Sandra Häusler

„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind aufzuziehen“, sagt ein afrikanisches Sprichwort. Ebenso könnte dieser Spruch auch für ein neues Dorfgemeinschaftshaus gelten, das in Rast zum Veranstaltungsort, Dorfmittelpunkt, Treffpunkt der Bürger und Heimat der Vereine werden soll. Hier ist jeder willkommen, der sich einbringen möchte, als Mitglied im Förderverein Dorfgemeinschaft Rast, mit Maschinen-, Geld- oder Materialspenden oder indem er beim Bau tatkräftig mit anpackt.

Neubau entsteht bei Auental-Schule und Sporthalle

125 Interessierte informierten sich bei einer Veranstaltung des Fördervereins Dorfgemeinschaft Rast über die Planungen für das zukünftige Bürgerhaus. Es soll in unmittelbarer Nähe zu Auental-Schule und Sporthalle entstehen. Christian Walter, Bautechniker und kommunaler Liegenschaftsverwalter der Gemeinde Sauldorf, hatte in Abstimmung mit dem Vorstand des Fördervereins und den Vereinen zwei Planungsvarianten ausgearbeitet.

Pultdach kann mit Fotovoltaikanlage bestückt werden

Vorsitzender Markus Derksen stellte die beiden Varianten vor. Er sagte, im Gebäude selbst werde es keine fest installierte Musikanlage geben. Dafür seien die Veranstalter selbst verantwortlich. Das Gebäude ist mit einem Pultdach nach Süden hin ausgerichtet, wodurch die Option besteht, das Dach mit einer Fotovoltaikanlage zu bestücken. Christian Walter hatte errechnet, dass ein Materialkostenzuschuss der Gemeinde über 200 000 Euro ausreichen müsste, das Projekt zu realisieren, wenn die Vereine und die Bürger selbst Eigenleistungen bringen.

Kerstin Singler (rechts) erläutert den Interessierten bei der Informationsveranstaltung des Fördervereins die Planungen für das neue ...
Kerstin Singler (rechts) erläutert den Interessierten bei der Informationsveranstaltung des Fördervereins die Planungen für das neue Dorfgemeinschaftshaus. | Bild: Sandra Häusler

Regierungspräsidium macht Hoffnung auf Bezuschussung

Ein Antrag auf Mittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) werde gerade gestellt, erklärte Walter. Bürgermeister Wolfgang Sigrist hatte am 8. September zusammen mit Christian Walter das Gesamtprojekt mit den drei geplanten Dorfgemeinschaftshäusern in den Ortsteilen Wasser, Rast und Boll beim Regierungspräsidium in Tübingen vorgestellt. Wolfgang Sigrist erklärte: „Man hat uns Hoffnung gemacht, dass eine gewisse Bezuschussung möglich ist.“ Baubeginn soll im Frühjahr sein, „wenn hoffentlich die ELR-Anträge positiv beschieden sind“, sagte Walter. Ein Bauende ist noch nicht festgelegt.

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Separate Pläne für Umgestaltung der Zufahrt zur Schule

Für die Umgestaltung der Zufahrt zur Schule mit Buswendeplatte und Buswartehäuschen gebe es bereits eine Zusage für einen Zuschuss. Diese separate Baumaßnahme wird über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz durch das Regierungspräsidium Tübingen mit rund 150 000 Euro gefördert. Die Arbeiten werden bald ausgeschrieben.

Bürger bringen 30 Vorschläge und Ideen

Bei der Infoveranstaltung gaben die Besucher 30 Anregungen, Ideen und Vorschläge an den Förderverein Dorfgemeinschaftshaus. Dazu zählten die Überdachung des Eingangsbereichs und die Ausrichtung des Heizungskonzepts auf eine mögliche Installation einer Fotovoltaikanlage.

Auch Vorsitzender Gregor König (links) war mit den Besuchern im Gespräch, die 30 Vorschläge und Ideen einbrachten.
Auch Vorsitzender Gregor König (links) war mit den Besuchern im Gespräch, die 30 Vorschläge und Ideen einbrachten. | Bild: Sandra Häusler

Parkplatzsituation ein häufiges Thema

Vielfach wurde auch die Parksituation angesprochen. Neben den vorhandenen Parkplätzen an der Halle werden an der Zufahrt vier neue Parkplätze geschaffen und auch auf dem Dorfplatz bestehen Parkmöglichkeiten. Der Dorfplatz soll gut einsehbar sein und die Möglichkeit bieten, einen Herbst- oder Weihnachtsmarkt zu veranstalten. Dazu wird er mit der entsprechenden Infrastruktur versehen, wie Strom- und Wasseranschlüssen. Der vorhandene Brunnen soll in den Platz integriert werden.

Vorstand holt im Vorfeld Meinung der Anwohner ein

Der Vorstand des Fördervereins hatt im Zuge der Planungen alle Anlieger des künftigen Dorfgemeinschaftshauses besucht und deren Meinung eingeholt. Anwohner Michael Renz erklärt, er habe aufgrund der Anordnung der Räumlichkeiten keine Angst vor einer Lärmbelästigung. Auch die jungen Raster, wie Leon Stadler (17 Jahre) und Jonas Weidele (18 Jahre), stehen hinter dem Projekt und wollen mit anpacken. Leon Stadler begründet: „Es ist ein wichtiges Projekt, auf die Zukunft gesehen, weil es die Dorfgemeinschaft prägt und näher zusammenbringt.“