In einigen Betrieben der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie demonstrierten Beschäftigte mit einem Warnstreik für eine verbindliche Regelung der Altersteilzeit. Bei der Alno AG, die diesem Verband angehört, gab es keine Arbeitsniederlegung, sondern 20 Gewerkschaftsmitglieder unter Führung der Betriebsratsvorsitzenden Waltraud Klaiber fuhren mit dem Bus vor das Werksgelände der Firma Waldner Labor in Wangen und beteiligten sich dort an einer Kundgebung. „Wir haben noch Teilnehmer der Firma Martin Staud aus Bad Saulgau mitgenommen“, berichtet Klaiber auf Anfrage des SÜDKURIER von der aus ihrer Sicht gelungenen Aktion. Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde eine verbindliche Altersteilzeitregelung als zu teuer abgelehnt hatten, wollte man vor der zweiten Gesprächsrunde am 3. Februar ein deutliches Signal setzen. „Wir brauchen die Altersteilzeit, denn für viele ältere Kollegen wird der Arbeitsalltag immer stressiger“, erklärt Klaiber, dass sich auch bei der Alno AG die Anfragen nach einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Arbeitsleben stetig erhöhen, was bei einem Durchschnittsalter der Belegschaft von 45 Jahren nicht verwundere.
Für jeden Älteren der gehe, können die Unternehmen Auszubildende und junge Leute einstellen, sieht sie die Altersteilzeit für Betriebe als Chance, ihre Belegschaft zu verjüngen und zukunftsfähig zu machen. Jetzt gelte es, eine flächendeckende Regelung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft zu erzielen und dann müsse man schauen, wie man diese dann in den betroffenen Betrieben konkret umsetze.
„Wir sind Gewerkschaftsmitglieder und solidarisch“, macht die Betriebsratsvorsitzende deutlich, dass man mit der Beteiligung an der Kundgebung für einen flächendeckenden Vertrag demonstrierte.
An der Aktion beteiligten sich auch Mitarbeiter der Firmen Hymer aus Bad Waldsee, Carthago aus Aulendorf und Dethleffs aus Aulendorf und sollten die nächsten Verhandlungsrunden keine Einigung bringen, haben die Arbeitnehmervertreter schon weitere und weitergehende Aktionen angekündigt.