Im sechsten Jahr setzt die Sozialpädagogin Tina Kiene an der Auentalschule Sauldorf die Schulsozialarbeit im Rahmen einer 50-Prozentstelle um. Während der jüngsten Sitzung des Sauldorfer Gemeinderats stellte sie dem Gemeinderat und knapp 30 Zuhörern ihren Tätigkeitsbericht über die Arbeit der Schulsozialarbeit in den zurückliegenden beiden Jahren vor. „Es ist so, dass Schulsozialarbeit absolut von der Beziehungsarbeit lebt“, unterstrich die Sozialpädagogin mehrfach. Schulsozialarbeit sei bunt, vielfältig, abwechslungsreich, brauche viel Eigeninitiative.

17 Einzelfallhilfen und 85 Elterngespräche

Knapp 100 Grundschüler besuchen die Auentalschule. Die Schulsozialarbeiterin ist vorwiegend dienstags, mittwochs und donnerstags an der Schule präsent, sowie an Zusatzveranstaltungen, Einschulungsfeiern und Elternabenden. Ein Aufgabenschwerpunkt der Schulsozialarbeit ist die Einzelfallhilfe und Beratung der Schüler, Eltern und Lehrkräfte. Die Beratungen umfassen 35 Prozent der Arbeit der Schulsozialarbeit. Ergänzt wurden sie durch die „Zwischen Tür und Angel- Gespräche“. Zwischen September 2020 und August 2022 fanden insgesamt 17 Einzelfallhilfen und 85 Elterngespräche statt, schilderte Kiene. Ein Großteil der Projektarbeit ist präventiv. Die Intervention liege bei einem geringeren Teil. Das zeige, dass die präventive Arbeit Nutzen hat. Die Kooperation mit dem Kindergarten wurde ausgebaut, Einführungstage mit den Erstklässlern ins Leben gerufen, um den Schülern ein sanftes Ankommen und das Einklinken in den Schulalltag zu ermöglichen.

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Die 32-Jährige ließ die Räte sehr kurzweilig und anschaulich mit Bildern, per Film und sogar musikalisch an den besonderen Projekten teilhaben, wie dem Sing-Projekt von drei Viertklässlern, die während der Homeschooling-Phase einen eigenen Song geschrieben haben. Fritz Wäldin von „101 Schulen“ erarbeitete mit den Kindern und in Kooperation mit den Lehrkräften und der Schulsozialarbeit, wie ein eigener Film gedreht, geschnitten und bearbeitet werden kann.

Glücksmomente ins Bewusstsein geholt

„Mit allem muss man rechnen, auch mit dem Schönen“, wiesen die Glücksbeauftragten Tina Kiene und Teresa Schau auf das ...
„Mit allem muss man rechnen, auch mit dem Schönen“, wiesen die Glücksbeauftragten Tina Kiene und Teresa Schau auf das Glücksprojekt in Meßkirch und Sauldorf hin. | Bild: Sandra Häusler

Außerdem kam das „Glücksprojekt“ in Kooperation mit der Stadt Meßkirch nach Sauldorf und Meßkirch. Dieses rief die kleinen Glücksmomente ins Bewusstsein und fand weitaus mehr Anklang als erhofft. Auch in der Schule beschäftigten sich über den Projektzeitraum Schüler, Schulsozialarbeit und Lehrkräfte sich auf vielfältige Weise mit dem „Glück“.

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Zum Bereich der Gruppenarbeit gehört die Ausbildung der Streitschlichter, bei der Viertklässler im Rahmen eines Ausbildungsprogrammes zu Streitschlichten bzw. Mediatoren ausgebildet werden. Im Bereich der offenen Angebote gibt es seit dem Schuljahr 2020 die „Offene Halle“ und „Offene Pause“. Bei der Offenen Halle entscheiden die Schüler, ob sie diese draußen oder in der Turnhalle verbringen wollen. Dort können sie sich im fairen Ringen und Raufen ausprobieren. Vor den Sommerferien wurde in jeder großen Pause getanzt und ein Flashmob beim Schulfest aufgeführt.

Eine wichtige Aufgabe der Schulsozialarbeit ist die Vernetzung mit außerschulischen Netzwerkpartnern, unter anderem das Jugendamt Sigmaringen, der Erziehungsberatungsstelle Sigmaringen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie Mariaberg, Ergotherapeuten in der Umgebung, dem Förderverein der Auentalschule und Schulsozialarbeitern naheliegender Schulen, Kindergärten sowie der Stadt Meßkirch und weiteren Partnern.

Schwerpunkte für die Zukunft

Beim Blick in die Zukunft stehen als Schwerpunkte die Streitschlichterausbildung künftig ab der dritten Klasse an, eine Sanitäter-Ausbildung, Einführung eines Klassenrates, eine Kooperation mit dem neuen Bürgermeister Severin Rommeler, Elternarbeit und die Begleitung der Abschlussfahrt im Juli mit einem erlebnispädagogischen Angebot auf dem Programm.

Nachwuchskraft begleitet

Tina Kiene leitete auch Nachwuchskräfte an. Eine Studentin des Bereiches Ausbildungs- und Service gGmbH war in ihren Praxisphasen für drei Monate an der Auentalschule und eine angehende Erzieherin absolvierte einen Teil ihrer Ausbildung an der Schule und leitete für ein Jahr die wöchentliche Fit for Life AG.

Übergeordnete Stellen mussten eingeschaltet werden

„Man sieht an den Bildern, die Kinder sind glücklich bei ihnen und gut aufgehoben“ zog Bürgermeister Wolfgang Sigrist nach dem Tätigkeitsbericht ein positives Fazit. Seine Frage, ob auch übergeordnete Stellen eingeschaltet werden mussten, bejahte die Sozialpädagogin: „Wir leben in Rast nicht in einer Blase“. Beispielsweise wurden im Rahmen der Krisenintervention Familien mit den oben erwähnten Kooperationspartnern und der Schulsozialarbeit in Zusammenarbeit begleitet.