Julia Lutz

Weil Papier und Schrott an Wert gesunken sind und die Verwertungskosten im Bereich Altholz gestiegen sind, fehlen der Kreisabfallwirtschaft rund 843 540 Euro. Um den Wirtschaftsplan 2021 dennoch auszugleichen, müssen die Gebühren nach sechs Jahren angepasst werden.

Das zahlen Privathaushalte künftig

Im Schnitt fallen knapp zehn Prozent mehr Kosten an. Zunächst steigt die Grundgebühr pro Haushalt an. Single-Haushalte zahlen 61,08 Euro, Zwei-Personen-Haushalte 82,80 Euro, Drei-Personen-Haushalte 89,40 Euro und ein vierköpfiger Haushalt 94,04 Euro. Eine fünfköpfige Familie bezahlt rund 100,20 Euro Grundgebühren, alle weiteren Haushalte mit sechs und mehreren Personen 104,52 Euro. Insgesamt ist das eine Erhöhung im Mittel um 9,3 Prozent.

Gewichtsgebühr wird minimal angehoben

Auch die Gewichtsgebühr wird leicht erhöht. Pro Kilogramm Müll wurden bisher 10 Cent berechnet, künftig werden es 11 Cent. Ein Vier-Personen-Haushalt der bisher etwa rund 118 Euro Gebühren bezahlt hat, muss künftig für die selbe Müllmenge 128 Euro bezahlen, also rund 8,5 Prozent mehr. Die Gebühr für die Restmüllsäcke steigt von 8,40 auf 11 Euro an. „Wir bewegen uns im selben Gebührenrahmen wie andere Landkreise“, sagte Landrätin Stefanie Bürkle bei der Werksausschusssitzung der Kreisabfallwirtschaft, die vorberatend für die Gebührenanpassung votierte. Entscheiden wird final jedoch erst der Kreistag in seiner Sitzung am 14. Dezember.

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Das zahlen Gewerbetreibende ab dem 1. Januar

Für Gewerbetreibende wird die Entsorgung ihres Abfalls deutlich teuer. Rund 60 Prozent müssen Gewerbetreibende künftig mehr bezahlen. Für ein 60 Liter Gefäß mussten sie bislang jährlich eine Grundgebühr von 50,16 Euro bezahlen. Künftig sind es 60,36 Euro. Ein 80 Liter Gefäß kostete Gewerbeinhaber bislang 57,96 Euro Grundgebühr. Künftig bezahlen sie 71,76. Die Grundgebühr für eine Tonne mit 120 Liter erhöht sich um 25,56 Euro auf 89,28 Euro.

Leerung von Großbehältern wird deutlich teurer

Die größte Steigerung haben Gewerbetreibende für die Umleerbehälter mit 1100 Liter Volumen zu erwarten. Bei einer Leerung im 14-tägigen Rhythmus erhöht sich der Beitrag um 270,24 Euro auf 898,60 Euro. Wer seinen Großbehälter wöchentlich geleert haben will, muss künftig 2402,76 Euro bezahlen, also 1141 Euro mehr als bislang. Grund für die massive Erhöhung ist, dass die Gebührenüberschüsse der vergangenen Jahre aufgebraucht sind.

Trotz Schnee sind die Mitarbeiter der Kreisabfallwirtschaft im Einsatz.
Trotz Schnee sind die Mitarbeiter der Kreisabfallwirtschaft im Einsatz. | Bild: Julia Lutz

Mehr Gebühren für Sperrmüllanlieferungen

Die Gebühr für die Sperrmüllabfuhr auf Abruf für Gewerbetreibende erhöht sich von 25 auf 30 Euro je Kubikmeter. Bezogen auf die Kubatur entspricht die Gebühr dann der Gebühr bei der Selbstanlieferung an den Sammelstellen. Die Gebühr für die Entsorgung von sortenreinen Wertstoffen erhöht sich von 49 auf 120 Euro pro Tonne. Das ist eine Preissteigerung um 245 Prozent, die mit den stark gestiegenen Verwertungskosten für Altholz begründet wird. Mit den Mehreinnahmen sollen außerdem die Verluste aus den Vorjahren kompensiert werden.

Preiserhöhungen bis zu 251 Prozent

Für sonstige Abfälle muss man auf den Wertstoffhöfen der einzelnen Kommunen pro Kubikmeter statt 5,50 Euro mit 13,80 Euro rund 251 Prozent mehr bezahlen. Für die Anlieferung von Kleinstmengen von Haus- und Sperrmüll, also unter 100 Kilogramm in Ringgenbach oder ohne Wiegemöglichkeit auf den Recyclinghöfen, werden Pauschalgebühren erhoben. Die Abfallmenge wird geschätzt, bis 0,25 Kubikmeter bezahlen Bürger 3 Euro pro Anlieferung, bis 0,6 Kubikmeter 7 Euro und bis zu 1,20 Kubikmeter 12,50 Euro. Pro Tonne kostet die Anlieferung 133,59 Euro. Bisher lag die Gebühr bei 128,89 Euro.