Schon ab Juli sollen zwischen Meßkirch und Stockach an Sonn- und Feiertagen wieder dreimal täglich Züge rollen. Auf der Strecke der Ablachtalbahn fährt künftig die Biberbahn. „Der Biber wurde als Maskottchen von der Arbeitsgruppe Marketing entwickelt“, erzählt Severin Rommeler vom Förderverein bei der offiziellen Vorstellung der Bahn. Die Gruppe besteht aus Mitgliedern des Fördervereins sowie den Tourismusbeauftragten aus Meßkirch und Stockach. Seit Montag hängt neben dem Bahnhof in Meßkirch ein großes Plakat, das auf die neue Ausflugsbahn mit dem Logo und dem Schriftzug „Mit dem Biber durch drei Ländle“ auf sich aufmerksam macht. Seit Sonntag ist die passende Homepage online, die vorab die Werbetrommel für die Bahn rühren soll.

An Sonn- und Feiertagen fährt der Zug

Verwirrung hatte es im Vorfeld um den Namen gegeben. Bürgermeister Arne Zwick erklärt, dass die Strecke weiterhin die Ablachtalbahn sei, aber der Zug, der möglichst viele Touristen vom Bodensee in den Linzgau bringen soll, eben Biberbahn heiße. Ausgehend von Radolfzell am Bodensee fährt der Zug über den Anschluss in Stockach bis nach Mengen zum Gleis 1. Von dort ist die Weiterfahrt beispielsweise nach Ulm oder Sigmaringen gewährleistet. Ab dem Bahnhof in Meßkirch besteht dann auch eine direkte Anbindung zum Campus Galli.

Im Juli sollen die ersten Touristen auf der Strecke der Ablachtalbahn fahren können. Unser Bild entstand beim Übergang in Sauldorf.
Im Juli sollen die ersten Touristen auf der Strecke der Ablachtalbahn fahren können. Unser Bild entstand beim Übergang in Sauldorf. | Bild: Dieterle-Jöchle, Manfred

Zwei Kommunen erwerben Strecke

Andrea Bogner-Unden, Landtagsabgeordnete der Grünen, lobte das Zusammenspiel der beiden Kommunen Sauldorf und Meßkirch, die die Bahn zum symbolischen Preis von einen Euro erworben hatten. „Die Bahn ist gut für unseren Tourismus“, sagte Bogner-Unden. Der gesamte Landkreis Sigmaringen werde von der neuen Verbindung profitieren. Ihr Dank galt auch dem Förderverein Ablachtalbahn, dessen Mitglieder die Streckenabschnitte vom Geäst befreit habe.

Gleisbett wird Ende März mit Schotter aufgefüllt

Ganz fertig sei die Bahnstrecke aber noch nicht, erläuterte Bürgermeister Arne Zwick. Der Abschnitt von Schwackenreute nach Stockach müsse noch instandgesetzt werden. Zunächst werde ab dem 22. März Schotter entlang der Gleise aufgefüllt. Eine Stopfmaschine muss anschließend das Schotterbett verdichten. Danach muss ein Messzug die Strecke abfahren. Die Ergebnisse werden der Messstelle übermittelt, um festzustellen, ob die Gleise so liegen, dass die Touristenbahn ab Juli fahren kann.

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In Sauldorf soll es Biberführungen geben

Inzwischen habe man entlang der Strecke zwischen Meßkirch und Sauldorf die Wasserstände angepasst und zwar so, dass der Bahndamm trocken ist, aber der Biber genügend Wasser hat, berichtete Sauldorfs Bürgermeister Wolfgang Sigrist. Etwa sechs bis acht Biber leben derzeit im Familienverband am Rinkenbach rund um den Bahndamm Sauldorf. Der Bahndamm solle nun noch befestigt werden. „Im Idealfall sehen die Touristen den Biber natürlich“, sagte Sigrist. Und weiter: „Wir wollen den Zug und den Biber“. Deshalb seien alle Maßnahmen mit den Biberbeauftragten abgestimmt. In Sauldorf sollen durch das Naturschutzzentrum Oberer Donau bereits ab Sommer Biberführungen angeboten werden, die das Leben der Nager erläutern.

Das neue Logo.
Das neue Logo. | Bild: Julia Lutz

Zustieg am Bahnhof wird provisorisch gerichtet

Eisenbahnbeauftragter Frank von Meißner berichtete, dass der Zug für die Biberbahn bereits bestellt sei. Es handle sich dabei um einen barrierefreien Zug. Die Finanzierung der Züge übernimmt das Land. „Wir stellen die Fläche, das Land zahlt die Züge“, sagte Zwick. Der Bauhof der Stadt Meßkirch hat bereits begonnen, einen entsprechenden Zustieg am Bahnhof in Meßkirch zu schaffen. Die Bahnübergänge sollen im kommenden Jahr ausgebaut werden. „Ein bisschen Beton, ein bisschen Schotter – wir machen das jetzt schnell und unkompliziert, damit der erste Freizeitbetrieb im Sommer losgehen kann“, kündigt Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick an. „Für endgültigere Baumaßnahmen mit Beleuchtungskonzept wird ein Plan erstellt, mit dem wir dann auch Förderanträge stellen werden“, kündigt Wolfgang Sigrist an.