Eine zünftige Seniorenfasnet mit närrischem Programm und Musik feierte die Gruppe „Senioren 60+“ am Mittwoch im Landgasthof zum Löwen in Rast. Die Gäste aus der Großgemeinde Sauldorf hatten sich närrisch herausgeputzt und der Gastraum war brechend voll. Reiner Hipp eröffnete den bunten Nachmittag mit dem Durbestecherlied und schickte sogleich „Die Hände zum Himmel“ zum Mitsingen hinterher. Leonhard Stadler führte durch das Programm. Endlich könne wieder eine Seniorenfasnet gefeiert werden, das Motto der vergangenen zwei Jahre habe „ungeimpft, genesen und getestet“ gelautet. Er freute sich über den Besuch des SÜDKURIER und so ein liebevoll gestaltetes Platzschildchen gab es für die SÜDKURIER-Mitarbeiterin in ihrer 15-jährigen Journalistenlaufbahn noch nie. Die Seniorenfasnet in Rast interessiere die Leit‘ sicher mehr, als das, was in Markdorf, Meersburg und Hagnau passiert, behauptete Leonhard Stadler mit Blick in die tägliche SÜDKURIER-Ausgabe.

Im Programm geht es Schlag auf Schlag

„Meichelböcks Zenta“ (Ute Hotz-Straub) vertrieb sich die Wartezeit in der modernen Kunstausstellung und sah dort so manchen ...
„Meichelböcks Zenta“ (Ute Hotz-Straub) vertrieb sich die Wartezeit in der modernen Kunstausstellung und sah dort so manchen Schmarrn. | Bild: Sandra Häusler

Direkt von da‘ Alb ra‘ kam „Meichelböcks Zenta“ (Ute Hotz-Straub). Die Wartezeit auf eine Prothesenreparatur in Sigmaringen überbrückte sie in der modernen Kunstausstellung und entdeckte dort so „manchen Schmarrn“. Das silberne Hirschgeweih mit Zahnprothese sollte statt dem langweiligen Titel „Waidmannsheil“ vielmehr den Titel „Die Brücke am G‘weih“ tragen, monierte sie. Zu Irritationen in der Weihnachtszeit führte das Weihnachtsangebot einer Brauerei, wie Sieglinde und Herbert Wiedenbach, Werner Brutscher in einem lustigen Sketch darstellten. Nach dem Fasnets-Schunkelwalzer „D‘ Fasnet isch wieder im Löwa‘“ schipperte die närrische Gesellschaft mit der „Fischerin vom Bodensee“ übers Schwäbische Meer.

Hauptsache ein Hund

Leonhard Stadler und „sei Hundele Mäxle“.
Leonhard Stadler und „sei Hundele Mäxle“. | Bild: Sandra Häusler

Angelehnt an das Lied von Fastnachtsurgestein Karl Dipfele sang Leonhard Stadler davon, dass er keinen Luxus, keine Millionen, kein Auto und keine Villa und kein Sex mehr brauche, er habe etwas viel Wertvolleres: „I han a Hundele“ und mit diesem „Freund fürs Leben“ führe er ein zufriedenes Leben.

Eine zweistimmige Trompeteneinlage gaben (von links) Reiner Kuri und Peter Maucher.
Eine zweistimmige Trompeteneinlage gaben (von links) Reiner Kuri und Peter Maucher. | Bild: Sandra Häusler

Mit einer zweistimmigen Trompeteneinlage überraschten Peter Maucher und Reiner Kuri die Gäste, spielten zum „Prosit“ auf und gossen danach ein musikalisches Glas Chiantiwein ein.

Aneinander vorbeigeredet

Für jeden Gast hatte die Quizkandidatin und Rollenverteilerin am Theater (Monika Längle) zwei Blättchen Toilettenpapier dabei und ...
Für jeden Gast hatte die Quizkandidatin und Rollenverteilerin am Theater (Monika Längle) zwei Blättchen Toilettenpapier dabei und übergab die Rolle an Rupert Häuptle (rechts). | Bild: Sandra Häusler

Damit die närrische Gesellschaft nicht „do sitzt und einschläft“, testete Moderator Leonhard Stadler sie mit einem „Wissenstest“. Günter Jahr (Martin Längle) von RTL hatte mit der begriffsstutzigen Quizkandidatin aus Pfullendorf (Monika Längle), einer Rollenverteilerin am Theater, liebe Müh. Herrlich skurril redeten der Quizmaster und seine Kandidatin zur Freude der Gäste aneinander vorbei.

Eine nicht alltägliche Gerichtsverhandlung stellten Helga und Reiner Hipp dar.
Eine nicht alltägliche Gerichtsverhandlung stellten Helga und Reiner Hipp dar. | Bild: Sandra Häusler

Danach stand eine nicht alltägliche Gerichtsverhandlung auf dem Programm. Der, wegen Verführung eines Mädchens Angeklagte (Reiner Hipp) „sang“ dabei wortwörtlich und beantwortete die Fragen der Richterin (Helga Hipp) ausschließlich mit Volksliedern, Schlagern, und Kinderliedern. Peter Maucher schickte ein Fasnachtsmedley hinterher und beim bekannten Lied „Das kommt vom Rudern“ stimmte das Publikum sangesfreudig mit ein.

Lenni hat alles im Blick

Als Lenni, die Giraffe, hat Leonhard Stadler den Überblick über das Ortsgeschehen.
Als Lenni, die Giraffe, hat Leonhard Stadler den Überblick über das Ortsgeschehen. | Bild: Sandra Häusler

Als Lenni, die Giraffe, betrachtete (Leonhard Stadler) die Welt von oben. Von seiner hohen Warte aus hatte er den Überblick, wer sich jüngst „zum Affen machte“. Beispielsweise ziehe der Schultes im Kampf gegen den Biber den Kürzeren und habe das Jahr des Bibers ausgerufen. Seither schlafe der Bürgermeister nur noch in Biberbettwäsche und Dächer im Bebauungsgebiet dürfen nur noch mit Biberschwanz-Dachziegeln gedeckt werden. Das Rathaus heiße nun offiziell Biberbau und den Antrag zur Umbenennung von Sauldorf zu Biberach habe dieser auch schon gestellt. Ferner meinte die Giraffe, dass, statt das Gemeindehaus in Rast zur Finanzierung des Dorfgemeinschaftshauses zu verkaufen, dies in ein „Freudenhaus“ umfunktioniert werden soll und der Gemeinde einen Haufen Vergnügungssteuer bringe.

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Die Senioren waren einhellig der Meinung: „Die Seniorenfasnet ist einfach spitze“. Nach einer rasanten Bobfahrt fuhr der närrische Nachmittag ins Ziel ein. Jeder Akteur freute sich über einen gebackenen „Durben“ als Dankeschön.