Auch im Jahr des 800. Stadtjubiläums begehrten die Narren die Rathausgewalt. Bürgermeister Thomas Kugler wollte es schier nicht glauben. In Frack und Zylinder gewandet, versuchte der Rathauschef, die Narrenschar von ihrem Tun abzuhalten, denn ihre Herrschaft würde Rabatz und Radau bringen, während die Stadtverwaltung ruhig und besonnen zum Wohl der Bürger arbeite. Schier anmaßend formulierte Stegstreckerchef Andreas Narr seinen Anspruch: „Ich, der Narr, werde Regent.“

Nach tollen Rathaussturmspektakel auf dem Marktplatz gab es noch eine fröhliche Polonaise aller Beteiligten.
Nach tollen Rathaussturmspektakel auf dem Marktplatz gab es noch eine fröhliche Polonaise aller Beteiligten. | Bild: Volk, Siegfried

Bürgermeister frotzelt über „lahmen Haufen“

Die Verwaltungscrew zierte als glänzend verpackte Geburtstagsgaben die Bühne, um eine große Sause für das Jubiläum zu feiern, was ein „lahmer Haufen wie die Narren nicht könne“, frotzelte der Bürgermeister. „In einer Woche bauen wir die Stadt um“, wies Narr auf die grandiose Orgnisationsleistung beim VSAN-Treffen hin und nannte Details der närrischen Umbaupläne: „In jedem Stock wird Party gefeiert.“

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Und für den Biernachschub von „unten nach oben“ werde der Aufzug genutzt, dann erfülle dieser seinen Zweck. Der Aufzug sei extra für die Narren da, damit sie barrierefrei und unfallsicher künftig den Rathaussturm gestalten könnten, erwiderte der Amtsinhaber, der seine Macht partout nicht an „Dilettanten“ abgeben wollte.

Den Ochseneinspannwettbewerb der Schulen gewann die Mannschaft der Sechslindenschule vor der Realschule, der Kasimir-Walchner-Schule und ...
Den Ochseneinspannwettbewerb der Schulen gewann die Mannschaft der Sechslindenschule vor der Realschule, der Kasimir-Walchner-Schule und dem Staufer-Gymnasium. | Bild: Volk, Siegfried

Sackhüpfwettbewerb entscheidet über Schlüsselgewalt

Letztlich sollte ein Sackhüpfwettbewerb entscheiden, wer bis Aschermittwoch die Schlüsselgewalt im Rathaus hat. Je fünf Rathausgeschenkmitarbeiter und Stegstrecker schlüpften in den Sack und hüpften um die Wette. Während Rathauschef Kugler ein „Unentschieden“ sah, ohne Videobeweis versteht sich, beanspruchten die Narren den Sieg für sich. Eine Geburtstagstorte war als Pinata aufgehängt, der Narrenchef malträtierte sie mit dem Stock, bis der Rathausschlüssel schließlich auf dem Boden lag. Am Ochseneinspannwettbewerb der Schulen beteiligten sich erstmals fünf Teams, wobei die Besucherzahl rückläufig war. Den Wanderpokal und 111 Euro für die Klassenkasse erhielt das Siegerteam der Sechslindenschule vor Realschule, Kasimir-Walchner-Schule und Staufer-Gymnasium.

Schüler beim Ochseneinspannwettbewerb Video: Julia Lutz