Karlheinz Fahlbusch

Die Fuchshalde ist ein beliebtes Gebiet, um einen schönen Spaziergang zu machen. Und wer am Waldbad vorbei den Waldweg entlang läuft, der wird bald auf etwas stoßen, was viele Pfullendorfer so gar nicht im Gedächtnis haben: Ein Sportzentrum, das für eine Kleinstadt enorme Ausmaße hat. Freibad, Tennis und mehrere Trainingsplätze für die Fußballer würde man dort kaum vermuten.

Die aktuelle Mannschaft des SCP: Hintere Reihe von links: Levent Petruv, Borislav Kukic, Amadou Marena, Jonas Lang, Jonas Keller, Lukas ...
Die aktuelle Mannschaft des SCP: Hintere Reihe von links: Levent Petruv, Borislav Kukic, Amadou Marena, Jonas Lang, Jonas Keller, Lukas Stützle, Samuel Fischer, Robin Rauser, Michael Beck. Mittlere Reihe von links: Robert Hermanutz (Sportlicher Leiter), Eugen Schmidt (Athletik-Trainer), Andreas Riedmüller (Teammanager), Jan-Peter Brehm (Physiotherapeut), Hakan Karaosman (Co-Trainer), Silvio Seminara (Betreuer), Rodrigo Silva Fernandes, Joshua Menger, Felix Waldraff, Stefan Zimmermann, Sandro Caltabiano, Heiko Behr, Achim Krug (Betreuer), Stefan Lösch (Geschäftsführer), Jose Vadakkekara (Co-Trainer/Videoanalyst), Stefan Nunne (Betreuer), Josef Hatzing (Co-Trainer/Torspieler-Trainer), Adnan Sijaric (Cheftrainer). Vordere Reihe von links: Faruk Gül, Stefan Gavranovic, Alessandro Sautter, Ronny Klockner, Sebastian Willibald, Serdar Yazici, Chimamkpa Samuel Peter, Luca Gruler, Frank Stark. | Bild: Felix Stöldt

Stadion für bis zu 10 000 Menschen

Vor einigen Jahrzehnten war hier nur das Waldbad zu finden. In den 60ern gab es auch einen Minigolfplatz, auf dem sogar Kreismeisterschaften ausgetragen wurden. Der ist verschwunden. Gleich hinter dem Freibad kommt heutzutage die Geberit-Arena. Ein Stadion, das bis zu 10 000 Menschen Platz bietet. 432 Sitzplätze gibt es auf der überdachten Haupttribüne. Sie wurde am 8. Juli 1977 eingeweiht. Zuvor hatten 95 Freiwillige nahe 10 000 Arbeitsstunden abgeleistet, damit das Werk gelingen konnte.

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Dem damaligen SCP-Vorsitzenden war es bestimmt ganz warm ums Fußballherz, als der Schiedsrichter im Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten das Spiel der Einheimischen gegen den damaligen Bundesligawiederaufsteiger 1860 München anpfiff. Die Löwen aus München durften dann auch gleich die neuen Umkleidekabinen benutzen. Auch eine Stadiongaststätte und ein VIP-Zelt gab es damals schon. Und viele junge Kicker, die heiß waren auf den Aufstieg. Der wurde in den Folgejahren dann auch geschafft. Bis in die Regionalliga schafften es die Linzgauer – und auch wieder abwärts.

Eugen Fischer, heute 72 Jahre alt, war von 1969 bis 1974 aktiver Spieler beim SCP und konnte auch als einer der ersten Kicker eine ...
Eugen Fischer, heute 72 Jahre alt, war von 1969 bis 1974 aktiver Spieler beim SCP und konnte auch als einer der ersten Kicker eine Trainerlizenz vorweisen. | Bild: Fahlbusch, Karlheinz

Eugen Fischer erinnert sich an die 70er Jahre im Fußballclub

Einer, der sich noch gut an die 70er Jahre im Fußballclub erinnert, ist Eugen Fischer. Der heute 72 Jahre alte Torwart war von 1969 bis 1974 aktiver Spieler beim SCP und konnte auch als einer der ersten Kicker eine Trainerlizenz vorweisen. Geld gab es damals auch schon, wenn die Mannschaft ein Spiel gewonnen hatte. Aber nur, wenn sie Tabellenführer war. 25 Mark beim Auswärtsspiel und 15 Euro beim Heimspiel seien da drin gewesen, sagt Fischer schmunzelnd. Aber schon damals gab es die Torwarthandschuhe vom Verein. Was wohl immer im Kader als Ziel angestrebt wurde, das war der Aufstieg. „Das komplette Konzept war auf den Aufstieg in die 1. Amateurliga ausgerichtet“, sagt der ehemalige Keeper, der heutzutage „nur zum Spaß“ beim Eishockey im Kasten steht. 1980 stieg der SC dann in die Oberliga auf und schaffte es sogar in die Regionalliga Süd. Am 10. September 2006 konnte man den wohl größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern, als der SC Pfullendorf in der ersten Runde des DFB-Pokals den Bundesligisten Arminia Bielefeld mit 2:1 besiegte. Fischer erinnert sich an viele tolle Spiele, vor allem aber an die Kameradschaft. „Die stimmte einfach. Es fuhren sogar mal alle Spieler gemeinsam in Urlaub.“

Tennis wird im Tiefental noch immer gespielt. Die Sand- und Hartplätze erfreuen sich bei den Sportlern großer Beliebtheit.
Tennis wird im Tiefental noch immer gespielt. Die Sand- und Hartplätze erfreuen sich bei den Sportlern großer Beliebtheit. | Bild: privat

Imposante Anlage in Eigenleistung erstellt

Fast schon eine Selbsthilfegruppe ist der Tennisclub. Denn der hat seine imposante Anlage in Eigenleistung erstellt. Der 1960 gegründete Club konnte sich über mangelndes Interesse nicht beklagen und so kam schnell das Problem auf, dass es viele Spieler, aber zu wenig Plätze gab. Die Anlage wurde dann im Laufe der Jahre immer wieder erweitert und gilt als eine der schönsten in der Region. Dazu kamen dann auch viele sportliche Erfolge.

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Auch das heutige Clubheim stand nicht immer so da. Im Jahr 1973 übernahm Arthur Nothdurft, der auch den Sportclub unterstützte, die Vereinsführung, nachdem er dreizehn Jahre Schriftführer war. Am 22. Juni 1976 wurde dann der Bau eines Clubheims in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen. Spatenstich zu diesem Vorhaben war am 19. September 1976. Die Einweihung des Clubheims erfolgte am 3. Mai 1978. Die Mitglieder brachten enorm viel Arbeitskraft ein, denn sonst wäre das große Vorhaben nicht zu finanzieren gewesen. Heute verfügt man über acht Sandplätze und zwei Hartplätze, die alle bestens und stark frequentiert sind.

Durch die ausgezeichnete Jugendarbeit muss der Tennisclub auch nicht um seinen Bestand bangen.
Durch die ausgezeichnete Jugendarbeit muss der Tennisclub auch nicht um seinen Bestand bangen. | Bild: Fahlbusch, Karlheinz

Zwei Vereine als gute Nachbarn

  • In einigen Wochen soll das 100-jährige Bestehen des Sportclubs Pfullendorf gefeiert werden. Gegründet wurde der SCP im Jahr 1919 als „Rasensportabteilung“ des Turnvereins. 1921 wurde man dann selbständig. 1945 bis 1946 nannte der Verein sich SV Pfullendorf. Am 21. September 1946 gab es eine Wiedergründung als FC und seit 1950 blieb es dann beim SC.
  • Beim Tennisclub war Willi Rist der Initiator und auch der erste Vorsitzende des Tennisclubs Pfullendorf, der am 26. April 1960 gegründet wurde. Nach und nach wurde die Tennisanlage im Tiefental erstellt. Von den rund 300 Mitgliedern sind etwa 60 Kinder und Jugendliche. Sieben Erwachsenenmannschaften und sechs Kinder- und Jugendteams spielen in der Runde des Württembergischen Tennisbundes. Dazu gibt es noch Hobbyteams. (kf)