Noch völlig offen ist, ob die Meßkircher Klosterbaustelle Campus Galli am 27. März für die Besucher geöffnet werden kann. Dies hänge von der weiteren Entwicklung der Corona-Lage ab, sagte Hannes Napierala während der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Nach den Angaben des Geschäftsführers des Campus Galli werde vier Wochen vor dem tatsächlichen Termin der Eröffnung die Kurzarbeit für alle Beschäftigten der Klosterbaustelle beendet, um die nötigen Vorbereitungen erledigen zu können.

Klosterscheune soll gebaut werden

Völlig anderer Gestalt ist das Problem, das sich den Handwerkern stellt. Denn für den geplanten ersten Steinbau auf dem Campus Galli muss eine neue Mischung für den Mörtel gefunden werden. Eine Konstanzer Professorin habe mittels Kernbohrungen festgestellt, dass der Mörtel, der beim Bau der Friedhofsmauer verwendet wurde, nicht abgebunden habe. Dieser Mörtel kann nach den Angaben von Napierala nicht beim auch in diesem Jahr geplanten Bau des Abtnebengebäudes eingesetzt werden. Nach der Auswertung der von ihr genommenen Mörtelproben werde sie mit der Übermittlung dieser Ergebnisse auch Vorschläge unterbreiten, wie eine funktionierende Mörtelmischung aussehen könnte, sagte Napierala. Ungeachtet dieser noch offenen Baustofffrage könne das Fundament für das Abtnebengebäude ausgehoben und gebaut werden. Aufgerichtet werden soll in diesem Jahr auf alle Fälle die Klosterscheune, die auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Die Eichenbalken für dieses Gebäude sind bereits während der Saison 2020 soweit vorbereitet worden, dass diese dieses Jahres verbaut werden können.

Finanzspritzen aus zwei Ministerien

Bereits seit dem Jahr 2017 gab es Pläne für einen Vorbau für die Kirche auf dem Campus Galli – vergangenes Jahr wurde er gebaut.
Bereits seit dem Jahr 2017 gab es Pläne für einen Vorbau für die Kirche auf dem Campus Galli – vergangenes Jahr wurde er gebaut. | Bild: Campus Galli

Dank der Zuschüsse in Höhe von 272 000 Euro, die das Tourismus- und das Wissenschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt hatten, musste die Stadt keine zusätzlichen Gelder in den Campus Galli stecken. Diese Gelder wurden bereitgestellt, da die Besucherzahlen im vergangenen Jahr coronabedingt deutlich geschrumpft waren. Trotz der wegen der Pandemie nötigen Schließtage wurden im vergangenen Jahr rund 54 000 Besucher auf dem Campus Galli gezählt. Es blieb im vergangenen Jahr bei den 300 000 Euro, die die Stadt nach einem Beschluss des Gemeinderats in den Jahren 2019, 2020 und 2021 für die Klosterbaustelle bereit stellt.

Finanzierung des Projekts wird hinterfragt

Der Campus-Galli-Geschäftsführer geht davon aus, dass auch in diesem Jahr Landesgelder fließen würden, wenn es wieder zu coronabedingten Ausfällen kommen sollte. In diesem Zusammenhang hakte CDU-Stadtrat Christian Fecht ein. Er stellte die Frage, ob sich die Stadt bei einem Ausfall der erwarteten Zuschüsse den Campus Galli finanziell noch leisten könne. Kämmerer Joachim Buuk, den er direkt angesprochen hatte, verwies darauf, dass dem Gemeinderat voraussichtlich im März der Haushaltsplan für das laufende Jahr vorliegen werde. „Dann können sie die Gesamtsituation beurteilen“, fügte Buuk hinzu. Stadtrat Clemens Spieß (Grüne) unterbreitete den Vorschlag, dass es ein Konzept geben müsse, das regle, dass der Campus Galli auch in Krisenzeiten funktioniere.

„Attraktivere Angebote für Familien“

Die Meßkircher Klosterbaustelle Campus Galli – im Oktober vergangenen Jahres aus der Luft gesehen. Hier der zentrale Platz mit der ...
Die Meßkircher Klosterbaustelle Campus Galli – im Oktober vergangenen Jahres aus der Luft gesehen. Hier der zentrale Platz mit der Kirche (unten rechts im Bild). | Bild: Gerhard Plessing Flug und Bild

Nach dem Stadtrat Christian Ott (CDU) vorgeschlagen hatte, dass es mehr spielerische Angebote für Kinder auf dem Campus Galli geben müsse, lud Hannes Napierala alle Mitglieder des Gemeinderats ein, solche Themen bei einer Besichtigung vor Ort zu diskutieren. Ott hatte argumentiert, dass solche Angebote vor allem Besuche von Familien attraktiver machen würden.

Das könnte Sie auch interessieren