Pfullendorf Gäste und Aussteller haben am Wochenende dem Schmuddelwetter beim Mittelaltermarkt in Pfullendorf getrotzt. Mehrere hundert Besucher kamen trotz des verregneten Wochenendes in den Stadtgarten. Akrobaten, Gaukler und Musiker, nebst vielen Händlern, boten ihre Dienste und Waren feil.
Lob an die Pfullendorfer
„Dafür, dass das Wetter so ist wie es ist, können wir zufrieden sein, aber natürlich reicht es nicht, um die Kosten zu decken“, erklärte der Veranstalter Roland Turba. Er zollte aber allen Respekt vor denen, die trotzdem gekommen sind. „Es herrscht keine schlechte Atmosphäre hier und es gibt keinen, der sauer ist.“ „Die Pfullendorfer sind ganz große klasse und wir wollen wiederkommen“, beendete er sein Resümee.

Viele Verkaufsstände
Und wer trotz der vielen Regenfälle den Weg in den Pfullendorfer Stadtgarten gefunden hatte, tauchte direkt in ein anderes Zeitalter ein. Davon zeugte schon der Anblick der Besucher. Rund die Hälfte aller Gäste hatte sich dem Mittelalter gemäß gekleidet. Und der gesamte Stadtgarten hatte sich in ein mittelalterliches Dorf verwandelt. Das galt ebenso für die vielen Verkaufsstände. Da gab es nicht einfach einen Bierstand, sondern die Hopfengetränke wurden nur in der „Taverne zum vollen Krug“ ausgeschenkt. Teigwaren-Gerichte erhielt man beim „Nudel-Ritter“ und das Eis beim „Eiskönig“.

Mit Liebe zum Detail
Und die Betreiber zeigten zudem viel Liebe zu Details. Jeder Stand enthüllte sich als mittelalterliches Bauwerk und die angebrachten Preislisten waren nicht mit Euro versehen, sondern die Einheit lautete auf Taler. Wurde irgendwo ein Foto geschossen, achteten die Akteure genau darauf, dass im Bild keine Packung Zigaretten oder gar ein Handy auftauchte. Aus mehreren Schornsteinen stieg Rauch auf und die vielseitigen Düfte zeugten von einem ungewöhnlichen aber zeitgemäßen Angebot.
Musiker und Gaukler
Auf der Tribüne zeigten sich im festen Rhythmus Musiker und Gaukler. Da präsentierte sich Gaukler Fabio mit seinen Kunststücken und band auch bei jeder Darstellung ein Kind aus den Besucherreihen mit ein. Zur Belohnung gab es auch jedes Mal ein kleines süßes Geschenk. Aus der gleichen Gilde stammten „Fagus und Faxinus“. Auch sie zelebrierten mit einem der Gäste ihre Jonglier-Kunststücke mit Messern und Kegeln. Das Duo „Obskurum“ dagegen ließ mit Trommel und Dudelsack ein Potpourri aus dem 13. Jahrhundert erklingen. Und da durfte auch kein Besucher an der Bühne vorbeilaufen, ohne dass er mit witzigen Sprüchen eingedeckt wurde.

Gang durch die Händlerpassagen
Gleich nebenan war noch ein Kinderkarussell aufgebaut. Aber nicht schrill und bunt, sondern die Sitzkabinen waren mittelalterlichen Körben nachempfunden, in denen die Todgeweihten ihre letzten Stunden verbrachten. Ein Erlebnis war auch ein Gang durch die Händlerpassagen und die Zeltstadt, die ihren Platz unter den Bäumen in der Parkanlage gefunden haben. Da wurde mittelalterliche Ausrüstung in jeder erdenklichen Ausführung, ob Kleidung, Helme oder Schwerter angeboten.
Garen am offenen Feuer
Gleich beim nächsten Stand galt es, die entsprechenden Schmuckstücke zu erwerben oder man investierte sein Geld in eine Vielzahl von alkoholischen Getränken. Auch mehrere Handwerkskünste konnten bewundert und deren Produkte auch erworben werden. Eine kleine Zeltstadt für Ritter, Sippen oder wilde Horden zeugte vom Leben in der damaligen Zeit. Da garte an offenen Feuer so mancher kulinarischer Leckerbissen. Wer wollte, durfte sich selbst beim altertümlichen Treiben betätigen. Da zählte das Werfen mit Speeren oder Streitäxten genauso dazu wie das Üben mit Pfeil und Bogen.