Neue Kunden für Bauteilefertigung

19 Monate nachdem die Neue Alno GmbH die Küchenmöbelproduktion aufgenommen hat, blickt Geschäftsführer Thomas Kresser optimistisch in die Zukunft. Im September nimmt die Neue Alno GmbH nun das zweite Mal an der Möbelmesse Ostwestfalen (MOW) teil. „Wir konnten im vergangenen Jahr das Produktportfolio nochmals schärfen und freuen uns, unseren Kunden die Neuheiten für das Jahr 2020 zu präsentieren“ so der 60-jährige Geschäftsführer. Ein weiterer Grund für Optimismus ist die stetig steigende Kapazitätsauslastung im Bereich Küchenproduktion und der Bauteilefertigung. So lassen mittlerweile Möbelproduzenten, Laborausstatter und Ladenbauer benötigte Bauteile in Pfullendorf fertigen und mit weiteren Unternehmen, auch aus der Küchenbranche führe man entsprechende Gespräche. „Ziel ist, die Auslastung weiter zu erhöhen“, erklärt Kresser im SÜDKURIER-Gespräch, dass man am Standort über enorme Kapazitäten verfügt, denn die Bauteilfertigung war einst für ein Umsatzvolumen von 600 bis 800 Millionen Euro konzipiert worden. Für die Sparte der Bauteile hat man nun die Bodensee Bauteile GmbH gegründet, um auch noch mehr externe Aufträge unabhängiger von der Marke Alno zu erhalten.

Werke vermietet

Die innerbetrieblichen Restrukturierungsmaßnahmen, sprich die Konzentration der Produktion, ist nach Angaben des Geschäftsführers weit gediehen, und teilweise arbeitet die 300-köpfige Belegschaft im Zwei-Schicht-Betrieb. Um die Möbelherstellung möglichst flexibel zu gestalten, wurde die sogar die bekannte Elektrohängebahn abgebaut. Zusätzlich hat man bislang separate Bereiche wie Glas und Keramik in die Produktionsabläufe integriert, was Transportwege erspart. Besonders zeigt sich die interne Optimierung in den dadurch freien Produktionsflächen, die der Vermietung zur Verfügung stehen. So konnte das Werk 2 bereits an externe Betriebe vermietet werden und auch für das fast leer geräumte Werk 4, in dem 9000 Quadratmeter zur Verfügung stehen, werden nun Mieter gesucht. Verkauft wurde ein Teil der Parkplatzfläche und im Ausstellungsgebäude konnten noch einige Büros vermietet werden, wobei auch hier noch freie Flächen zur Vermietung vakant sind.

Kosten werden optimiert

Einen klaren Kurs fährt das Unternehmen bei der Wertigkeit der Küchen. „Wir produzieren nicht für den Niedrigpreissektor und zeigen dies auch auf der MOW in unserer Ausstellung. Die Wertigkeit der Marke soll sich auch in den Produkten widerspiegeln“, ergänzt Kresser. Die Neue Alno GmbH setzt auf den direkten Kontakt mit Händlern und nicht auf die großen Einkaufsverbände. So konnten schon hunderte Verträge abgeschlossen werden. „Die hervorragende Qualität macht den Standort Pfullendorf aus“, sagt Kresser und die Tatsache, dass die Marke Alno im Markt sehr stark sei. Zum Bekenntnis zu Pfullendorf zählt auch, dass die Neue Alno GmbH ihren Unternehmenssitz offiziell von München in die Linzgaustadt verlagert hat.

„Wir haben ausreichend Geld“

Der Prozess der Kostenoptimierung geht weiter. Durch viele Einzelmaßnahmen ist es gelungen, den Stromverbrauch um 25 Prozent zu verringern, und nun will man bei der Wärmeversorgung nach Einsparpotenzialen suchen. „Wir haben ausreichend Geld“, antwortet er auf die Frage, wie es mit der Finanzausstattung des britischen Finanzinvestors RiverRock aussieht, der Anfang 2018 die Neue Alno GmbH gegründet hat. Ende dieses Jahres will die GmbH auf „eigenen Beinen stehen“, ergänzt Kresser und deshalb kämpfe man erfolgreich und unvermindert um Marktanteile.