angaben rund 10000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Weltweit sollen es eine Million Flüchtlinge sein, die vor Bomben und Raketen geflüchtet sind.
Geld- und Sachspenden werden dringend benötigt
„Wir hoffen auf die Unterstützung der Stadt bei der Beantragung von Asyl“, sagte Nuding. Er hoffe, dass möglichst viele Spenden am Sonntag zusammen kommen. Gesucht werden neben Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs auch Rollatoren und Rollstühle. Wer keine Sachspenden leisten kann, könne den Hilfstransport mit Geldspenden unterstützen. „Wir benötigen rund 2000 Euro für Spritkosten und Mautgebühren“, sagte Thomas Nuding am Mittwochabend.
Schweigeminute für die Opfer
Im Anschluss fand eine kurze Schweigeminute für die Opfer des Krieges statt. Susanne Bix sagte abschließend, dass es gutgetan habe, etwas zu tun. Die meisten Teilnehmer bleiben auch nach Ende der offiziellen Mahnwache stehen, um sich über die schrecklichen Ereignisse in Osteuropa und ihre Gefühle auszutauschen.