Der Adrian ist da und die Larisa ist da und die Melina ist auch da. Wo? Na im Kindergarten am Schloss Meßkirch. Während viele Mamas und Papas um 10 Uhr morgens schon an der Arbeit fleißig sind, haben die Kinder in der Fledermausgruppe und bei den „Gespenstern“ auch alle Hände voll zu tun – mit Spielen, mit Malen, mit Basteln und mit Lernen. Im Kindergarten am Schloss ist immer etwas los. Langeweile kommt dort keine auf. Acht Erzieherinnen sorgen für einen fröhlichen und reibungslosen Tagesablauf in den beiden Kita-Gruppen mit Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Den Kindergarten, der von der Stadt Meßkirch getragen wird, gibt es seit 1992. Margit Krumbholz leitet die Einrichtung seit 2019.

Kindergartenleiterin Margit Krumbholz.
Kindergartenleiterin Margit Krumbholz. | Bild: Christl Eberlein

Um 7.30 Uhr geht es los. Arbeit in Gruppen steht jeden Tag auf dem Programm, denn das gehört zum pädagogischen Konzept der Einrichtung. Die Kindergartenleiterin beschreibt, was die Kinder und Erzieherinnen während des Tages machen: „Wir, die Erzieherinnen, üben mit den Kindern den Alltag, beobachten und schauen, welche Förderung für jedes Kind notwendig ist. Jedes Spielzeug ist dabei auch Lernmaterial, egal ob Bausteine, Puzzle, Brettspiel oder Puppen.“ Alles diene zur Schulung der Grob- und Feinmotorik, zur Förderung der Konzentration und zum Erlernen sozialer Kompetenzen, erklärt Margit Krumbholz. „Beim Spielen lernen die Mädchen und Jungen Elemente des Miteinanders, wie Geduld, Zurückhaltung aber auch Durchsetzungsvermögen.“

Um 10 Uhr in der „Lernarbeit“

Um 10 Uhr sind die Kinder schon mittendrin in ihrer „Lernarbeit“. Es wird gemalt, gebastelt, gebaut oder auch zugesehen, was die anderen so machen. Wer eine Stärkung braucht, der kann sich auch jederzeit mit seiner Vesperbox an den Frühstückstisch setzen. Feste, gemeinsame Essenszeiten gibt es am Vormittag nicht.

Den Kindern in der Gespenstergruppe wird es mit Erzieherin Lisa Schafheitlin nicht langweilig.
Den Kindern in der Gespenstergruppe wird es mit Erzieherin Lisa Schafheitlin nicht langweilig. | Bild: Christl Eberlein

Aber es gibt ein besonderes Förderkonzept im Kindergarten am Schloss, das für die Unterstützung mancher Kindergartenkinder im sprachlichen Bereich zur Anwendung kommt. „Kolibri“ (Kompetenzen verlässlich voranbringen) heißt das Programm der baden-württembergischen Landesregierung für Kindergärten und Kinderpflegeeinrichtungen. Für einen multikulturellen Kindergarten, wie den in Meßkirch, ein gutes Zusatzangebot, das Kindern mit und ohne deutschem Sprachhintergrund zur Verfügung steht.

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„Die Sprachförderung Kolibri ist eine Kombination aus Sprechen, Bewegen und Singen“, sagt Leiterin Krumbholz. Einmal in der Woche kommt sogar ein Musiklehrer in den Kindergarten, um mit den Kindern zu musizieren. Natürlich ist auch das Personal für die Durchführung der Sprachförderung geschult und gestaltet den Stoff interessant und kindgerecht. So macht das Lernen auch schon im Kindergarten Spaß und hilft den Mädchen und Jungen, sich auf die Schule vorzubereiten.

Auch während des Corona-Lockdowns wird im Kindergarten gearbeitet.
Auch während des Corona-Lockdowns wird im Kindergarten gearbeitet. | Bild: Christl Eberlein

Doch zurzeit ist alles anders. Während des Corona-Lockdowns steht das Personal aufgrund der vorübergehenden Schließung in verwaisten Gruppenräumen. „Es gibt nichts Schlimmeres, als stille Kindergärten„, sind sich alle Mitarbeiterinnen des Kindergartens am Schloss einig.

Doch auch, wenn die Kinder zur Zeit zu Hause bleiben müssen, gibt es genug Arbeit. Schon der erste Lockdown 2020 wurde genutzt, um beispielsweise Büroarbeiten zu erledigen, Berichte und Protokolle zu schreiben und die Materialien zu kontrollieren und zu sortieren.

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