Alles auf Anfang – oder doch nicht? Am kommenden Montag, 29. Juni, dürfen die Grundschulen den Regelbetrieb wieder aufnehmen. Hintergrund ist eine vom Land angeordnete Studie, die zu dem Ergebnis kam, dass Kinder im Alter bis zu zehn Jahren einen sehr viel geringeren Anteil am Pandemie-Geschehen haben, als ursprünglich angenommen. Auf dieser Grundlage sei eine umfassende Öffnung der Grundschulen verantwortbar. Doch wie viel hat der „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ mit dem gewohnten Schulalltag der Kinder gemeinsam? Der SÜDKURIER hat sich an den Pfullendorfer Grundschulen umgehört.
Grundschule am Härle und Löwenschule: Bislang fand in der Grundschule am Härle die Notbetreuung statt – auch für die Mädchen und Jungen der Löwenschule. „Da die Notbetreuung nun komplett entfällt, können auch unsere Klassen vom Löwen wieder an diesen zurückkehren“, berichtet Rektorin Jenny Schmid. Wie die Rektorin erläutert, werde die erweiterte Ganztagesbetreuung wieder ihren Betrieb in gewohnter Form aufnehmen. Die Betreuung im Rahmen der „verlässlichen Grundschule„ wird in beschränkter Form weitergeführt. Die Kinder können von 7.15 Uhr bis 15.30 Uhr unterrichtet und betreut werden. Das gilt für die Härle- und die Löwenschule. Auch die Mensa öffnet wieder für die Kinder, die in der Schule betreut werden.
Unterrichtsbeginn und Pausen sind gestaffelt
Der Unterrichtsbeginn ist für die Schüler der Klassen 1 und 2 um 8.30 Uhr; für die Dritt- und Viertklässler um 7.45 Uhr. „Es ist wichtig, dass die Kinder möglichst pünktlich erscheinen. Die Eltern sollen sie nicht früher schicken. Außerdem muss das Ankommen in der Schule mit Mund-Nasen-Bedeckung erfolgen“, schildert Jenny Schmid. Die Bewegungspause auf dem Hof wird gestaffelt stattfinden. Und auch das Schulende ist nicht für alle beim gleichen Gongschlag, sondern in Staffeln ab 12.04 Uhr. Die Schule bittet Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto abholen, darum, den Norma-Parkplatz als Treffpunkt zu vereinbaren. „Die Busse fahren zu den gewohnten Zeiten. Des Weiteren wird auch die Linie 7567 mit Abfahrt um 8.13 Uhr Alno weiterhin an der Grundschule im Härle halten“, informiert die Schule die Eltern. Sport darf derzeit nicht unterrichtet werden. „Da uns die Bewegung unserer Schüler jedoch wichtig ist, haben wir für jede Klasse zwei Bewegungszeiten pro Woche an der frischen Luft geplant“, betont Jenny Schmid.

Die Rektorin freut sich über das engagierte Lehrerkollegium. „Wir sind super aufgestellt. Unter unseren 25 Lehrern gibt es nur einen Ausfall“, schildert sie. Kinder, die zu einer Risikogruppe gehören oder in deren Haushalt Eltern oder Geschwister leben, die zur Risikogruppe gehören, sind nicht schulpflichtig. „Bei uns sind es drei Schüler, die aus diesem Grund nicht zum Präsenzunterricht kommen“, sagt die Schulleiterin. Sie werden weiterhin mit Unterrichtsmaterialien versorgt.
Sechslindenschule: Auch die beiden ersten Klassen, die zweite, dritte und vierte Klasse der Sechslindenschule werden im Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen unterrichtet. „Wir mussten in den vergangenen Tagen noch viel Organisatorisches regeln“, berichtet Rektorin Ursula Matt-Pfeifer. „Nichts desto trotz sind wir alle froh, dass wieder alle Grundschüler kommen können“, ergänzt die Schulleiterin. Allerdings hänge natürlich weiterhin die Tatsache, dass die Corona-Pandemie noch nicht überstanden ist, wie ein Damoklesschwert über der Schule. Stundenpläne erhalten die Kinder an diesem Tag direkt in der Schule. Auch hier kommen die Schüler zu versetzten Zeiten in die Schule. Es gibt darüber hinaus Vorgaben, wie die Sechslindenschule betreten und verlassen werden soll, etwa durch die Aula oder durch den Hintereingang gegenüber des Gymnasiums.
„Alle Schüler, Lehrer und Mitarbeiter tragen in der Schule und auf dem Schulhof einen Mund-Nasen-Schutz, der selbst mitgebracht werden sollte. Wenn kein eigener vorhanden ist, können wir einen bereitstellen“, erläutert Matt-Pfeifer. Wenn die Schüler am Platz sitzen und sich nicht im Raum bewegen, kann der Mundschutz abgenommen werden. Vesper müssen die Mädchen und Jungen selbst mitbringen. „Es wird kein Bäcker in die Schule kommen und auch die Mensa ist nicht geöffnet“, betont die Schulleiterin.
Für das neue Schuljahr fehlen noch konkrete Regeln
Unterrichtet werden – wie an allen Grundschulen – die Fächer Deutsch, Mathe und Sachunterricht. Sport und Musik wird dieses Schuljahr nicht mehr unterrichtet – eine Vorgabe des Kultusministeriums. Dieses hat ebenfalls entschieden, dass die Schüler bis zu den Sommerferien keine schriftlichen Leistungsfeststellungen, also Klassenarbeiten und Prüfungen, ablegen müssen. „Bezüglich des kommenden Schuljahrs 2020/2021 hat uns das Schulamt mitgeteilt, dass noch auf konkrete Regeln vom Ministerium gewartet werden soll“, erläutert Ursula Matt-Pfeifer abschließend.
Neue Regeln
- Unterrichtet werden Deutsch, Mathe und Sachkunde. Sport und Musik entfallen.
- Bis zum Ende des Schuljahres gibt es keine schriftliche Leistungsfeststellung mehr.
- Die Kinder haben täglich Präsenzunterricht, Beginn und Pausen erfolgen zeitversetzt.
- Klassen sollen nicht durchmischt werden.
- Die bisherige Notbetreuung entfällt.