Damit ab Juli Touristen mit der Biberbahn von Stockach nach Mengen fahren können, muss der Abschnitt der Ablachtalbahn von Schwackenreute nach Stockach noch instandgesetzt werden. Dies sagte Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick vor dem Meßkircher Gemeinderat. Ende März sei der Einsatz einer Stopfmaschine geplant, mit der das Schotterbett der Gleise verdichtet werden soll. Danach wird ein Messzug über die Strecke fahren, um zu ermitteln, ob die Gleise so liegen, dass die Touristenzüge ab Juli fahren können. Für den Abschnitt von Mengen nach Sauldorf liege schon die Genehmigung vor, dass hier Züge fahren dürfen. Um eine solche Genehmigung auch für den weiteren Abschnitt in Richtung Stockach zu bekommen, seien die oben beschriebenen Instandsetzungsarbeiten nötig.

Drei Bahnsteige werden gebaut

Parallel seien Fachleute dabei, dafür zu sorgen, dass es künftig keine Schäden mehr durch Biber an den Bahndämmen gebe. Ferner gab es erste Bauarbeiten beim ehemaligen Bahnhof in Meßkirch – hier wird ein Bahnsteig gebaut werden, damit die Passagiere aussteigen können. Auch im Sauldorfer Ortsteil Bichtlingen und in Sauldorf selber sollen solche einfachen Bahnsteige geschaffen werden.

Bei einer Enthaltung von Gemeinderat Johannes Hopp (CDU) genehmigt der Meßkircher Gemeinderat den Vertrag einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen der Stadt Meßkirch und der Gemeinde Sauldorf für den Betrieb der Ablachtalbahn. Es sei eine Vereinbarung auf Augenhöhe, da es eine Beteiligung von jeweils 50 Prozent durch die beiden Kommunen gebe, so der Meßkircher Bürgermeister.

Verwaltungsaufwand wird ermittelt

Auf eine entsprechende Frage von Christian Ott (CDU) sicherte Zwick zu, dass über eine Zusatzvereinbarung geklärt werde, wie die Kosten für den Verwaltungsaufwand für die Ablachtalbahn zwischen den beiden Kommunen aufgeteilt werde. Dies sei noch „nicht so super geregelt“, sagte Zwick, an Christian Ott gewandt. Im Jahr 2022 solle zunächst einmal der tatsächliche Aufwand ermittelt und dann die finanzielle Verteilung geregelt werden, so Zwick. Die öffentlich-rechtliche Vereinbarung sieht vor, dass die Stadt Meßkirch das Hauptgeschäft betreibt. Als Betriebsleiter der Biberbahn wurde Frank von Meißner bestellt, wie Zwick den Gemeinderat informierte. Dieser hat eine solche Funktion auch für die Pfullendorfer Räuberbahn inne.

Stadt wirbt um Güterverkehre

Zwick setzte sich während der Sitzung des Gemeinderats dafür ein, dass die Trasse der Ablachtalbahn im neuen Regionalplan gesichert wird. Dies hatte er bei einer Videokonferenz zum Thema Ablachtalbahn vor knapp zwei Wochen versprochen und damit Wort gehalten. Seine Forderung, die vom Gemeinderat gutgeheißen wurde, begründete er mit dem Hinweis, dass die Stadt neue Eisenbahnbesitzerin sei. Die Stadt Meßkirch und die Nachbargemeinde Sauldorf haben die Strecke für einen Euro gekauft. Beide Kommunen sind seit 1. März offiziell Besitzerinnen der Bahnverbindung von Stockach über Meßkirch nach Mengen. Auf der Internetseite der Stadt Meßkirch wird die Strecke der Ablachtalbahn jetzt auch für Güterverkehre beworben. Bereits als Meßkirchs Bürgermeister die Reaktivierung der Bahnstrecke 2018 angeschoben hatte, hatten sich nach seinen Angaben Unternehmen gemeldet, die ihre Güter mit der Bahn auf der Strecke der Ablachtalbahn transportieren lassen wollten.

Vermarktung als Biberbahn

Bernhard Tscholl (CDU) hatte sich nochmals versichert, ob der Name Biberbahn bleibe. Dem sei so, sagte der Bürgermeister. Ein Marketingausschuss habe sich für diesen Markennamen ausgesprochen. Unter dem Namen Biberbahn sollen die ab Juli an Sonn- und Feiertagen geplanten touristischen Fahrten vermarktet werden.

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